(4) Panna Cotta?

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Auch Philip wurde leicht rot, was bei ihm echt unglaublich selten war. Schließlich war er ein ziemlich taffer Typ, der fast schon an die Badboys in meiner neuen Umgebung ran kam. Erneut verglich ich ihn mit Logan und musste lächeln. So sahen Typen aus, die Hals über Kopf in das Mädchen in ihren Armen verknallt waren. „Danke." murmelte Dana verlegen und sah ebenfalls lächelnd zu ihrem Freund hinauf. „Da kann man richtig neidisch werden, nicht?" meinte Con verträumt seufzend und ich wusste schon jetzt, dass der Abschied in ein paar Stunden mir sehr schwer fallen würde.

So war es dann auch und es wurden sogar ein paar Tränen von Seiten der Mädchen vergossen. Zusammen waren wir eben ein ziemlich sentimentaler Haufen. Nur Erika versteckte die kleine Träne schnell, weil sie nicht als schwaches Mädchen abgestempelt werden wollte. Zu meinem Glück hatte ich meinen beschissenen Ex-Freund nicht mehr gesehen, aber dafür machte ich mir die ganze Zeit Gedanken wegen ihm. Es war echt seltsam seit über vier Wochen wieder etwas über ihn zu hören. Natürlich war ich aber auch noch immer verletzt. Schließlich hatte ich ihn geliebt und unsere Trennung nicht wirklich verarbeitet.

So kam es, dass ich ziemlich neben der Spur bei Mel's und Kyle's Haus hielt und dort klingelte. Wie konnte ich auch denken, dass ich zurück in meine Heimatstadt kommen konnte, ohne dass alte Erinnerungen hoch kamen? Die Tür wurde geöffnet und ich sah überrascht auf. Hatte ich schon geklingelt? „Hey Layla. Wie... " Kyle verstumme und das strahlende Lächeln auf seinen Lippen fiel in sich zusammen. Seine smaragdgrüne Augen musterten mich von irgendetwas verwirrt. „Ist alles okay?" wollte er wissen und machte einen kleinen Schritt auf mich zu.

Ich blinzelte immer noch etwas neben mir und nickte dann leicht. „A-alles bestens." murmelte ich und setzte ein kleines, falsches Lächeln auf. „Komm rein. Ich hab eigentlich erst später mit dir gerechnet. Wie war's?" sagte Kyle stirnrunzelnd und ging einen Schritt beiseite. Anscheinend hatte er mir angemerkt, dass nicht alles in bester Ordnung war. „Es war toll. Vielleicht kommen ein paar meiner Freunde nächstes Wochenende her." erklärte ich und ging ins Haus. „Okay. Mel ist gerade nicht da, aber sie meinte, dass deine Tasche auf ihrem Bett ist, falls du kommst." informierte mich der Badboy, während er die Tür schloss.

Ich nickte nur, streifte mir die Schuhe von den Füßen und ging dann auf's Treppenhaus zu. „Ähm... willst du dann noch etwas bleiben? Ich meine, Mel ist zwar nicht da, aber wir... " fing Kyle an und folgte mir wie ein Entenküken seiner Mutter. „Nein. Ich... Ich habe zu tun." weiche ich ihm aus und starre in Gedanken vor mich hin. Er hatte schon mal bewiesen, dass er nicht mit mir alleine sein konnte. Bei unserem sogenannten 'Date' war er am nächsten Morgen zu Logan und Mel geflüchtet, als wir nur wenige Minuten alleine waren. „Okay... Layla, sag die Wahrheit! Was ist los?" brummte er und ich zuckte bei der etwas höheren Lautstärke seiner Stimme zusammen.

Ich blieb stumm und lief einfach weiter von ihm weg. Natürlich steckte er das aber nicht so weg, sondern hielt mich am Handgelenk fest. Sein Griff war zwar nicht besonders stark, aber zwang mich trotzdem zum stehen bleiben. „Bitte?" fragte er, weil er anscheinend um die Wirkung dieses Wortes wusste und ich seufzte. „Es ist nicht wichtig, Kyle. Es sind nur ein paar unerwünschte Erinnerungen hoch gekommen." meinte ich leise und sah ihn über die Schulter warnend an. Er kniff die Augen leicht zusammen, nickte dann aber ergeben. „Und du bist sicher, dass du nicht bleiben willst? Ohne Gesellschaft wird es hier im Haus oft sehr schnell kalt. Ich könnte uns was kochen?" fragte er erneut.

Ich sah ihm an, dass bei dem Gedanken, mit mir alleine zu sein, tatsächlich wieder so etwas, wie Panik in ihm aufstieg. Ich biss mir auf die Unterlippe und dachte nach. Was sprach denn dagegen? Mir fielen gerade nur Argumente dafür ein. Ich müsste mir später nichts mehr zu essen machen, ich hatte etwas Gesellschaft und Eigentlich war es mit Kyle ganz schön, wenn er lockerer war. „Was machst du zu essen?" wollte ich also wissen, wandte mich wieder von ihm ab und lief weiter zu Mel's Zimmer. „Weiß nicht. Penne?" schlug er vor und ich nickte nur, während ich mein Grinsen zu verbergen versuchte.

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