kapitel 1

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Erneut drückte Becca auf den Knopf des Radios und die verzehrte Stimme des Reporters erschien.

"Es ist der erste Juli. Bei einer Frau traten in New Counters erstmals seltsame und unerklärliche Symptome auf, die die Ärzte nicht einschätzen konnten. Aus ihrem Mund tratt Blut und sie ging auf die Ärzte los. Als selbst der versuch sie ins Koma zu setzten scheiterte, band man sie ans Bett, doch sie fraß die, aus Metall bestehenden fesseln, und tötete eine Krankenschwester. Nun ist die Frau nicht mehr auffindbar."

Eine Störung war zu hören, dann hörte man das neue band abspielen.

"Es ist der sechste Juli, etwa 1000 verrückt gewordene Menschen laufen durch New Counters und zeigen ähnliche Symptome, wie die Frau, die vor ein paar Wochen aus einem Krankenhaus geflüchtete war, nachdem sie eine Schwester getötet hatte. Ärzte sprechen von einem Virus, was die Menschen dazu verleitet, tollwütig zu werden. . Wir bleiben dran."

Becca knurrte als sie diese Nachricht hörte und lachte da sie sich daran erinnert, wie lächerlich es klang, als sie es das erste mal hörte. Das Tape ging schließlich weiter.

"Es ist der 10 Juli, etwa 80% der Bevölkerung in Mexiko ist dem Virus ausgesetzt. Die Army versucht es aufzuhalten, doch es verbreitet sich schnell. Bald erreicht das Virus die Grenzen und sollte dies passieren: Gnade uns Gott."

Ein erneutes Störgeräusch war zu hören, dann ging es weiter.

"Es ist der 18 Juli. die Gesamte Bevölkerung in Südamerika und Afrika ist dem Virus unterlegen. Die Menschen gehen aufeinander los und scheinen sich aufzufressen. Die Bundeswehr fährt starke Geschütze auf und sprengt Übergänge von Land zu Land, damit das Virus sich nicht weiter verbreitet. Die gesamte Weltbevölkerung steht unter Schock."

Becca lachte, wie lange hatten sie nur gebraucht, bis sie verstanden hatten wie ernst es ist. Selbst nach 18 verdammten Tagen wussten die Leute immer noch nicht wie ernst die Lage war und die Mehrheit von ihnen war nun Tod.

"Es ist der 23 Juli. Der Virus erreicht Europa, man schätzt das 90% der gesamten Weltbevölkerung dem Virus erlegen ist. Die komplette Elektronik Beleuchtung ist stark Beeinträchtig. Überall auf der Welt herrscht Krieg. Letzte Versuche starten, den Virus zu stoppen."

Becca schrie laut auf und schmiss das Radio vom Tisch, so dass es auf den Boden fiel und zersprang. Es war ihr egal. Alles war ihr egal. sie hatte es schon tausende male gehört und konnte dennoch immer noch nicht glauben, wie naiv die Menschheit gewesen war. Sie gehörte zu einer der wahrscheinlich letzten überlebenden der Erde. Es hatte keinen Monat gedauert, da war die gesamte Erde betroffen. man nannte es das A3 Virus, doch jeder, noch lebende, wusste, dass es eigentlich keine genaue Bedeutung hatte. Die Ärzte brauchten nur einen Namen und so kam er zustande, durch irgendeinen Idioten, der keine ahnung hatte. Mittlerweile wusste Becca gar nicht mehr welches Datum es war, doch sie schätzte es musste 2 Monate her sein, seitdem der erste Mensch, die so tückischen, Symptome gezeigt hatte. Becca war ganz alleine. den letzten lebenden Menschen, hatte sie vor ungefähr drei Wochen Gesehen. Rick war ein guter Kerl. er war durchaus stark gewesen, von oben bis unten mit Muskeln bepackt, doch gegen hunderte verdorbene Menschen, konnte selbst er nichts richten. Becca war bei seinem Tod dabei gewesen, hatte sogar zu geschaut und dabei kein Mitleid verspürt. Ganz bei sinnen war sie nicht mehr, doch das war ihr bewusst. keiner war noch normal. Die , von dem Virus befallenen Menschen, waren Fleischfresser geworden und fraßen sich selber auf und die Menschen, die noch nicht befallen waren, die waren krank von all dem, was sie gesehen und erlebt hatten.

