Damien verbrachte etwa eine halbe Stunde in der Dusche. Er hatte fast vergessen, wie gut es sich angefühlt hatte, wenn frisches Wasser auf einen niederprasselte und alle Muskeln sich entspannen konnten. Nachdem er frisch gewaschen danach nur in einem Handtuch vor dem Spiegel stand und sich das erste mal nach drei Monaten ansah, sah er einen komplett anderen Menschen. Er sah nicht mehr aus wie eine reicher Geschäftsmann, eher wie ein Penner, der seit Jahren auf der Straße hauste. Doch nun fühlte er sich schon um einiges besser, wären da nur nicht diese lästigen harre und sein Bart, der in der letzten zeit deutlich zu lang geworden war.
Damien strich kurz darüber und sein blick glitt zu dem Waschbecken, wo er tatsächlich einen Rasierer fand. nicht lange überlegte er, da war sein Bart auch fast schon verschwunden und er sah wieder besser aus, als noch vor einer halben stunde. Nachdem er sich schließlich auch wieder angezogen hatte, in neue Klamotten, die Ina von irgendeinem Kerl aus diesem Haus geklaut hatte, war er wieder ein Stück Damien von damals. Nicht mehr so ungepflegt und dreckig. Damien musste fast grinsen, als er in sein Spiegelbild sah und sich plötzlich wieder einigermaßen attraktiv fand.
Als er aus dem Bad trat bemerkten scheinbar auch die anderen seine Veränderung, denn während die zwei Jungs ihn nur anerkennend musterten, sah Ina ihn fast schon sabbernd an. "Mein Gott, du bist ja doch nicht so hässlich. "murmelte sie erstaunt und sah ihn weiter verträumt an. Damien lachte einfach nur und fuhr sich durch die nervigen Haar, die ihm seit neustem immer ins Gesicht fielen. "Soll ich sie dir schneiden?", fragte Karl als er dies auch bemerkte und sah ihn an. Damien blickte kritisch zu ihm. "Wieso sollte ich dir da vertrauen?" ,fragte er voller Zweifel und strich sich erneut durch die Haare.
"Na weil ich letzten Sommer eine Ausbildung zum Frisör gemacht habe, die leider vor kurzem unterbrochen wurde, als mein Lehrer gefressen wurde.", erwiderte der Blondschopf daraufhin und schmunzelte bei Damiens ratlosem Blick. "Na wenn das so ist.", lachte dieser schließlich, als ihm bewusst wurde, dass er es ernst meinte, "leg los!"Fünfzehn Minuten später war auch Damiens Frisur wieder 1A und anerkennend sah er den Jugendlichen vor sich an. "An dir ist echt ein Meister verloren gegangen.",bemerkte er und klopfte dem Jungen auf die Schulter. "Danke, wirklich."
"Immer wieder!", murmelte der Blonde peinlich berührt und sah verlegen weg. Damien räusperte sich. "Ich denke wir müssen reden wie es weiter geht.", sagte er und sah in die Gesichter der drei Jugendlichen, die nun unsicher zu Boden blickten. "Ist doch klar.", sagte Earl einen ticken zu unfreundlich, "Du gehst, und lässt und alleine und wir stehen das irgendwie durch oder sterben halt." Verärgert sah er zu seinen zwei Freunden, die ihm nun Böse Blicke zuwarfen. "Earl!", zischte Ina, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. "Ist doch so.", murmelte er leise und karrte mit den Füßen auf dem Packet herum.
"Nein ist es nicht!",fuhr Damien dazwischen und trat einen Schritt an Earl heran, "Du bis der älteste hier. Du hast die Verantwortung für die zwei, also reis dich zusammen! Ich kann euch mitnehmen, wenn ihr das möchtet, aber wir können nicht hier bleiben, da ist noch jemand, der auf meine Hilfe baut." Bei dem Gedanken an Becca zog sich sein Magen zusammen, er hatte sie fast vergessen und diese Erkenntnis lies ihn sauer auf sich selber werden. Er hatte geduscht, sich die Haare schneiden lassen und sich neue Klamotten besorgt, während Becca eine Wunde hatte, die dringend versorgt werden müsste.
"Verdammt.", nuschelte er, "wir müssen sogar so schnell wie möglich weg."
Ina sah ihn Verständnislos an, "warum denn so eilig? Hier ist es sicher.", fragte sie ihn unsicher. Damien seufzte, "meine Freundin", sagte er obwohl er nicht einmal sicher war ob er sie so bezeichnen durfte," ist verletzt und braucht Hilfe. Habt ihr n' Ahnung wo hier das Krankenhaus ist?" Daraufhin lachten die drei einfach nur, bis Earl schließlich merkte, dass es eine ernstgemeinte Frage ist. "Wenn du das Krankenhaus meinst, das schon seit 2 Monaten von den Untoten besetzte ist, dann kann ich dir sagen, dass es am Ende der Straße ist, aber da solltest du nicht hingehen." völlig niedergeschlagen lies sich Damien auf das Sofa nieder und stütze seinen Kopf mit den Armen. Noch vor wenigen Minuten hatter die Hoffnung becca helfen zu können, doch diese war nun aussichtslos. Er hatte keine Worte, genau wie die drei Jugendlichen, die ihn nun komisch ansehen. "
Nach einer Weile räusperte sich Ina.
