Don't Stop The Love |Julien Bam, IBlali & Co.

Krieg

Im Bad entledigte ich mich meines T-shirts und meiner Hose. Hastig durchsuchte ich den Stapel und fand, was ich suchte. Eine an den richtigen Stellen kaputte, schwarze Jeans und ein bauchfreies, schwarzes Top. Darüber zog ich  ein rot-schwarz kariertes Hemd an, das ich von Alex stibitzt hatte, was ich allerdings offen ließ. Kurzer Blick in den Spiegel, jetzt die Haare offen und zerwuschelt über meine Schulter fallen lassen. Kurz das  Make Up checken. Zufrieden schaute ich mein Spiegelbild an und ein selbstbewusstes Lächeln machte sich auf meinen himbeerfarbenen Lippen breit. Die Badtür lautlos zu öffnen war ein Kinderspiel, nun ging es los und zielsicher schritt ich in die Küche. Lässig nahm ich mir ein Bier und glitt wiegenden Schritts wie eine Diva zu den anderen ins Wohnzimmer. Gekonnt und elegant  setzte ich mich neben Alex. Innerlich grinsend spürte ich die Blicke der Boys auf mir. Hatte es also doch funktioniert, freute ich mich insgeheim,  ließ ich es mir aber nicht anmerken. Lässig blickte ich mich um. Alle Blicke lagen auf mir, ein tolles Gefühl. Vik schien sich irgendwie unwohl zu fühlen, rutschte auf seinem Sessel herum und verteilte böse Blicke an die Jungs. Leise kicherte ich in mich rein. "Wollen wir Wahrheit oder Pflicht spielen?" schlug Lena vor. Dabei war sie krampfhaft bemüht, die Aufmerksamkeit der Jungs wieder zu bekommen. Alle stimmten ihr zu und das Spiel begann. Zuerst war Rewi dran. Er wandte sich an mich. Aus Erfahrung klug geworden, nahm ich nicht Pflicht, sondern Wahrheit. Genervt verdrehte er die Augen und grummelte: ,,Hast du ein Tattoo?" Ich lächelte überlegen, stand auf und zog das Hemd aus. Keiner hatte eine Ahnung davon, denn auf meinem Rücken war ein Drachen, teilweise vom bauchfreien Top verdeckt, tätowiert. Ich war mir sicher, dass kaum jemand solch ein Tattoo schon einmal gesehen hatte. Schlicht und schwarz, doch trotzdem irgendwie faszinierend, unheimlich und geheimnisvoll. Eben so, wie ich.  Ju,Lena und Vik rissen ungläubig die Augen auf, Rewi und Alex nahmen alles gechillt.  ,,Seit wann hast du das denn?" fragte Viktor. Während ich antwortete bekam ich einen Lachflash. ,,Schon...*lacht* ... seit über 3 Jahren *kicher*. Extrem nervös rutschte Ju hin und her, genau das hatte ich provozieren wollen. Jetzt war ich an der Reihe und meine Wahl fiel auf Lena. Auch sie nahm Wahrheit, was mich nicht überraschte. ,,Lena, wann hat dich Ju einmal sehr enttäuscht?" Lene schaute mich irritiert an, runzelte die Stirn und überlegte. Schließlich antwortete sie:,,Neulich, als Ju die Schwester von Viktor geküsst hat, war ich sehr sauer. Mann,  wenn ich diese Schlampe in die Finger kriege!" Nun wurde Ju noch unruhiger und auch bei Vik schienen langsam die Drähte durch zu brennen. Nach außen überlegen, innerlich sehr angespannt, spürte ich die Blicke aller auf mir. Was dachten sie gerade?