Exceptional - New Planet

Chapter 10 - Ganz ruhig

Ich werde von einer Pfote geweckt, die sacht über mein Gesicht streicht. „Hey Clove, wach auf." Brock lächelt mich leicht an, als ich meine Augen öffne.

„Es gibt Frühstück."

Ich rapple mich auf und setze mich zu den anderen, die bereits auf mich warten. Keiner sieht mich irgendwie komisch an oder so, woraus ich den Schluss ziehe, dass Brock nichts von dem Einhorn gesagt hat. Vielleicht habe ich es ja auch nur geträumt und eigentlich gibt es hier gar kein Einhorn. Ich glaube ich muss nach dem Frühstück noch einmal mit ihm reden um Gewissheit zu haben.

Das Essen zieht sich hin und wir beraten, was wir heute machen sollen, und noch immer spricht Brock das Einhorn nicht an. „Ich denke, dass wir heute mal einen entspannten Tag machen. Jeder sollte sich aussuchen, was er oder sie macht. Vielleicht schlafen oder die Umgebung erkunden. Die wichtigste Arbeit ist ja jetzt getan. Ich würde aber vorschlagen, dass keiner allein los geht."

Er sieht gespannt in die Runde und alle geben zustimmende Laute von sich oder nicken.

Farrell sieht gespannt in die Runde. „Also ich habe genug geschlafen, ich hätte Bock mal so zu gucken, was hier noch so los ist. Vielleicht gibt es hier ja doch noch anderes Leben. Kommt jemand mit?" Ich muss wieder an letzte Nacht denken, und dass es hier sehr wohl Leben gibt, doch ich muss erst noch einmal mit Brock reden bevor ich den anderen davon erzähle.

„Ja, ich komm mit." Wie aus einem Munde antworten Annie und Pam.

„Super. Noch jemand?" Farrell sieht uns andere an, doch wir schütteln nur die Köpfe. „Ich werde erstmal noch ein bisschen schlafen gehen." Keith Ryder wendet sich zu seinem Bett und auch die anderen machen sich auf den Weg nach draußen.

Brock sieht mich an. „Kommst du mit raus?"

Ich nicke und klettere mit ihm auf einen Ast, der ein Stückchen über unserer Hütte ist. „Ich habe nochmal nachgedacht... über das Einhorn, und was es gesagt hat." Oh Gott, ich habe es doch nicht nur geträumt. „Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"

„Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung, wie man ein Raumschiff baut und überhaupt, wir haben die richtigen Materialien überhaupt nicht auf diesem Planeten. Wir können ja kein Raumschiff aus Holz bauen, das würde abbrennen."

„Wie wäre es, wenn wir Rauchsignale abgeben und hoffen, dass es einer sieht?"

„Das wird nicht passieren, damit würden wir eher das Ungeheuer auf uns aufmerksam machen." Er sieht mich traurig an. „Es gibt keine Möglichkeit für uns hier weg zu kommen. Zumindest nicht, bis das Jahr vorbei ist."

Ich stöhne entnervt auf. „Aber es muss doch eine Möglichkeit geben."

„Vielleicht finden wir ja in den nächsten Monaten eine, aber ich glaube nicht dran."

„Lass uns doch einfach was suchen. Ich will einfach nicht einsehen, dass es keine Möglichkeit gibt, also muss es eine geben! Es muss einfach!"

Ich springe auf und dabei wäre ich fast vom Ast gefallen, hätte Brock mich nicht festgehalten. „Ganz ruhig. Wir können ja gucken gehen. Aber wenn du hier runter fällst, wird das wahrscheinliche eher schwierig."

„Is ja gut, aber dann lass uns jetzt los gehen."

Kurz darauf stehe ich mit einem kopfschüttelnden Brock neben dem Baum und überlege, in welche Richtung wir gehen sollten. „Hast du dich entschieden?" Seinen belustigten Blick kann ich jetzt überhaupt nicht verstehen, jedoch gehe ich nicht darauf ein, da ich mich tatsächlich entschieden habe. Ich deute in eine Richtung, wo wir noch nicht gewesen sind.

Nachdem wir nach einer gefühlten Ewigkeit den Walt endlich verlassen stehen wir auf einer Wiese, auf der uns das Gras bis zur Nasenspitze geht. Oder besser gesagt mir, denn Brock kann sich ganz entspannt umsehen, als er zu mir herunter sieht, fängt er an zu lachen. „Kannst du nichts sehen?"

Haha, witzig. Mit diesem Blick gucke ich ihn auch an, was ihn verstummen lässt. „Am besten gehen wir erstmal geradeaus. Da ist ein Baum, mal gucken was da so ist."

Als es kurz davor ist, dunkel zu werden, sind wir immer noch unterwegs. Bisher sind wir noch nicht fündig geworden. Doch ich will einfach nicht aufgeben. Ich will gerade weiter zu einer kleinen Pflanze laufen, als ich von einer Pfote auf meiner Schulter davon abgehalten werde. „Clove. Gibs auf, heute finden wir nichts mehr, wir sollten zurück gehen. Es wird schon dunkel."