Becca hatte vor einigen Tagen eine alte Hütte gefunden, ganz hinunter gekommen, doch ausreichend zum Überleben. Sie entschied dass sie langsam lang genug dort war. Hier wurde sie noch bekloppter als sie ohnehin schon war. Sie war abgeschottet von allem, wobei alles eigentlich nur Hochhäuser waren, die sowieso zerstört sind, doch die Hütte lag nunmal mitten im Wald und hier bekam Becca nichts mit. Es war lächerlich, doch sie hoffte immer noch, dass sie irgendwann jemand fand, der mit ihr durch diese Zeit ging. Dabei war ihr allerdings auch bewusst dass eine zweite person manchmal auch schlecht sein konnte. Sie nahm essen weg, was es nur noch in wenigen mengen gab und man musste nicht nur auf sich, sondern auf noch eine person aufpassen. Doch in dieser Zeit, in der Becca lange keine Menschenseele mehr gesehen hatte, wünschte sie sich jemanden, der mit ihr alles durch stand.
Von diesem Gedanken musste Becca den Kopf schütteln. Schon bevor der Virus ausgebrochen war, war Becca eine Einzelkämpferin gewesen, die sich stets alleine durchs leben geboxt hatte. Was durchaus von vorteil war in der jetzigen Situation. Sie hatte nämlich nicht um freunde und Familie trauen müssen und war so verletzlich und leicht angreifbar gewesen. Becca hatte all das nie und damit war sie schon immer klar gekommen.
Doch nun, wo die Menschheit so gut wie ausgerottet war, wollte sie jemanden haben, der ihr zur Seite stand. Auch wenn sie sich bewusst war, dass sie so jemanden niemals finden würde, packte sie ihre sachen und zog los. Sie folgte dem kleinen Pfad, der sie schon vor einigen Tagen zu der Hütte geführt hatte, dennoch war ihr Baseballschläger stets in ihrer Hand, für den Fall der Fälle. In dem vergangenen Monat hatte Becca gelernt, wie man am leben blieb und so wusste sie auch, wie sich verhalten musste, wenn sie auf einen Menschen traf, der verdorben war. Sie traf in etwa 5 Stunden Fußmarsch nur eine kleine Gruppe von Infeszierten und diese umging Becca einfach geschickt. Sie war einen halben Tag gelaufen, da trat sie endlich aus dem Wald. Die Sonne, die nun nicht mehr von den Bäumen aufgefangen wurde, schien auf ihr Gesicht und wärmte ihren kalten Körper. Genüsslich schloss sie für einen Augenblick die Augen und genoss die Sonnenstrahlen. Dann jedoch erinnerte sie sich, dass sie nun sehr ungeschützt war und so sah sich um, ob irgendwo ein Infeszierter war. Als sie keinen sah, atmete sie erleichtert auf und folgte dem Pfad, der nun zu einer Straße überging. Sie verlief gerade aus , scheinbar mitten in das Stadtzentrum und Becca musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass das gefährlich sein könnte, doch da grunmelte ihr Magen und sie entschied, dass es in der Stadt sicherlich einen Laden geben müsste, der nicht zerstört war. Also band sie sich nocheinmal ihr Schuhe und marschierte los. Einen Baseballschläger, der sie im Notfall beschützen sollte, lag in ihrer Hand und sie wirbelte ihn umher, ihre Füße taten furchtbar weh und sie wünschte sich endlich anzukommen. Der Weg kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dennoch freute sie sich umso mehr, als sie einen kleinen Laden entdeckte, der jedenfalls von außen nicht kaputt aussah. Becca nahm den Baseballschläger mit beiden Händen vor sich und schlich leise in den Markt. Aus jeder Ecke konnte ein Infezstierter kommen und sie angreifen, darauf musste sie vorbereitet sein. Doch als sie die Ladentür hinter sich schloss, war es still. Geduckt ging Becca weiter in den Raum hinein und suchte jede Ecke ab, erst als sie sich hundertprozentig sicher war, dass kein Investierter im laden war, nahm sie den Schläger runter und atmete ruhig aus. Sie sah sich um. Der Laden hatte drei Gänge und eine Kassenecke. Im ersten Gang waren Süßigkeiten, wovon sich Becca erstenmal einen Schokoriegel nahm und ihn in den Mund stopfte. Genüsslich stöhnte sie auf. Lange war es her, dass sie so etwas leckeres gegessen hatte. Sie ging in den zweiten Gang, der Zerialien und Alkohol beinhaltete. Eine flasche Wodka grief sie sich und legte sie in ihren Rucksack. Auch ein Vollkornbrot und Knäckebrot landete in ihrem Rucksack, zwar wollte Becca den Laden nicht gleich verlassen, doch wenn sie eins in dem letzten Monat gelernt hatte, dann, dass man niemals das bekommt was man will und so sorgte sie sicherheitshalber für Proviant, falls sie ganz plötzlich flüchten muss. Im dritten Gang waren Hygieneprodukte, die für Becca allerdings keinen wert mehr hatten. Hygiene brachte nichts mehr. Becca stank wie eine ganze Müllhalde, doch dies war ihr egal. Ab und zu konnte sie sich die Zähne putzen oder waschen, doch dies geschah so selten, dass es mittlerweile einfach normal war, nicht auf Hygiene zu achten. Es gab wichtigeres und vielleicht liebte Becca genau das an dieser neuen Welt. Nur die wirklich wichtigen Dinge wie essen und trinken haben Vorrang.
