Scooby Doo

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Das Wohnzimmer, dass ich nun betrat, war abgedunkelt und wurde einzig und allein von flackernden Scheinwerfern beleuchtet, die für eine stroboskop-artige Stimmung sorgten.

Eine Discokugel hing an der Decke und machte mit ihrem Funkeln, den Effekt vollständig.

Ich sah mich überall um, ob ich ein bekanntes Gesicht sah und endlich entdeckte ich Tam.

Sie tanzte gerade auf einer provisorisch eingerichteten Tanzfläche in der Mitte des Wohnzimmers mit einem Jungen den ich noch nie gesehen hatte.

Sie hielten sich eng umschlungen und bewegten sich ausgelassen zu der Musik, deren Bässe meinen ganzen Körper vibrieren ließen.

Ich wollte gerade auf sie zugehen, als mich jemand am Oberarm festhielt und in die entgegengesetzte Richtung zog.

,,Hey!", rief ich empört.

Wer auch immer mich hier gerade durch die Gegend zerrte, als wäre ich eine Puppe, ignorierte meinen Ausruf und zog mich einfach weiter zwischen den stark alkoholisierten Partygästen hindurch.

Immer wieder sah ich Pärchen, die in dunklen Ecken standen und sich gegenseitig fast auffraßen oder andere Dinge taten, die ich gar nicht so genau sehen wollte.

Ich schaute wieder nach vorn auf einen definitiv männlichen Rücken. Erst einige Momente später schnallte ich, dass das Jacob war.

Der Typ war doch echt unglaublich. Im negativen Sinne.

Ich versuchte ihm meinen Arm zu entreissen, aber seine Griff war so fest wie ein Schraubstock.

Er schleifte mich die Treppen hoch ins obere Stockwerk.

Oh Gott.

Vor einer Tür blieb er stehen. Er holte einen Schlüssel heraus und öffnete die Tür.

Was wollte er denn hier? Das war eine komplett absurde Aktion, die er gerade abzog.

Außerdem, hatte Jasper nicht irgendwas gesagt von, gestöhnt wird nur in den oberen Zimmern? Dann...Ach du Scheiße! Das war nicht sein Ernst oder?!

Jacob schob mich in den Raum und folgte mir, bevor er die Tür wieder abschloss. Er sagte dabei kein Wort. Und ich auch nicht. Ich war einfach nur sprachlos.

Ich sah mich verzweifelt nach Fluchtmöglichkeiten um, aber außer dem Fenster, konnte ich keine entdecken. Und da raus zu springen erschien mir eine sehr blöde Idee.

Wir befanden uns in einer Art Gästezimmer mit Doppelbett und großem Schrank. Alles in Himmelblau gehalten.

,,Hi, Psycho", meinte Jacob und ich schauderte innerlich, während ich mich zu ihm umdrehte und ihn mit Argusaugen beobachtete.

Das machte mir gerade Angst.

Er machte mir Angst.

Jacob kam mit großen Schritten auf mich zu und ich wich rückwärts aus.

,,Wenn du das durchziehst, bist du morgen zeugungsunfähig", sagte ich versuchte so selbstbewusst wie möglich rüberzukommen.

Er ignorierte mich und kam einfach weiter auf mich zu.

Plötzlich spürte ich das Bett in meiner Kniekehle und fiel rückwärts drauf.

Scheiße, scheiße, scheiße!

Er lächelte ein wenig und beugte sich dann über mich. Irgendwo neben meinem Kopf stützte er seine Arme ab.

Er beugte sich so tief hinunter, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten und ich die kleinen dunklen Sprenkel in seinen stechend, hellgrünen Augen erkennen konnte.

Kiss Me Badboy #Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt