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Der erste Eindruck

Dann fuhren wir mit einem Fahrstuhl in den 5. Stock und liefen einen Gang entlang, bis wir an einer Tür ankamen: " BTS - PRACTICE ROOM "
Stand in großen Druckbuchstaben darauf. Erst jetzt merkte ich, wie aufgeregt ich eigentlich war. Meine Hände waren schwitzig und zitterten und zuerst starrte ich förmlich auf den Boden, bis eine Frau neben mir die Tür öffnete. Ich richtete meinen Blick auf. Zuerst sah ich nur eine Wand, die wie eine Mauer aussah, auf der "Big Hit Entertainment" stand. Dann trat ich langsam in den Raum hinein:
Auf dem Boden saßen alle sieben Mitglieder in einem Kreis und aßen wahrscheinlich Frühstück. Einer von ihnen drehte sich zu uns um. Es war J-Hope. Ich dachte mir nur: 'Oh mein Gott. Er ist echt hübsch.' Er lächelte kurz, sagte mit vollem Mund "안녕하세요 (Guten Tag)", und verbeugte sich, sofern dass im Sitzen möglich war. Seine Haare waren braun gefärbt, er trug anscheinend kaum Make Up und er war sehr sportlich gekleidet. Er drehte sich wieder um and aß weiter. Sie schenkten uns nicht wirklich Beachtung und aßen in aller Ruhe. 'Mir kommt alles so unrealistisch vor, als ob neben uns nur irgendwelche Leute sitzen.'  Die Frau zeigte uns, wo wir unsere Sachen abstellen konnten und sagte uns, dass wir uns auch hinsetzen könnten. "어디 (Wo?)?", fragte ich sie uns sie deutete auf den Platz neben unseren Sachen. Dann meinte sie noch, dass wir uns auch schon umziehen könnten und zeigte auf eine Tür. "감사합니다 (Danke)", sagte Merle und wir schnappten uns unsere Sachen und betraten den kleinen Umkleideraum hinter der Tür. Zuvor hatte ich nochmal zu den Jungs geschielt, die uns immernoch, außer J-Hope zuvor, keine Beachtung geschenkt hatten. Ich hatte es mir irgendwie anders vorgestellt, aber das war okay. 'Mit Sicherheit sind sie im Dauerstress und bekommen es kaum hin, eine ordentliche Mahlzeit zu Essen.' Fertig umgezogen betraten wir den größeren Raum wieder und stopften unsere Alltagsklamotten in unsere Taschen. Ich merkte, dass meine Hände immernoch zitterten; doch ich hatte mir vorgenommen, irgendwie professionell zu bleiben. Keiner der Mitarbeiter war mehr im Raum; nur wir beiden und BTS, die uns zum ersten Mal betrachteten. "Entschuldigung, dass wir uns nicht vorher richtig vorgestellt haben. Wir hatten nur gestern kein Abendessen, weil wir bis 22 Uhr trainiert haben und danach todmüde waren", erklärte uns J-Hope. Ganz perplex starrte ich nur in seine Augen. Den anderen Member hatte ich bis jetzt noch keine wirkliche Beachtung geschenkt. Alles in meinem Kopf war irgendwie vergessen: Mein koreanisch, meine schwitzigen Hände, meine Aufregung und...
Jimin!
Ich hatte noch gar nicht nach ihm gesucht. Nur unterbewusst bekam ich mit, dass Merle J-Hope sagte, dass das nicht schlimm wäre und suchte mit meinen Augen nach ihm. Mein Blick wanderte von J-Hope, über Suga und Rap Monster bis hin zu ihm. Versteinert starrte ich in seine Augen. Obwohl sie sehr dunkel waren, glänzten sie unglaublich stark. Er schenkte meinem Blick keine Beachtung, sondern schaute nur auf mein Oberteil. Plötzlich richtete er seinen Blick auf und schaute mich an. Ich erschrak fast und zuckte kurz zusammen. Meine Aufregung stieg mit einem Mal so schnell an, dass mir ganz heiß wurde. Dann blickte er schnell weg und grinste kurz. Erst jetzt viel mir auf, dass ich ungefähr genauso groß wie er sein musste. Er trug ein schwarzes Tanktop mit einer grauen Hose und schwarze Nike Jordans. Die anderen trugen ebenfalls eher dunkle Klamotten. "Hey, Sopha. Bist du noch da?" Merle boxte mir leicht in die Taille. "J-Ja. Alles okay. Was soll ich tun?", fragte ich sie, ohne aufzuhören, Rap Monster zu mustern. "Dich vorstellen? Habe ich dir doch gerade gesagt." Sie lachte. "Achso, ja klar", sagte ich. Ich räusperte mich kurz und begann ein wenig über mich zu erzählen. Als ich fertig war, sagte Merle zu mir: "Geht doch." 'Wo nimmt sie nur diese Selbstsicherheit her? Vor allem vor ihrer Lieblingsgruppe, die echt sehr berühmt ist.' Langsam wurde die Atmosphäre lockerer. "You know, it's new for us to, like, going to practice with girls. Usually, we aren't allowed to do a lot with girls. So please understand us. We're normally a lot...happier, I'd say", versuchte Rap Monster zu erklären. Ich nickte nur. Ich traute mich nicht, noch einmal zu Jimin zu schauen, sondern richtete meinen Blick auf Taehyung. Anscheinend hatte er mich die ganze Zeit angestarrt, weil nun Jungkook ihn leicht anrempelte und er seinen Blick abwandte. Er lächelte verlegen und blickte auf den Boden. Er war sehr hübsch mit seinen rot gefärbten Haaren, die ihm ins Gesicht vielen und dem hellgrauen T-Shirt. Immernoch starrte er auf den Boden. Jungkook sagte etwas zu ihm, weshalb V wieder aufschaute. Seine Augen glänzten auch, sein Lächeln scheinte den ganzen Raum zu erfüllen. Irgendwie fand ich das wirklich süß und schaute nun Jungkook an. Als er auch mich anschaute, lächelte er schüchtern und nickte kurz. Dann wich mein Blick auf Jin hinüber, der anscheinend schon die ganze Zeit gelächelt hatte. Er machte auf mich nach J-Hope und Taehyung den positivsten Eindruck. Ein Mann betrat den Raum und stellte sich als Tanztrainer vor. Er erklärte uns, dass wir einen speziellen Tanz zu 'Save Me' lernen würden, der nur im special Musikvideo zu sehen sein würde. Auf koreanisch erklärte er: "Zuerst werden nur BTS tanzen; ihr kommt ungefähr nach der Hälfte des Liedes dazu. Es gibt zwei "besondere" Tänze, in denen jeweils ein Mädchen mit einem Jungen tanzt. Das ganze MV wird so gestaltet sein, dass die zwei Member hoffen, von euch sozusagen gerettet zu werden. Die anderen versuchen auch zu helfen, doch sie haben keinen Erfolg. Die Tänze versuchen dies auch deutlich zu machen." Bis dorthin konnte ich dem Tanzlehrer folgen, bis ich kapierte, was er gesagt hatte: "Zwei Besondere Tänze - 1 Mädchen + 1 Junge" Ich musste eine dieser Mädchen sein, aber wer war der Junge? "Jimin wird den Tanz mit, wie war dein Name...?", ich reagierte nicht, bis ich realisierte, dass er mit mir sprach. "S-Sophia", antwortete ich. "Ah, mit Sophia machen. Und Merle wird ihn mit Yoongi machen." Ich schaute zu Merle hinüber. Sie sah glücklich und gleichzeitig verwirrt aus. Anscheinend hatte sie auch nicht so etwas erwartet.