4. Apocalypse

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Ein Ravi-zentrierter OS dieses Mal. Basierend auf einer geschichte aus der Bibel vom Weltuntergang herbeigeführt durch die vier Reiter Gottes die die welt von den menschen säubern sollten. Viel spaß beim lesen ^^

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Ravi Pov

Keuchend hob ich den Kopf vom Boden und schüttelte meine verschwitzten, blutverklebten Haare aus meinem Gesicht, bevor ich ein weiteres Mal die behandschuhten Hände gegen den schweren Körper auf mir stemmte und verzweifelt versuchte meine zertrümmerten Beine unter diesem herauszuziehen. Doch das reglose Schlachtross bewegte sich kein Stück. Stattdessen brachen winzige Verletzungen an meinen überanstrengten Armen wieder auf. Ich war Krähenfutter. Selbst wenn ich freikam, vom Schlachtfeld würde ich es dennoch nicht schaffen.

Ich hörte das trockene Stampfen von schweren, eisenbesetzten Hufen auf dem staubigen, blutgetränkten Boden. Doch ohne mich umzusehen, wusste ich, dass diese Reiter nicht zu meiner Seite gehörten. Meine Seite lag abgeschlachtet so weit das Auge reichte. Niemand und nichts regte sich noch. Unsere gesamte Streitmacht war vernichtet. Unser Feind hingegen, hatte keinerlei Verluste zu beklagen. Bei dem Gedanken stieg kalte Wut in mir hoch und noch einmal meine letzten Kraftreserven mobilisierend, presste ich meine Hände mit protestierenden Muskeln gegen den erkaltete, starren Pferdeleib und versuchte mich unter Qualen unter dem Leichnam hervorzuwinden.

In meiner Anstrengung nahm ich nicht wahr wie das Klappern der Hufe unheilvoll verstummte und ein paar schwerer Stiefel den Boden berührte. Auch das Gleiten von Rüstungsplatten aneinander das erklang, blieb meinen Ohren enthalten. Der kalte Stahl der sich kurz darauf an meinen Hals schmiegte hingegen nicht. Geschockt erstarrte ich und wagte es nicht den Kopf zu heben. Die Muskeln in meinem Hals schrien und Schweiß nässte meinen Rücken und brannte salzig in offenen Wunden.

"Was ist das? Ein Überlebender?", fragte eine spöttische Stimme gedämpft durch das Visier eines für mich unsichtbaren Helms und ich schluckte ängstlich. Meine letzte Stunde hatte geschlagen. Wir hatten versagt. "Wir nehmen ihn mit, zieh ihn da raus.", überraschte mich dann jedoch der Befehl einer anderen Stimme und augenblicklich verschwand das Schwert an meinem Hals. Zitternd atmete ich auf. "Was?", hinterfragte der Ritter hinter mir und der Andere seufzte genervt. "Hörst du schlecht? Einen Bogenschützen können wir gut gebrauchen und wenn er schon überlebt, kann man ihn auch dafür belohnen. Mach jetzt was man dir sagt." Erstarrt behielt ich meinen Blick auf dem Pferd auf mir. Mit ihnen kommen? Meinen Feinden? Für sie kämpfen? Das konnte ich wohl kaum.

Mir wurde allerdings keine Wahl gelassen, als ich hörte wie das drohende Schwert in die zugehörige Scheide zurückkehrte und jemand hinter mir in die Knie ging. Mein flacher Atem stockte ganz, als sich ein eiserner, stachelbewehrter Arm um meinen Körper legte. Die Spitzen der Stacheln rissen Kratzer in meine Haut, während ich mitgezogen wurde, als der Ritter sich erhob. Ein Schrei entkam mir, als meine gebrochenen Beine bewegt wurden, dann ließ ich meinen tonnenschweren Kopf mit zusammengebissenen Zähnen gegen den Harnisch hinter mir fallen. Der Mann war etwas größer als ich, weswegen er mich zum Glück weit genug vom Boden hielt. Nach allem was er bisher getan hatte, hätte er mich ansonsten hundertprozentig erbarmungslos über den Boden geschleift. Erschöpft hob ich den Kopf wieder und warf einen Blick auf die Szene vor mir. Sie waren insgesamt zu viert. Gekleidet in schwarze Rüstungen auf ebenso schwarzen Pferden deren Augen durch ihre Panzerung rot glühten. Und sie waren die Mörder der Armee die über diese Hügel gestreut war. Weltweit gefürchtet als die "Reiter der Apokalypse" und der Untergang der Welt wie wir sie kannten.

Mit einem Grunzen händigte der Ritter hinter mir mich einem der Reiter aus. Der zog meinen zerstörten Körper bäuchlings vor sich über den Sattel und achtete dabei nicht auf meine Schmerzenslaute. Seine Hände mit den Zügeln darin landeten drückend auf meinem unteren Rücken. Gelähmt blieb ich hängen wo ich war. Mein Schicksal war besiegelt. Ich hatte keinerlei Aussichten auf eine Flucht, bei dem Versuch würde ich ein elendes Ende finden. Warum konnte ich nicht einfach von diesem verdammten Pferd zertrümmert werden?!

VIXX-One Shots-BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt