*Zwei Wochen später*
Ich bin nun seit fast drei Wochen in Seoul und irgendwie hat sich alles verändert. Ich habe mich nie einsamer und fremder gefühlt. Die ersten paar Tage hab ich gar nicht gemerkt, wie weit weg ich von Zuhause eigentlich war. Ich bin nicht die Person, die auf andere einfach zugehen kann und Freunde hat. Ich meine klar, ich hab Maei und Yuri auch ansprechen können, aber zudem Zeitpunkt kam ich mir nicht so seltsam vor. Mit jedem Tag den ich hier verbringe werde ich seltsamer angeguckt, zumindest denke ich das. Ich dachte immer, dass wenn ich jemals an meine Geburtsort zurück kehre dass es der beste Moment in meinem Leben sein würde. Heute würde ich alles dafür geben auszubrechen. Mein Studium hat vor zwei Tagen angefangen und ehrlich gesagt würde ich es für Deutschland aufgeben. Mich hält ja doch nichts in Seoul. Anfangs war ich ja fasziniert von diesem Mark aus Got7, aber jedes mal wenn ich ihn zufällig sehe und unsere Blicke sich kreuzen schaut er wütend weg. Hab ich ihm vielleicht ärger eingehandelt? Ich könnte ihn nicht einmal fragen. Keiner der Jungs kommt noch an den Eisstand. Anfangs war Jinyoung noch ein oder zweimal gekommen, doch er wollte nicht mit mir reden, da ich in seinen Augen nur ein Fan war. Ok, ich muss ehrlich sein, so hatte er das nicht gesagt, aber er vermittelte mir das Gefühl. Nach meinen drei Kursen heute Mittag war ich schon bereit das Gelände zu verlassen als mich jemand am Arm packte. "Sumi, ich hab dich schon gesucht!" Yuri stand vor mir und lächelte mich an. Ein Stein fiel mir vom Herzen, ich hatte Yuri auch schon gesucht. Sie hatte eine neue Haarfarbe, deswegen hatte ich sie bisher nicht richtig erkannt. Wir aßen zusammen zu Mittag und merkten, dass wir fast alle Kurse gleich hatten. Zumindest ein Teil von mir war nun angekommen, wenn auch nur skeptisch. "So wie waren deine ersten Wochen?", fragte sie mich. "Sie waren ganz okey. Ich muss mich erst an das alleine sein gewöhnen, wobei die erste Woche ziemlich die coolste bisher war", entgegnete ich und wappnete mich schon auf gegenfragen. Die auch kamen. "Das tut mir Leid, dass du viel alleine bist. Ich war die Zeit über bei Maei in Busan. Erste Woche? Ich hätte gedacht das wäre die schlimmste.." Ich schüttelte mit dem Kopf "Ich hab da ein paar Jungs getroffen..", fing ich an doch sie unterbrach mich. "OMG, du hast GOT7 gesehen?! Wie mega cool!", schrie sie. Ich legte einen Finger auf den Mund "Shh". Gerade wollte ich ihr erzählen, dass ich auch mit Mark, Yugyeom und Jinyoung gesprochen hatte doch ich entschied mich nichts zu erwähnen. Irgendwie war es auch komisch darüber nach zu denken. Ich bin gerade nach Seoul und treffe plötzlich Idols. Das würde ich mir selbst nicht abkaufen. Ihrer Frage konnte ich dennoch nicht ausweichen. "Nene, ich hab mich über Got7 gar nicht weiter schlau gemacht", log ich "eigentlich hab ich nur einen Jungen richtig getroffen und der Rest war bei der Arbeit." Ich mogelte mich gut raus und Yuri glaubte mir. Es klingelte und wir gingen wieder zum Unterricht.