Einer von Beccas bedürfnissen meldete sich gerade. Sie musste dringend mal aufs Wc.
Sie sah ein kleines blinkendes Schild, das scheinbar zu den Mitarbeiter Toiletten zeigte. Erleichtert atmete Becca aus. Das war einfach. Sie nahm wieder ihren Baseballschläger und trat vor die rote Tür, auf der ein mann und eine Frau symbolisch aufgezeichnet waren . Becca atmete noch einmal tief ein und aus, dann griff sie mit der einen Hand an die Klinke, während die andere den Baseballschläger fest umschloss. Mit einem Kräftigen Ruck riss sie die Tür auf und wartete gespannt auf das, was sie hinter der Tür erwarten könnte. Doch nach kurzem Umsehen war Becca bewusst, der raum war so klein, da bestand keine Gefahr. Also trat sie einen Schritt vor und schloss die Tür hinter sich. Direkt vor ihr war ein kleines Waschbecken, direkt Links eine Toilette , darüber ein Fenster und daneben wieder rum ein Mülleimer. Becca schloss die Türe zu und zog ihre Hose runter. Selbst jetzt war der Baseballschläger fest in ihrer hand umschlossen und sie war angespannt. Als sie fertig war, wusch sie sich die Hände und trat wieder aus dem WC. Einmal glitt ihr Blick quer durch den raum, um zu schauen ob vielleicht doch noch ein Investierter den Weg hinein gefunden hatte, doch die Gänge waren leer. Becca wollte gerade den Schläger niederlassen, da hörte sie ein scheppern. Blitzschnell drehte sie sich um und sah in die Richtung, aus der vor wenigen Sekunden die Geräusche gekommen waren. Erschrocken stellte sie fest, das vor der Eingangstür 3 investierte Menschen waren, die Becca anstarrten und gegen die Tür liefen. Sie bekamen sie nicht auf, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die alte Tür nachgeben würde. Becca sah sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um. Auf keinen Fall durfte sie in berührung mit den Biestern kommen. Das bedeutete den sofortigen Tod für sie. Das Poltern der Tür wurde immer lauter, während Becca immer noch nach einer Fluchtmöglichkeit suchte. Schließlich fiel ihr das kleine Fenster in der Mitarbeiter Toilette ein. So schnell sie konnte packte sie ihren Rucksack, warf noch eine Flasche wasser hinein und rannte, mit dem Baseballschläger in den kleinen Raum. Gerade als sie die Badezimmer Tür schloss, hörte sie wie die Laden Tür mit einem lauten Krachen auffiel. Becca war bewusst, dass sie so schnell wie möglich hier verschwinden musste und so stieg sie auf die Toilette und kroch durch das Fenster, durch das sie gerade so passte.
Sie fand sich auf einem kleinen Innenhof wieder, der von 4 Häusern umschlossen wurde. Becca fand einen Müllcontainer, den sie sicherheitshalber vor das Fenster schob. Schließlich richtete sie sich auf und sah sich den Hof an. Nach kurzem Umsehen war Becca bereits klar, dass hier niemand war.
Sie war alleine. So wie immer. Lautlos suchte sie nach einem Weg, der sie wieder auf die straße bringen sollte. Schnell fand sie eine alte Holztür, die nur vorsichtig angelehnt war. Dahinter konnte Becca jedoch schon die Straße erahnen. Sie griff nach dem Rucksack und ging , Wieder mit dem Baseballschläger in der Hand, auf die Tür zu, trat sie vollends auf und schlich hindurch. Sie befand sich auf der Straße, auf der sie vor einer Stunde her gekommen war, sofort war ihr klar, in welche Richtung sie gehen musste, ein erneuter Versuch in die Stadt zu kommen wäre nicht sehr klever und so ging sie richtung Wald. Nach einem kurzen Fußweg stand Ein brennender Kombi quer auf der Straße, direkt vor Becca und versperrte den weg. Becca umrundete ihn und folgte der Straße auf den weg ins unbekannte, mit etwas hoffnung einen neuen Begleiter zu finden, der mit ihr mit ging.

Lost in this World~♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt