„Komm doch!" Seine Stimme zitterte vor Wut.
„Nein!", brüllte das kleine Mädchen trotzig und stampft zur Betonung mit dem Fuß auf, während sie herausfordernd zu ihm aufsah.
Nur weil sie ein Kind war, hieß das noch lange nicht, dass er Ungehorsam durchgehen lassen würde. Nicht bei ihm, den jeder zu gehorchen hatte.
Er, der Alpha.
„Wenn du nicht endlich herkommst..." Drohend hob er die Hand.
Allmählich bekam sein Geduldsfaden erste Risse.
„Thorben...", sagte seine Mutter vorsichtig, kam näher und legte ihm die Hand auf die Schulter. Wütend knurrend, wirbelte er herum.
„Du weißt, mit wem du redest?"
Seine alte, schwächliche Mutter sah ihn sekundenlang an, ehe sie zur Erwiderung ausholen wollte. Doch dazu kam es garnicht erst.
„Hat er seine Tage?", flüsterte auf einmal eine piepsige Stimme.
Das Mädchen näherte sich ihm ebenfalls und wagte es, ihn am Bauch zu berühren.
Sie wollte ihn enttarnen. Ihn und seine Bauchkrämpfe entlarven, die von Übelkeit begleitet wurden. Mit gemischten Gefühlen sah er das kleine Kind an. Aus einem inneren Impuls heraus stieß er sie zur Seite. Als wisse sie nicht, welchen fatalen Fehler sie mit ihrem Handeln begangen hatte, fuhr sie in Gedanken versunken fort: „Es ist alles in Ordnung. Er kann seine Tage noch nicht haben. Zum Glück." Sie wirkte erleichtert. Die alte Frau lächelte und tätschelte ihr liebevoll den Kopf. Thorben wandte sich von beiden ab. Wie konnte sie sich so naiv verhalten? Hätte er nicht solch gute Laune gehabt wären ihre Eltern schon längst kinderlos gewesen. Während er hinauslief schaute das Mädchen ihn fragend nach, als ob sie ihm nur hatte helfen wollen. Er beschleunigte seinen Schritt, bis er schließlich rannte und sich mit einem gewaltigen Satz verwandelte, um in den nahen Wald zu sprinten.

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A für Alpha
Manusia Serigala"Erinnerst du dich noch wie ich gesagt habe, es täte zu sehr weh dich zu sehen?" "Ja." "Dich nicht zu sehen tut noch mehr weh. Wenn deine Anwesenheit nur piekst, dann frisst mich deine Abwesenheit förmlich auf." "Du wolltest mich doch vergessen..." ...