Shoppen?!

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Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von der Haustürklingel geweckt. Ich stöhnte genervt und schaute auf meinen Wecker.
8:00 Uhr!

Mein Gott! Welcher Idiot weckte mich am Samstag um diese Uhrzeit?

Ich nahm mir vor, das Klingeln zu ignorieren und schloss wieder meine Augen. Das ging auch eine Weile gut, doch plötzlich knallte es und ich fuhr erschrocken hoch.

Wo kam das denn her?

Es knallte nochmal und ich drehte meinen Kopf ruckartig zum Fenster.
Da warf jetzt nicht ernsthaft jemand Steinchen an mein Fenster oder?

Genervt stand ich auf, öffnete das Fenster und schaute nach unten.

Eine grinsende Tam winkte mir zu und ich merkte, wie sich meine Mundwinkel unwillkürlich hoben.

,,Was machst du denn hier?" rief ich.

,,Na wir wollen doch heute auf Jaspers Party!" rief sie zurück.

,,Ja und?" fragte ich irritiert.

,,Wir müssen dir Klamotten kaufen. Du kannst in deinen normalen Sachen nicht zu der Party" erklärte sie mir.
,,Machst du jetzt die Tür auf oder muss ich einbrechen?"

,,Jaja, warte kurz" antwortete ich, bevor ich ihr den Rücken zudrehte und die Treppe hinunter ging.

Als ich dann die Tür öffnete, sprang sie mir schon entgegen und umarmte mich.

,,Guten Morgen" murmelte ich, immer noch etwas verschlafen.

,,Zieh dir irgendwas bequemes an. Der Tag wird anstrengend, wenn wir dir ein komplettes Outfit zusammenstellen müssen und wir werden bestimmt lange dafür brauchen, denn soooo toll ist unsere Shoppingmall nicht. Achso, wir müssen übrigens eine halbe Stunde fahren bis wir da ankommen, also beeil dich, damit wir gleich zu Anfang da sind, denn wir sind bestimmt nicht die einzigen, die diese Idee haben. Ich meine am Samstag Vormittag vor einer Party werden viele Mädchen aus der ganzen Umgebung einkaufen gehen. Stell dir vor, die Shoppingmall ist die größte im Umkreis von 50 Kilometern und was da alles an Läden drin ist, das musst du wirklich sehen. Du wirst begeistert sein. Da ist sogar ein Laden, der... "

Ab dem Zeitpunkt schaltete ich ab und ließ sie reden. Ich hatte noch nicht genug Konzentration um ihrem Redeschwall zu folgen.

Sie ging mir hinterher, während ich mich wieder in mein Zimmer schleppte und meinen Kleiderschrank öffnete.

Tam hatte inzwischen aufgehört zu reden und musterte nun kritisch meinen Schrank.

,,Sag mal, hast du etwa nur gearbeitet, da wo du herkommst? Da sind ja gar keine schönen Klamotten dabei, mit denen du mal ausgehen könntest oder so" meinte sie.

,,Mit wem sollte ich denn ausgehen?" fragte ich seufzend.

,,Naja, mit einem Jungen. Du hattest doch sicherlich schon mal einen Freund mit dem du ausgehen konntest" sagte sie.

Ich musste unwillkürlich lächeln.
,,Ja, ich hatte schonmal einen Freund" antwortete ich nur.

,,Und was ist mit ihm passiert?" wollte sie neugierig wissen.

Ich seufzte theatralisch.
,,Er hat mit mir Schluss gemacht, als ich ihn bei meinem ersten Date im Sandkasten mit einem Sandkuchen abgeworfen habe"

Sie schaute mich verdutzt an und fing dann an zu lachen.
,,Oh Scheiße" gluckste sie. ,,Dann hast du ihn wahrscheinlich für den Rest seines Lebens traumatisiert. Er wird nie eine Freundin haben und unter einer Sandkastenphobie leiden. Trauriges Schicksal"

Jetzt musste ich auch lachen. Und das tat ich dann so lange, bis ich mit einer Jeans und einem Baumwollshirt abgeworfen wurde.

,,Anziehen!" befahl sie mir streng, musste aber gleichzeitig lachen, was ihre Aussage komplett zunichte machte.

Kiss Me Badboy #Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt