Teil 9

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Wir versuchten kein Geräusch zu machen als wir durch den riesigen Supermarkt schlichen.
Gern wollte ich wissen wer hier außer uns war. Vielleicht Eric der hinterhergekommen war? Nachsehen wollte ich jedenfalls nicht, also folgte ich weiter Jiu.
"Hast du den Wolf erschossen?" fragte ich.
"Nein".
Also jemand gut bewaffnetes war hier. Ich würde sogar sagen dass es ein Team ist. Wir mussten den Hinterausgang wiederfinden.
"Weißt du wo der Ausgang ist?" fragte ich.
"In etwa" flüsterte er.
Wir kamen an Tiernahrung und Gartenutensilien vorbei. Ich hatte den Überblick komplett verloren und horchte einfach auf Schritte.
Am liebsten würde ich nach Jius Hand greifen, wie ich es früher bei meiner Mutter getan habe wenn ich Angst hatte. Kurz starrte ich auf seine Hand, schlug den Gedanken jedoch wieder weg. Ich musste jetzt Mut beweisen um hier rauszukommen. Ich war doch kein kleines Mädchen mehr!

Nach etwa 10 Minuten bremste er mich. Ich fixierte die Dunkelheit. Die Tür zu dem Lagerraum lag in Trümmern und eine Silhouette bewachte den rettenden Ausgang.
Jiu schob mich hinters Regal zurück und bedeutete mir mit einer Geste zu warten.
Er spähte um die Ecke.
»Bewaffnet« zeigte er indem er eine Pistole mit seinen Fingern bildete.
Mein Körper began unkontrolliert zu zittern und ich versuchte mich verzweifelt zu beruhigen.
Jiu hob sein Gewehr welches er neulich mitgebracht hatte und zielte. Langsam schlich er sich schritt für schritt vor, vermutlich um besser zielen zu können.
Ich machte einen Schritt nach vorne um ihm zu folgen, doch in diesem Moment entstand irgendwo ein Geräusch. Ich brauchte etwas, um zu bemerken dass es von einer Dose kam, welche über den Boden rollte.
Ich musste gegen gekommen sein.
Jiu schoss doch die Gestalt war gewarnt und wich aus.
"Verdammt" zischte Jiu.
Mein Blick war immernoch starr auf die Dose gerichtet, welche uns verraten hatte. So war es. Eine falsche Bewegung und du warst tot. In diesem Spiel würde ich nicht respawnen. Wenn ich starb, war ich tot. Endgültig. Für immer.

Ich umklammerte das Messer und schlich rückwärts, eventuell konnte ich von einem anderen Gang kommen und ihn überraschen.
Meine Angst war innerhalb einer Sekunde gewichen und nun war ich höchstkonzentriert.
Unser Gegner rechnete vielleicht nur mit Jiu und hatte mich noch nicht gesehen.
Ich schlich in den übernächsten Gang und drückte mich eng am Regal entlang zum Ausgang. Diesemal machte ich kein Geräusch und hatte mir Problemlos eine gute Sicht verschafft. Unser Gegner stand hinter den Türtrümmern und beobachtete Jius Gang.
Ich musste warten, würde ich jetzt herausspringen wäre ich tot bevor ich auch nur in seiner Nähe war.
Ich hockte mich auf den Boden und warete ab. Viel Zeit blieb uns nicht, denn früher oder später würde der andere wiederkommen.
Sollte ich mein Versteck verraten und hoffen ihn dadurch herrauszulocken?
Aber so würde ich auch unseren einzigen Trumpf verraten.
Jedoch, eine andere Möglichkeit hatten wir nicht. Ich griff nach einem Gegenstand aus dem Regal und warf ihn in die Richtung des Gegners. Er sollte ruhig denken ich sei unbewaffnet. Mit einem klirren zerbarste es.
Ich spähte um die Ecke. Eine Kugel streifte mein Ohr und erneut durchzuckte mich Schmerz. Warmes Blut floss langsam an meinem Hals runter als ich mich zurück ans Regal lehnte.
"Linn!" rief Jiu.
"Alles okay" rief ich.
Mein Plan war fehlgeschlagen. Aber mein Kampfgeist ließ diesesmal nicht nach, stattdessen suchte ich nach einem Plan.
Ein Schuss.
Dann ein kurzer Schrei.
"Klappe" sagte jemand unbeteiligt.
Ich war verwirrt.
"Linn?" eine flehende Stimme.
Eric!
"Eric!" rief ich.
Ich stolperte aus meinem Versteck und in seine Arme. Endlich.
Jetzt würde alles gut werden.
"Habt ihrs bald?" ich sah auf. Es war der schwarzhaarige Junge von vorhin.
"Was..?"
"Erklär ich dir später" kam es von Eric.
"Wo ist dein Teampartner? Wir müssen los" drängte der Junge.
Jiu trat mit erhobener Waffe aus dem Gang. Innerhalb einer Sekunde hatte der Junge ebenfalls seine Waffe gehoben und die beiden beobachteten einander.
"Jiu? Das ist Eric und sein Partner. Wir können ihnen vertrauen"
Langsam ließ er die Waffe sinken.
"Jiu" stellte er sich vor.
"Jack" erklärte der Junge.
"Gehen wir" meinte Eric und zog mich zum Ausgang. Wir gingen durch die Lagerhalle hinaus ins freie.
Ich genoss die frische kühle Luft, welche angenehm um mein Ohr wehte.
Es war immernoch dunkel, aber ich hatte keine Angst.
Wir waren nun zu viert.

Da die Ferien zuende sind kommen seltener Kapitel weil ich nicht mehr soviel Zeit habe. Ich werde aber trotzdem versuchen ein-zwei Kaptel pro Woche zu schreiben.

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