Am Abend trottete ich regelrecht nach Hause. Ich war unglücklich. Ich war alleine. Ich konnte nicht mal Luhna kontaktieren. Sie hatte neuerdings eine "Du-bist-zu-weit-weg-also-hab-ich-kein-Kontakt-zu-dir-Phase". Das war nicht das erste Mal. Einmal war ich mit meiner Mutter in Dänemark und selbst als ich zurück kam war sie grundlos sauer auf mich. Sie konnte es sich nicht mal selbst erklären warum. Sie wollte nur in Ruhe gelassen werden, so auch dieses Mal. Sie schrieb mir vor ein paar Tagen, dass es ihr gut gehe, sie aber ein wenig Zeit für sich brauche. Ich musste das so hin nehmen, aber vertraute ihr. Wenn es was ernstes wäre würde sie mir doch schreiben, oder? Dieser plötzliche Zweifel lässt tränen über mein Gesicht kullern. "Egal wie schlimm es ist, es wird besser". Mich hatte jetzt auch noch jemand weinen sehen. Der Abend war völlig ruiniert. "Oh dich hat es ja doch schlimmer erwischt", sagte dieser Jemand. "Ich bin Jackson und du?" "Sumi", schluchzte ich. Dieser Jackson entgegnete mir mit einem "Aha". Wahnsinnig sympatisch. Ich lief einfach weiter. Das konnte ja auch ein Stalker oder Verbrecher sein und rausfinden wollte ich das ganze nicht. Doch dieser Jackson lief hinter her. Ich wollte schon schreien, da nahm dieser Typ mich einfach in den Arm. Ich versuchte mich los zu boxen. "Ich will dir nichts tun. Ich will dir nur eine Umarmung anbieten. Ich hatte auch Heim weh als ich aus China hier her kam", sagte er. Ich begann zu heulen. Eigentlich wollte ich das echt nicht, aber das war die wärmste Umarmung die ich je bekam und das machte mich fertig. Dieses Gefühl war so fremd und doch so vertraut. Schlussendlich war mir das doch zu Komisch und ich riss mich los. "Wer sagt das ich Heimweh habe!", schrie ich den Typen an. "Du hast auf deinem Weg in einer anderen Sprache gesprochen und ich hatte sie schonmal gehört", antwortete er. Oh Je, warum passieren mir so peinliche Sachen. Er entschuldigte sich für diese Nähe die er mir gab ohne zu fragen, aber ich bedankte mich. Es tat gut. "Wieso bist du aus China hier her?", fragte ich. Er schaute weg. "Ich wollte ein Idol werden". Diesen Traum schienen hier ganz viele Menschen zu haben. Ich nahm an, dass er es nicht oder noch nicht schaffte und fragte nicht weiter. "Alleine solltest du so spät nicht draußen sein", sagte er und bot mir an mich zu begleiten. So leicht zu beeinflussen wie ich war, sagte ich zu. Eine Straße bevor ich bei mir war, sagte ich dass ich angekommen sei. "Du wohnst du noch ein Stück von hier...", sagte er und mir wurde bewusst, dass es sich hierbei um ein Stalker handelte. Ich schrie auf und rannte weg. Das durfte mir doch jetzt nicht passieren. Ich dachte mir, dass wenn ich Richtung JYPE rennen würde dort viele Menschen seien und mir einer helfen würde aber da war niemand. Naja bis ich quasi in die Arme von einem anderen rannte. Als ich um mich schlug und hoch schaute sah ich Yugyeom. Ich war erleichtert. "Bitte hilf mir!" Er schob mich hinter sich und schütze mich. Mit einer Hand hob er meine und ich hatte direkt Schmetterlinge im Bauch. Für einen Moment gab es nichts schöneres für mich. Um zu schauen ob es real war, drückte ich seine Hand und er drückte zurück. Ich schaute ihn an und sah sein makelloses Gesicht von der Seite. Seine Augen waren bei dem Licht schwer zu erkennen, aber ich war mir sicher das sie perfekt waren. Für diesen einen Moment war alles Perfekt. "Hei du schon wieder, du machst nur ärger! Du bist doch ein verrückt gewordener Fan!" ich drehte mich zur Seite und sah Mark. In dem Moment ließ auch Yugyeom meine Hand los und ich befand mich wieder in dieser viel zu schrägen Nacht. "Mark-Hyung, sie hatte Angst vor Jackson", sprach Yugyeom. "Mir sowas von egal. Sie hat hier nichts mehr zu suchen! Geh!!", sagte Mark laut und sah mich böse an. Was hab ich bloß getan? Vor lauter schreck blieb ich einfach stehen. "Vielleicht ist es besser wenn du gehst", flüsterte Yugyeom. Er gab mir eine Zettel und schubste mich leicht in die Richtung meiner Wohnung. Ich verstand die ganze Welt nicht mehr. "Was hab ich dir getan?!", fauchte ich Mark an als ich an ihm vorbei lief, "falls ich wirklich ein Fan sei, war's das von meiner Seite!" fügte ich hinzu und ging. Zuhause öffnete ich meine Tür, schloss sie sanft und lies mich direkt an der Tür fallen. Ich konnte nicht mehr. Das war zu viel des Guten. Meine kleine Welt war zerbrochen und ich verstand nichts mehr. Wieso musste dieser Jackson sowas machen. Wie ich raus bekam, war er bei GOT7, daher wusste er wo ich wohnte. Aber das so etwas passieren könnte hätte er ja wissen können. Er hockt doch jeden Tag mit den Jungs rum, warum scheucht er mich dann zu ihnen nur um mich bloß zu stellen. Meine Trauer verwandelte sich in Wut und ich musste mich irgendwie Beruhigen, dann fiel mir der Zetel von Yugyeom ein. Ich erinnerte mich an diesen kurzen Moment mit ihm, als die Welt nicht hätte Perfekter sein können. Ich lächelte wieder und als ich den Zettel auffaltete und Las wurde mir schlecht. Der Zettel ging an Luhna. Ich konnte es nicht fassen. Wieso nimmt er meine Hand wenn er nicht mal im Ansatz an mich denkt. Ich lies den Zettel fallen und rannte nach draußen.
Liebste Lu, solange hab ich auf diesen Moment gewartet. So lange war das nur ein Moment der Hoffnung. Nie war ein anderes Mädchen je wichtiger als du es auch noch Heute bist. Wir werden uns sehen! Wir für immer! ~Yugyeom
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More than just Friends? (Got7~FF)
Fanfictie2017/2018. Min Sumi, eine 23 jährige Studentin aus Deutschland begibt sich nach Südkorea- ihr Heimatland. Geplant ist ein Aufbaustudium um ihren Abschluss in Psychologie zu erreichen. Durch den langfristigen Besuch hinterlässt Min Sumi ihre beste Fr...