"Hier ist vielleicht kein Krankenhaus, aber hier ist ein Krankenzimmer und zufällig war ich Rettungspfleger.", murmelte sie und strich sich verlegen eine Strähne hinters Ohr. Damien sah sie daraufhin an. Vielleicht war die Situation ja doch nicht so aussichtslos, wie noch vor ein paar Minuten gedacht.
"Bring mich bitte dahin, Ina." , sagte er und sprang vom Sofa auf. Am liebsten wäre er sofort losgelaufen, doch er hatte keine Ahnung wohin er musste, also konnte er nur zu Ina starren, die sich langsam ebenfalls erhob. "Kannst du nicht ein bisschen schneller machen.", knurrte Damien daraufhin und bekam prubt ein Augen verdrehen von Ina.
"Beruhig dich mal, die paar Sekunden werden deine Freundin nun auch nicht retten." Laut seufzte Damien und schloss die Augen, um nicht auszurasten. "Manchmal sind es Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden, Ina. Du warst nicht da draußen und hast all das gesehen. Sie liegt in einer Hütte und verblutet, während du in aller ruhe aufstehst.", murmelte er leise und sah Ina eindringlich an. Deren Schultern sackten bei Damiens Worten nach unten und sie wirkte nicht mehr so angriffslustig wie noch zu vor. "Du hast schon recht. ", flüsterte sie und ging zur Tür, "dann komm schnell, wir retten deine Freundin." Entschlossen öffnete sie die Tür und ging auch ohne sich noch einmal um zu sehen hindurch. Damien folgte ihr wortlos. Sie gingen durch einige Gänge bis sie schließlich wieder vor einer Tür standen, diese sah jedoch deutlich anders aus, wie all die anderen. Sie war deutlich schwerer wie die anderen und aus Metall. Außerdem klebte ein Schild neben der Tür. "Ambulanz", stand in rot darauf und lies Damien sofort erleichtert durchatmen. Ina's Hand griff nach der Türklinke, doch kurz bevor sie diese runterdrückte, sah sie noch einmal zu Damien. "Erschrick bitte nicht, vor dem was du darin siehst. Weißt du, auch wenn wir nicht draußen waren, hat sich in den letzten Monaten bei uns eine menge Wut angestaut." Damien wollte gerade nachfragen, was sie damit meinte, da öffnete sie die Tür und er verstand sofort, was Ina gemeint hatte. "Hmm.", brummte er, während er den Raum betrat und alles genauestens musterte. Der Raum war nicht wirklich groß, dafür war die Verwüstung in ihm riesig. Die meisten Medikamentenschränke waren umgeworfen wurden, genauso wie viele der Akten ,die einfach nur verstreut auf dem Boden lagen. Auch waren einige Scheiben eingeschlagen worden und so ziemlich alles war in irgendeiner weise kaputt. Doch das erschreckendste war die Beule in der Wand, direkt neben einem Hocker, der ebenfalls auf dem Boden lag. Es war deutlich, dass es sich dabei um einen Faustabdruck handelte. Zum einen, weil noch Blut an der Wand hing und zum anderen weil Ina's Hand verdächtig gut in diese Beule passte. Damien's Blick schoss zu Ina, doch diese sah schnell weg und suchte etwas in dem Schreibtisch ,der scheinbar der einzige Gegenstand in diesem Raum war, der von Ina's Ausbrüchen noch ganz war. Damien räusperte sich, doch würde er Ina nicht darauf ansprechen, wenn sie es nicht von selber sagen wollte. "Was genau hat deine Freundin denn?";fragte diese nach einiger zeit, in der sie einfach in der Schublade des Tisches sinnlos rumgewühlt hatte. Damien wusste keine genaue Antwort darauf und kratzte sich nervös am Nacken. " Eine Brandwunde, aber es hat geblutet. Ziemlich stark sogar, darum denke ich ,dass es auch eine Schnittverletzung sein könnte." Ina runzelte die Stirn. " Hast du gesehen ,ob irgendwelche Splitter von dem Feuerwerkskörper an ihre Wunde gelangt sind? Oder hat sie etwas in der Richtung gesagt?"
