Chapter 6 - Hunger

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Als ich wieder aufwache, werde ich von Sonnenstrahlen geblendet. Am Himmel ist gerade eine der Sonnen zu sehen, die anscheinend der Meinung ist, sie müsse mich blenden. Ich sehe mich um und entdecke auf dem Ast unter mir Annie, die noch friedlich schläft.

Ich klettere zum Stamm und dann nach unten auf den Erdboden. An einen anderen Baum in der Nähe gelehnt sitzt Brock da und sieht in die Ferne. Um ihn nicht zu erschrecken gehe ich leise auf ihn zu, doch meine Mühe scheint vergebens zu sein, da er kurz darauf seinen Kopf dreht und mich anlächelt. „Du bist wohl auch ein Frühaufsteher?"

„Nein, eigentlich eher nicht, aber die Sonne hat mich so sehr geblendet, dass ich aufgewacht bin." Ich lasse mich neben ihn fallen. „Was sollen wir heute machen?"

„Ich glaube, wir sollten uns darum kümmern, dass wir hier so etwas wie ein Zuhause bauen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Baumhaus?"

„Ja, so wie wir letze Nacht geschlafen haben, kann das kein Dauerzustand sein." Ich erinnere mich nur schmerzlich daran, dass wir gestern Abend eine elendig lange Diskussion darüber geführt haben, ob wir lieber auf dem bequemen, aber unsicheren, Boden oder auf den unbequemen, aber sichereren, Bäumen schlafen. Letztendlich haben wir uns dann doch für die Bäume entschieden, jedoch haben wir trotzdem Keith Ryder – einstimmig – als Nachtwache eingesetzt. Wahrscheinlich holt er jetzt gerade seinen verpassten Schlaf nach.

„Außerdem sollten wir uns in der Nähe ein wenig umschauen, wer weiß, was hier noch so alles lebt." Ich sehe Brock nachdenklich an. Als wir hier gestern lang gegangen sind, habe ich keine Tiere oder andere Arten gesehen, jedoch muss es so etwas hier ja geben, sonst könnte dieses Ökosystem ja gar nicht funktionieren.

„Ja..., genau das habe ich mich auch schon gefragt."

„Was... Wie...?"

„Dein Gesicht hat mir gesagt, dass du darüber nachdenkst, wie das Leben hier überhaupt möglich ist. Ich persönlich glaube, dass die Arten sich hier nur einfach verborgen halten. Dann stellt sich nur die Frage, wieso sie es tun. Ich habe das Gefühl als wenn hier etwas böses ist, etwas was die andren Arten so sehr verschreckt, dass sie im Hintergrund bleiben." Er sieht mich erwartungsvoll an.

„Klingt interessant. Wäre ja irgendwie auch möglich. Warum sollte man sich sonst verstecken, wenn man nicht Angst vor etwas anderem hat?!"

„Stimmt. Auf jeden Fall sollten wir vorsichtig sein." In dem Moment knurrt mein Magen. Brock grinst mich schief an. „Ich habe auch Hunger, aber eigentlich wollte ich warten, bis ihr alle aufgestanden seit." Er hält seine Pfote in die Richtung, in der grade die zwei Sonnen, die zur Zeit sichtbar sind, zu sehen sind und spreizt zwei seiner Krallen. Ich will ihn gerade fragen, was er da macht, als er mir zuvorkommt. „Als ich angefangen habe zu warten, war en die Sonnen so weit voneinander entfernt." Er verringert den Abstand etwa um die Hälfte. „Jetzt sind sie nur noch so weit voneinander entfernt."

Ich fange an zu lachen. „Das ist auch eine gute Möglichkeit um die Zeit zu messen."

Als ich mich wieder einkriege, klettert gerade Farrell einen der Bäume herunter. „Warum seid ihr denn hier so laut?! Da kann doch kein Mau bei schlafen!"

„Vielleicht war es ja auch einfach nur Zeit für dich aufzustehen." Brock sieht amüsiert zu Farrell auf, doch der schnaubt nur empört auf. „Ich hab Hunger, können wir uns irgendwie was zu Essen besorgen?"

„Darüber haben wir auch gerade gesprochen, am besten geht ihr beide uns allen etwas zu futtern suchen und ich bleibe hier, falls einer der anderen aufwacht."

„Zu Befehl." Ich rapple mich schnell auf, und hebe meine ausgestreckte Pfote an die Stirn. Die beiden grinsen leicht. „Bringt aber ja nichts giftiges mit, sonst dürft ihr Vorkoster sein."

Also machen wir uns auf die Suche nach etwas ungiftigem Essbaren.

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