4. Kapitel

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Nachtjunges fand sich auf einer grünen Wiese wieder, um sie herum blühten tausende Blumen in den verschiedensten Farben.
Unzählige Bienen und Schmetterlinge flatterten von einer der duftenden Blüten zur anderen. Die Luft war erfüllt vom Summen der Insekten und vom Duft der Blumen.
Nachtjunges sah sich verwirrt um.

Wo bin ich denn hier gelandet?!

War sie nicht eben noch in ihrem Bau gewesen, in dem Lager ihres Clans?
Zögernd reckte sie ihre Nase in die Luft und witterte. Es roch nach Beute und...anderen Katzen!
Aufgeregt aber auch etwas ängstlich tappste Nachtjunges umher und versuchte einen vertrauten Geruch auszumachen, doch diesen Katzen war sie scheinbar noch nie begegnet. Ausserdem roch ihr Geruch ganz anders;  irgendwie...älter.

Plötzlich hörte sie von weit her ein frustriertes Fauchen und schrak zusammen. Sie blickte in die Richtung, aus der der wütende Laut gekommen war und machte zögernd ein paar Schritte auf das Gebüsch zu.
Vorsichtig spähte Nachtjunges durch die Zweige des Brombeerbusches und stellte zufrieden fest, dass ihr schwarzes Fell vom Schatten des Busches kaum zu unterscheiden war und sie daher perfekt getarnt und unentdeckt blieb.

Auf der anderen Seite standen ebenfalls zwei Katzen.
Aus der Entfernung konnte Nachtjunges nur erkennen, dass eine ein schwarz-weißes Fell und eine schlimme Narbe an der Flanke hatte. Die zweite Katze hatte einen braun getigerten Pelz und schneeweiße Pfoten und sie war komischerweise halb durchsichtig, da der Wald hinter ihr durch ihren Pelz schimmerte.

Interessiert rückte Nachtjunges noch ein wenig näher zu ihnen heran, da sie wissen wollte, was der Grund des Streits der zwei Katzen war.
"Du Mäusehirn! Das ist mein Platz!!", fuhr die schwarz-weiße Katze, die von der Stimme zu erkennen ein Kater war, die braun getigerte an.
"Der Platz gehört allen hier im SternenClan!", fauchte die andere, die scheinbar eine weibliche Katze war, zurück, "ausserdem ist hier gerade Schatten und mir ist heiß!"

Nachtjunges hielt den Atem an. In ihrem Clan hätte das normalerweise schlimme Konsequenzen für die Katze gehabt. Sie hatte keinen Anspruch auf den Platz eines Katers und durfte nur in den schäbigsten Bäumen oder auf den abgelegensten Steinen oder unbeliebtesten Plätze schlafen. So waren die Regeln.

Doch hier schien das scheinbar anders zu sein, denn der schwarz-weiße Kater schnaubte nur und überließ der Katze, nach widerwilligem Zögern und protestierendem gefauche, den beliebten Schlafplatz.
Verwirrt blinzelte Nachtjunges. Sie verstand nicht wieso der Kater nachgegeben hatte, obwohl er eindeutig größer und stärker als die Katze war und als Kater viel mehr Rechte hatte.

Vielleicht weil die Katze fast durchsichtig war?

Vorsichtig zog sich Nachtjunges aus dem Gebüsch zurück und taumelte zurück auf die Lichtung. Sie schüttelte sich die kleinen Brombeerzweige aus dem Fell.

Bisher hatte sie geglaubt, überall wären die Regeln wie in ihrem Clan. Vielleicht gibt es ja doch einen Ort wo dem nicht so ist. Wo alle gleich behandelt werden und es allen gut geht und Katzen dieselben Rechte haben wie Kater.

Wie hatte die Katze den Ort genannt? SternenClan?

Etwas verwirrt aber auch hoffnungsvoll dachte Nachtjunges über die Worte der beiden Katzen nach. Wenn das wirklich stimmte, dann musste Nachtjunges den anderen davon erzählen. Sie musste die Katzen überzeugen, für ihre Rechte zu kämpfen und versuchen sie zu überreden, sich diesem SternenClan anzuschließen!

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Das nächste Kapitel ist endlich fertig! Sry dass ich so lang nicht upgedatet hab! 😫♥️
Ausserdem hat mein Buch jetzt ein neues Cover von @gorbi100 danke nochmal!🤗

WARRIOR CATS - Hopeless || #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt