(6) Football-Spieler

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Er grinste einfach nur weiter dümmlich. „Aber ich weiß doch, dass ich eine gewisse Wirkung auf dich habe, also wirst du mein Ego nicht runter putzen." meinte er und legte beide Hände auf meine Hüfte. „Wieso bist du dir so sicher, dass du eine Wirkung auf mich hast?" erwiderte ich und versuchte, belustigt zu wirken. „Naja, du hast mit mir geschlafen." argumentierte er und zuckte die Schultern, als wäre das Beweis genug. „Das hat doch nichts zu bedeuten. Vielleicht hab ich schon mit tausenden Typen geschlafen. Du kennst mich zu wenig, um das zu wissen." erklärte ich, wischte somit das Grinsen aus seinem Gesicht und duckte mich an ihm vorbei Richtung Cafeteria.

Nachdem ich den Badboy in der Pause einfach so hatte stehen lassen, schien er wirklich beleidigt... oder nachdenklich. Er beachtete mich nicht weiter. Da jetzt anscheinend beide Quinn-Geschwister sauer auf mich waren, wusste ich also nicht so recht, was ich jetzt in der zweiten Pause machen sollte. Bei den Badboys war ich ja anscheinend nicht mehr willkommen. Ziemlich verunsichert blieb ich also mitten in der Cafeteria stehen und sah mich nach einem freien Platz um. Erst jetzt fiel mir auf, was für ein Luxus es gewesen war, dass ich gleich bei meinem ersten Tag hier von den Badboys aufgenommen wurde.

Alle Tische schienen bis zum Anschlag voll zu sein, also wandte ich mich seufzend wieder der Tür zu, um hier zu verschwinden. Ich spürte einige Blicke auf mir, wusste aber, dass es keiner der Jungs war. Die waren mit sich selbst, Mel und Kati beschäftigt. Ich war ziemlich in Gedanken versunken und als mich plötzlich jemand an sprach, zuckte ich erschrocken zusammen. „Layla, richtig?" fragte ein braunhaariger Typ und ich blinzelte ich perplex an. „Ähm... ja. Und du bist?" wollte ich wissen und bemerkte, dass mein Gegenüber fast besser gebaut war, als die Badboys am anderen Ende des Raumes. Sollte ich wissen, wer das war? Vielleicht ein bekanntes Sportass der Schule.

Er lächelte mich freundlich an und war mir irgendwie sofort sympathisch. „Ich bin Quarterback der Schulmannschaft, aber da du bis jetzt nur mit denen zu tun hattest, ist es ziemlich einleuchtend, dass du keine Ahnung hast. Luca Clarkson." stellte er sich vor, deutete kurz zu Kyle und den anderen und hielt mir dann seine Hand hin. „Nett dich kennen zu lernen, Luca. Es ist nicht zu verzeihen, dass ich jetzt schon so lange hier bin und noch keine Bekanntschaft mit unserem Schul-Quarterback gemacht habe." scherzte ich lächelnd und schüttelte kurz seine Hand.

Er lachte kurz auf und legte dann einen Arm um meine Taille, was ihm einen fragenden Blick von mir einbrachte. Er lehnte sich ganz nah zu mir heran und erklärte sein Verhalten. „Siehst du den Tisch voll Football-Spielern dort hinten?" wollte er wissen und zeigte zu einem Haufen Spieler und Cheerleader. Wir hatten hier Cheerleader? Ich nickte leicht und Luca redete weiter. „Eine der Cheerleader hat bemerkt, wie Orientierungslos du hier herum stehst und wollte aber nicht gehen und fragen, ob du dich zu uns an den Tisch setzen willst." sagte er, aber das war noch keine richtige Erklärung.

Er sah kurz in Richtung der Badboys. „Weißt du es haben so ziemlich alle Leute Angst davor den Zorn von einem dieser Typen auf sich zu lenken und du scheinst keine von diesen dummen Schlampen zu sein, die ihnen nichts bedeuten. Deshalb haben wir Schere-Stein-Papier gespielt, wer dich anspricht und ich habe verloren." endete er und ich lachte auf, angesichts dieses dämlichen Spiels. „Ist das eine Einladung an euren Tisch, Quarterback?" fragte ich, weil ich ihm teilweise nicht ganz folgen konnte. „Jap, aber nur unter der Bedingung, dass du die ganz Pause bleibst." antwortete er grinsend.

Er sah mir forschend in die Augen und ich bemerkte erst jetzt, dass er wie ich hellblaue Augen hatte. „Sehr gerne!" erwiderte ich und er atmete irgendwie erleichtert auf. Skeptisch hob ich eine Braue. „Hättest du Nein gesagt und wärst gegangen, war ich mir nicht sicher, ob einer der Badboys nicht versuchen würde, mir den Kopf ab zu hacken, weil ich seine Freundin an gegraben habe. Bei denen weiß man ja nie, wer zu wem gehört." erklärte sich der Football-Spieler erneut und ich lachte auf. „Ich bin doch mit keinem dieser Badboys zusammen, aber wenn ihr wollt, kann ich euch die Verhältnisse der Jungs zu Kati und Mel beibringen." bot ich an und sein strahlendes Zahnpaste-Lächeln wurde noch ein Stück breiter.

Catch the GoodgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt