31) Aufgeklärt

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Alisas Sicht:

Heute Abend kommt Joshua wieder vom Trainingslager nach Hause. Oh nein du denkst jetzt nicht wieder am ihn. Befehle ich mir, doch das ist alles andere als einfach. Ich kann es ihm ja auch nicht übel nehmen, denn wer ist bitte mit 21 Vater und dann auch noch von Drillingen und dann auch noch Profifußballer, der Deutschland auch zum EM Titel geschossen hat?
Ich schaffe das schon. Ich habe genug Leute, die mich unterstützen und ich will nur, dass er glücklich wird, obwohl das verdammt weh tut mir eine Zukunft ohne ihn vorzustellen.

Das beste wäre, wenn ich jetzt erst mal aufstehen würde und die Kinder versorgen würde. Langsam betrete ich das Zimmer und wie durch ein Wunder sind alle drei wach und schreien NICHT. Ich nehme mir Luca und gebe ihm sein Fläschchen. "Na mein kleiner? Heute hast du aber richtig Hunger? Aber das brauchst du ja auch. Du willst ja schließlich groß und stark werden, damit du irgendwann mal zusammen mit deinem Bruder eure Schwester beschützen kannst. Ja da grinst du. Das gefällt dir, was?" rede ich auf ihn ein. Und mir geht es sofort besser, wenn ich einen der drei sehe.
Als ich mit ihm fertig bin, versorge ich noch schnell Felix und Lea und gehe nach draußen spazieren. Einfach frische Luft schnappen und Zeit mit den kleinen verbringen. Gedankenverloren schlendere ich einen Waldweg entlang und stelle mir vor, wie die drei eines Tages herumtollen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Erschrocken drehe ich mich um und blicke in das Gesicht von "Ben!" - "Habe ich das nicht toll hinbekommen mit deinem 'Freund'" sagt er abfällig. "Lass mich" rufe ich und veruche mich loszureißen, doch er hält mich fest. "Schön hier bleiben Madame" befiehlt er mir.
Widerwillig bleibe ich stehen und schaue ihn verärgert an. "Was glaubst du, wie die Presse an die Fotos gekommen ist?" er schaut mich total komisch an und ich kann seinen Blick gar nicht deuten. Ohne auf  meine Antwort zu warten fährt er fort: "Das war ich. Und weißt du was die Bilder sind vom letztem Jahr und alle glauben, dass er dich betrogen hat" Das glaube ich jetzt nicht. "Du hat was?" brülle ich ihn an. "Jaja du hast schon richtig verstanden" sagt er und grinst dreckig. "Du bist doch gestört. Du gehörst in die Klapse" - "Nö. Also ich habe mein Ziel erreicht, oder glaubst du er will drei Kinder, eine eifersüchtige Freundin, die ihm nichts glaubt, wenn er jedes Model haben kann?" sein Grinsen wird immer breiter. "Ja das glaube ich" ich versuche zu flüchten. "Du bleibst hier" er hält mich an meinem Handgelenk fest und zieht mich näher zu ihm. "Jetzt gehörst du mir" er presst seine Lippen auf meine und ich versuche mich irgendwie wegzudrücken, doch er ist viel stärker. Als er endlich aufgehört hat mich zu küssen, sage ich: "Guck mal da hinten" und wirklich er dreht sich um, der alte Trick funktioniert immer noch. So schnell ich kann renne ich mit Kinderwagen weg, obwohl mir klar war, dass ich eigentlich keine Chance gegen ihn habe. Doch auf einmal höre ich einen lauten Schrei hinter mir. Kurz drehe ich mich um und sehe, wie Ben am Boden liegt. "Glaub bloß nicht, dass du mir so schnell davon kommst. Du gehörst mir" brüllt er mir hinter her, doch das höre ich bloß noch mit halben Ohr. Ich muss mich beeilen, dass ich rechtzeitig in München bin.

Joshuas Sicht:

"Und was machst du als erstes, wenn du gelandet bist?" fragt mich ein strahlender Thomas. "Zur Zeitung gehen und diese scheiße aufklären. Sara hat mich auch schon angerufen. Ihr neuer Freund findet das auch toll" gebe ich leicht angesäuert zurück. "Und du so?" - "Na was wohl? Die Trainingsphase ist schließlich beendet" diese Aussage bringt mich zum Schmunzeln.
"Wir landen in ein paar Minuten. Wollte ich nur sagen" kommt es von David, der eine Reihe hinter uns sitzt.

Als das Flugzeug gelandet ist lasse ich mich zu einem Interview überreden lassen, denn auf mich wartet eh niemand. Das Gespräch mit dem Reporter dauerte circa 20 Minuten. Ich glaube das war das längste Interview meines Lebens, aber wenigstens wurden keine Fragen zu meinem Privatleben gestellt.

Ohne nach links oder rechts zu schauen gehe ich zügig zum Ausgang, als ich eine bekannte Stimme höre: "Joshua?" - "Alisa? Was machst du denn hier" - "Es tut mir so leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Ben ist an allem Schuld er hat der Zeitung diese Bilder geschickt und.." Ich unterbreche sie, in dem ich sie küsse. "Die Hauptsache ist, dass jetzt die Wahrheit ans Licht gekommen ist" sage ich überglücklich und gehe zum Kinderwagen. "Na ihr süßen? Jetzt ist der Papa wieder da" alle drei lächeln mich an.

"Ich habe noch eine Überraschung für dich"   - "Aha." sage ich interessiert und folge ihr nach draußen.

Strong enough? (Joshua Kimmich)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt