Are you sure?

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Mein Wecker klingelte nun schon zum 5. Mal, aber heute war ein ganz besonders schlechter Tag um aufzustehen. Das Bett war gerade zu schön und warm geworden und es hörte sich auch danach an, als würde es draußen regnen. Langsam rappelte ich mich auf. Die Decke immer noch bis zum Kinn hochgezogen saß ich an der Bett Kante. Ich blickte auf mein Fenster und durch einen kleinen offenen Spalt am vorhang erkannte ich, dass der Wetterbericht von gestern Abend leider einmal Recht hatte. Es schüttete wie aus Eimern und ich musste mehr als nur dringend da raus.
Nachdem mein Wecker nun zum 8. Mal klingelte und ich bemerkte, dass in einer halben Stunde mein Bus kam, stand ich auf und lief in dem kleinen Zimmer zum Schrank. Wie jeden Morgen bereute ich es meine Klamotten nicht am Abend zu vor gerichtet zu haben. Ich griff mir einen kuschligen Pulli mit Pinguinen darauf, bis ich realisierte dass ich ein Abschluss Gespräch an meiner Uni hatte. Schnell wurde mir bewusst, dass eine halbe Stunde gar nicht mehr aussreichen würde. In Windeseile griff ich nach einer Rosa farbenden Bluse und einer beige farbenden Hose. Ohne zu zögern rannte ich in das Bad, wobei ich meine derzeitige Mitbewohnerin und Mitstudentin weckte.

,,Guten Morgen, Schlafmütze", entgegnete sie mir. Luhna ist seit 10 stehts an meiner Seite und seit 3 Jahren wohnten wir auch gemeinsam. Sie ist das fehlende Puzzleteil was mir lange fehlte. Sie geht mit einer großen leichtsinnigkeit und entspanntheit durch das Leben, aber so war sie immer. Luhna und ich haben uns am Frankfurter Flughafen kennengelernt. Sie war wie ich in Südkorea geboren nur lebte sie dort. Als meine Eltern mich bekamen war alles friedlich, naja bis zu dem Tag als mein Vater abgehauen war und verschwunden war. Aufgrund der Tatsache was danach passierte zogen meine Mom und ich nach Amerika und schlussendlich vor 10 Jahren nach Deutschland. „Noch 20 Minuten", schrie ich aus dem Bad und merkte gar nicht, dass sie neben mir stand. Sie gab mir einen kurzen fragenden blick und ich nickte ihr zu. Mich störte es nie, wenn sie mit ihm Bad war. Während ich mich umzog und Zähne putzte, musste sie scheinbar nur ihre Braunen Haare Kämmen. Sie waren lang, bis zu ihrer Hüfte. Luhna hatte oft nachgedacht sie sich ab zu schneiden, doch jedes mal wenn sie beim Friseur saß machte sie einen rückzieher. Ihre langen Haare gehörten zu ihr, wie auch ihre grünen Augen. Das war das besondere an ihr trotz der langen koreanischen Wurzeln hatte sie grüne Augen. Ich hatte Blonde Haare, die waren aber auf dem Konto meines Britischem Vater, wenn man ihn überhaupt so nennen konnte, zu zuschreiben.
„Dafür, dass du noch exakt 11 Minuten hast starrst du mich ganz schön lange an", sagte Luhna aus dem nichts und ich fühlte mich fast schon ertappt dabei. „Bin fertig", murmelte ich und begab mich in mein Zimmer um die Tasche zu holen. Sie war leicht gewesen, lag auch daran das heute eigentlich keine Seminare stattfanden. Kurz schaute ich noch einmal nach ob auch alle Unterlagen dabei waren. Zeugnis, Bewerbungsunterlagen, Empfehlungsschreiben, Zusage, Adressen, ja alles drin. Für ein Frühstück reichte es nicht mehr und so lief ich an der Küche vorbei und direkt zur Haustür. „Das schaffst du schon", lächelte mich Luhna an und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Sie wusste immer was ich brauchte.

*Zeitsprung*

8 Uhr 40. In 5 Minuten werde ich das Abschlussgespräch haben mit dem Direktor und einer Professorin. Die Zeit verging nicht schnell und so musste ich mir einige Szenarien vorstellen wie das Gespräch verlaufen könnte. Ich wollte nach Südkorea. Nach Seoul. Mehr als nur ein bisschen. Das Aufbaustudium würde mir weiter helfen. Hier in Deutschland hatte ich Psychologie studiert und ein Auslandssemester war vorgesehen, aber in Südkorea gibt es das Aufbaustudium. Damit kann ich auf längere Zeit weiter dort Studieren und bekomme große Aufstiegschancen. In einer der Weltmetropolen schlecht hin. Ich war wieder so in Gedanken mit dem Studium, dass ich erst gar nicht merkte als meine Professorin vor mir stand und mich hinein bat.
Das Büro war groß und aufgeräumt. Ich hatte es mir unordentlich vorgestellt, grade an einer Universität. An dem großen dunklen Schreibtisch war ein Sessel gegenüber vom Direktor und der Professorin. Ich setzte mich. „Min Sumi. Ich bin stolz, dass sie diesen Schritt wagen wollen und Ihren Unterlagen und der herforagenden Beschtätigung zu Folge, wird das auch ein großer Schritt sein... aber unter uns Min Sumi..", fing der Direktor an und ich musste ihn unterbrechen. „Bitte, Sumi reicht aus, Herr Müller." Er nickte und fuhr fort „Sumi, so eine Chance bietet sich Ihnen auch in England oder Frankreich und dann könnten sie hier in Deutschland ihrer Berufung nach gehen. Sind Sie sich sicher, dass Sie nach Seoul wollen?"
Die frage war direkt und auch ich stellte sie mir, doch dass war es. Ich spürte es von ganzem Herzen. Seoul wartet auf mich. Jedes mal wenn ich daran dachte, hatte ich das Gefühl dass etwas mysteriöses auf mich wartet oder vielleicht auch jemand.

Nach weiteren Fragen und anderen Gesprächsthemen, war mein Abschlussgespräch um Punkt 11 Uhr erledigt. Zuhause angekommen, wartete Luhna auf mich mit ihrer kleinen "Seoul I'm coming" -Torte. Sie wollte auch ihr Studium in Seoul beenden, aber da ging wohl etwas schief und mit ein bisschen Glück konnte sie schon in einem halben Jahr folgen. Sie gönnte mir die Chance von ganzem Herzen und so wie wir uns beide kannte, werden wir auch nicht aufhören uns tag täglich zu begegnen. Nach der Torte und einigen tränen, setzten wir uns vor den Fernseher. Ich realisierte jetzt erst, dass in exakt 24 Stunden mein Flug startete. Und es war noch so viel zu tun.

More than just Friends? (Got7~FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt