Kann das Alter Grenzen setzen?

Kapitel 7

„Warum machst du das für mich? Ich meine, wir kennen uns schon, aber nur von Spieleabenden und vom Zocken. Im „richtigen" Leben würden wir uns doch nie sehen." Fragte ich, da ich mir anders nicht zu helfen wusste.
„Weißt du, manche Sachen musst du nicht verstehen. Wir kennen uns mehr, als wir uns eingestehen würden. Manchmal denke ich, dass du dein Glück von dir fernhalten willst, ich will den Grund wissen."
„... ich ... auch du wirst es nicht verstehen. Niemand wird es je –„

Simon PoV:
Ich verstehe sie nicht. Was verhindert sie daran, Gefühle zu zeigen oder Glück zu empfinden? Oder liegt es an mir? Warum kann sie es nicht einem guten Freund – aus meiner Sicht eigentlich mehr, aber es braucht noch Zeit – sagen?
„Bitte verschließ' dich nicht immer. Vertraust du mir etwa nicht?"
Es sah so aus, als ob ihr meine letzte Frage ein Stich ins Herz versetzt hätte, so sehr ist sie zusammengezuckt.
„Es ist schwer für mich, das musst du verstehen. Ich konnte bis jetzt mit noch niemandem darüber reden ..."
Ihre Stimme klang weinerlich. So hatte ich sie bis jetzt noch nie erlebt. Normalerweise war sie immer die Starke, die, die alles verkraftete. Doch auch sie musste etwas bedrücken. Und zwar so stark, dass sie ihre Fassade von der starken Rieke nicht mehr aufrechterhalten kann.
„Erzähl' es mir, sobald du dich dazu bereit fühlst. Ich kann dich ja schlecht dazu zwingen."
...
Keine Antwort. Es scheint schlimmer als gedacht. Doch nicht etwa ... ?!
Bitte nicht. Nein, nein, nein –

Rieke PoV:
Er sollte es nicht wissen. Für mich ist er mehr als ein sehr guter Freund, deswegen kann ich ihm genau über dieses Thema nichts erzählen. Außerdem lässt es mich schwach dastehen, und das will ich um jeden Preis verhindern.
„Bitte ein Themenwechsel. Es wird sich zeigen, ob du die erste Person bist, der ich es anvertraue, es ist aber sowieso nur eine Kleinigkeit, die dich nicht interessieren wird."
Simons Blick war verwundert, war ja auch klar. Ich spreche in Rätseln, das könnte nicht mal Yessica entschlüsseln.
„Hmmm, mir ist nichts unwichtig, was du sagst, also das wird das geringste Problem sein. Was willst du eigentlich deinen Eltern sagen, wenn sie wieder zu Hause sind?"
„Die Wahrheit, schließlich bin ich es ja selbst schuld, ich hätte in diesem Zustand nicht zur Schule gehen dürfen."
„Damit eins klar ist, du bist nicht schuld, sondern der Typ, der dich angefahren hat. Wer war das überhaupt?"