"Ich meine ich hätte so etwas wie Scherben in ihrer Wunde gesehen ,aber ich weiß nicht genau. Ich kenne mich damit doch kein Stück aus." Frustriert warf er die Arme in die Luft und atmete tief durch. Mit aller Gewalt versuchte er sich an die Situation zu erinnern, in der er Becca's Wunde gesehen hatte, doch es wollte ihm einfach nicht einfallen. "Ganz ruhig Damien.", sagte Ina und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter, "Wir kriegen das schon hin. Alles wird gut" tatsächlich beruhigte sich dieser etwas und sah Ian dankend an. "Na gut, ich bin mir eigentlich sicher, dass da Splitter waren." "Gut, na dann weiß ich ja was ich alles einpacken muss." Sofort machte sich Ian an die Arbeit einen Rucksack zu holen und etliche Medikamente und Verbandmaterial darein zu schmeißen. Damien stand einfach nur daneben und sah ihr dabei zu. Schon nach wenigen Minuten hatte Ina alles gepackt und reichte Damien den Rucksack. Dieser sah sie schief an. "Was wird das?", fragte er verunsichert, doch konnte sich eigentlich die Antwort schon denken. "Damien, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich, Carl und Earl da draußen eine Chance hätten? Hier drinnen können wir wenigstens noch ein paar Wochen mit den Lebensmitteln zurecht kommen. Dann können wir gucken ,wie wir das da draußen schaffen, aber wir sind nicht bereit. Du bist es und du schaffst das auch." Ina hatte ihre Hand wieder von Damien genommen ,doch nun ging dieser auf sie zu. "Earl und Carl sehen das aber anders.", knurrte er und baute sich bedrohlich vor ihr auf, "ihr solltet euch auf das Leben außerhalb dieses Gebäude bereit machen und nicht hier warten, bis ihr sterben werdet." Er war völlig aufgebracht, denn es schien, als hätten die Teenager schon lange aufgegeben. Dabei hatten sie eindeutug das zeug dazu, in dieser welt zu überleben. "Du wirst das nicht verstehen.", murmelte Ina und sah auf den Boden, nur um Damiens anblick auszuweichen.
"Natürlich versteh ich das nicht.", unterbrach Damien sie barsch, " ihr habt die chance das Ding durchzustehen, aber ihr tut es nicht, weil ihr zu große Angst habt. Tut mir Leid Madame, aber wir leben schon längst nicht mehr in einer welt mit Prinzen und Prinzessinen!"
Ina dah ihn verärgert an, "sei nicht so ein Arsch Damien und versuch wenigstens zu verstehen, dass wir zu schwach sind. Wir haben zwar Waffen-", wollte sie sagen, doch wurde lautstark von damien unterbrochen.
"Ihr habt Waffen? Wo? Ina sag mir, wo und welche?"
Es musste Damiens Glückstag sein, diese drei Jugendlichen gefunden zu haben. Sie hatten nicht nur essen und einen sicheren Ort, sie hatten nun auch noch Waffen und das war der Jackpot in dieser Welt, denn sie bedeuteten überleben.
"Natürlich haben wir die. Neben diesem Hotel war ein Polizeirewier und ein Tag bevor die Untoten es gestürmt haben, sind Carl und Earl losgezogen, um alle Waffen zu holen. Da waren eine Menge , nur habe ich kein Plan wozu die gut sind" Ina schwaffelte nur so vor sich hin, doch Damien konnte kaum mehr ruhig stehen. "Jetzt bring mich schon hin Ina, du hast keine Ahnung was das bedeutet neue waffen zu haben. Das ist einfach unglaublich." Ina hob abwehrend die Hände, "Ist ja schon gut, folg mir einfach.", sagte sie und ging schon los. Von Damien bekam sie keine antwort mehr, er war zu sehr in Gedanken bei der Zukunft, die jetzt schon um einiges Besser aussah, wenn man mit mehr als nur einem Messern ausgerüstet ist.
Stumm gingen die Zwei durch einige Flure, bis sie schließlich vor einer Holztür standen. "Abstellraum.", stand darauf und Damien musste fast schmunzeln bei dem Gedanken, dass dort nun Waffen liegen würden. Ohne Ina die chance zu geben die Türe selber zu öffnen, griff er einfach nach der Türklinke und öffnete die Holztür. Vorsichtshalber griff er nach seinem Messer, doch es kam kein Untoter hinaus, sodass es sich wieder entspannen konnte und nach dem Lichtschalter griff. Als das Licht zu falckern begann, konnte er seinen Augen kaum trauen. Vor ihm lagen tatsächlich etliche Waffen , von der kleinen Pistole bis zum Machinengewehr war alles dabei, was ihm beliebte und er konnte es kaum glauben, was dieser Raum ihm gerade ermöglichte. Nun stand jedenfalls fest, dass er die drei Jugendlichen nicht hier lassen würde, komme was wolle. Darum drehte er sich einmal um 180° und sah Ina ernst an. "Ihr kommt mit mir mit.", sagte er fest und fing an die Waffen zu sortieren, weil er so oder so kein Wiederwort akzeptieren würde.
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Lost in this World~♡
FantasyBecca und Damien leben in einer ganz anderen Welt. Sie sind auf sich alleine gestellt und müssen mit allem klar kommen, doch eines Tages kreuzen sich ihre Wege und beide sehen eine Chance zu Leben.