0 1 4

1.6K 87 14
                                    


Und jetzt?
Ich könnte nach Hause fahren, aber da würde ich meiner Mom begegnen.

Du begegnest ihr sowieso irgendwann, also warum nicht jetzt?

Das stimmte allerdings. Also fuhr ich nach Hause.

Mom war in der Praxis, was mich überraschte. Aber ich freute mich. Seit dem Tod meiner Schwester war sie nicht mehr da gewesen.
In der Küche fand ich einen zuckersüßen Zettel:

Liebe Tammy,
Wir wissen, dass du im Moment wahrscheinlich die schlimmste Phase deines Lebens durchlebst.
Wir wissen auch, dass du es hasst, wenn wir die Trauer, die du gerade erlebst, als Phase bezeichnen.
Du verstehst das falsch.
Nicht die Trauer ist eine Phase, sondern die Art der Trauer, die du gerade durchmachst.
Vielleicht erst in ein paar Jahren, vielleicht aber schon in einer Woche, wirst du feststellen, dass du nicht daran Schuld bist, was passiert ist.
Es wäre das Selbe gewesen, hätte sie Krebs gehabt.
Deine Schwester war krank.
Vielleicht hätte man sie in einer Klinik heilen können, vielleicht aber auch nicht.
Du wirst sie immer lieben, so wie wir sie immer lieben werden. Aber du wirst diesen Hass gegen dich selbst nicht mehr spüren. Du wirst dich damit abfinden.
Sie hat dich geliebt, Tammy.
Genauso, wie du sie liebst.
Aber, sie würde sich wünschen, dass du dein Leben lebst.
Dass du mit dem Jungen von heute ausgehst. Dass du mit deiner besten Freundin rumalberst.
Dass du, wenn der Junge dich betrügt, deinen Bauch mit Eis vollschlägst, eine Milliarden Folgen The Vampire Diaries guckst und solange heulst, bis du merkst, dass der Junge es nicht wert ist und Damon Salvatore viel besser zu dir passt.
Dass du lebst.

Bitte, mein Schatz, nimm dir den Rat zu Herzen und pass auf, was mit dir geschieht.
Deine Mom

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen, aber jetzt schluchzte ich umso mehr.

Niemals würde ich meinen Hass gegen mich selbst verlieren. Sie ist tot. Meinetwegen. Nennt mir einen Grund, mich nicht zu hassen.

Es gab nur einen Gedanken, der mich davon abhielt, zum nächsten Küchenmesser zu rennen und dem ganzem ein Ende zu setzen.

Iss.

Und das tat ich. Ich ging in die Vorratskammer und nahm mir alles, was mir in die Finger kam.

Von Lindt Hello, über vegetarische Gummibärchen, bis hin zu einem ganzen Nutella-Glas.

Ich saß auf dem Boden und stopfte alles in mich rein.

Währenddessen war ich glücklich. Wahrhaftig glücklich.
Ich wusste, dass das die richtige Variante war.
Würde ich mich umbringen, würde ich sowieso in die Hölle kommen.

Eigentlich schenkte ich solchen Sachen keinen Glauben, aber für mich konnte es kein gutes Ende geben.
Als ich fertig war, hielt dieses Glücksgefühl noch an, nein, es wurde sogar noch besser.
Zwischen all diesen Süßigkeiten ging es mir endlich wieder gut.

Doch es war nur die Ruhe vor dem Sturm.

¤~¤~¤~¤~¤~¤

Ich bin es wieder🤗

Also zwei Punkte, Warum ich gestern absolut abgetastet bin:
1. 166 Reads! Ihr seid die Besten❤
2. Omg. e d e n hat in meiner Story einen Kommentar hinterlassen! Ich schreibe jetzt mit Absicht nicht @ und dann havelostmyself, weil ich das Gefühl habe, ich würde sie damit nerven...xD Aber danke, danke, danke! Ein Riesentraum ist in Erfüllung gegangen ~.~!

Und vor Allem, danke dir, die du da gerade vor dem Bildschirm sitzt und diesen Scheiß liest.❤ Du bist die Beste!

Thin, Thinner, Sick.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt