Epilog

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26. September 2015

*Piep... Piep... Piep... Piep...*

Ich stand wieder an ihrem Bett, wie schon öfter in den letzten 6 Tagen.
Und sie liegt genau so da, wie auch schon in den letzten Tagen.

Keine Reaktionen ihrerseits.

Die Ärzte meinten, dass es gerade noch rechtzeitig war. Aber wieso liegt sie dann noch hier? Ohne irgendein großartiges Lebenszeichen zu zeigen?

Ich werde immer wütender. Die Ärzte müssen Schuld sein. Sie müssen einen Fehler gemacht haben. Wie kann es sonst sein, dass sie hier noch liegt, mit all den Schläuchen?!

Mein Blick fällt auf ihr friedliches Gesicht. Meine Wut verraucht. Selbst wenn sie einfach nur hier liegt und keine Reaktionen zeigt, beruhigt sie mich trotzdem. Sie hat eine Art an sich, die mich fasziniert und auch verändert. Ich habe mich bisher bei niemanden so gefühlt wie bei ihr.

Schon im ersten Moment habe ich bemerkt, dass sie anders ist. Das mag jetzt sehr kitschig und klischeehaft klingen, aber ich habe mich bei ihr gefühlt, als könnte ich sein, wer ich auch wirklich bin. Ich musste mich nicht verstellen. Nicht so wie bei all den anderen.

Sie war immer dieser glückliche, aufgeschlossene Mensch, der zu jedem nett war. Nie etwas anstellte. Also sozusagen das Gegenteil von mir.

Sie war wie eine weiße unbefleckte Blume (ich sollte Poet werden). Bis zu dem Tag an dem ich anfing mit ihr zu reden. Seitdem ging es bergab für sie.

Ich weiß, es ist unsinnig daran zu denken, dass es mit meine Schuld ist, dass es überhaupt angefangen hat. Trotzdem sieht man als Mensch teilweise Schuldverbindungen, wo gar keine sind.

Eigentlich trage ich ja doch einen Teil der Schuld. Wenn ich an Montag zurückdenke..

Ich war einfach zu überrascht. Ich weiß, dass das alles hart für sie war. Aber ich konnte trotzdem nicht ertragen, dass sie sich selbst verletzt. Das sollte niemand tun.

Ich habe wohl überreagiert. Letztendlich hat sie mich weg geschickt. Das hatte mich nochmal hart getroffen. So hart, dass ich ohne ein weiteres Wort gegangen bin.

Wäre dieser Tag anders abgelaufen.. wäre ich früher wieder von meinem Trip runter gekommen.. dann hätte ich sie am Freitag nicht so vorfinden müssen. Ihr Arm und ihre Hand voller Blut. Sie, mit geschlossenen Augen und lächelnd an die Wand gelehnt. Ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben.

Dann die Sanitäter, die nach einer Ewigkeit endlich in den Raum gestürmt kamen und sie mir aus den Armen genommen haben.

Später ihr Vater und die anderen Familienmitglieder, die mir gedankt haben, dass ich sie gerade noch rechtzeitig gefunden hatte. Dabei war ich mit Schuld, dass es überhaupt dazu gekommen ist. Wenn Montag nicht gewesen wäre..

"Bitte, Kim, du musst aufwachen. Bitte, wir alle warten darauf." Meine leise Stimme klingt brüchig und flehend.

*Piep... Piep... Piep...*

Ich lege meine Hand auf ihre. Sie ist kalt.

*Piep... Piep... Piep...*

"BITTE!"

*Piep... Piep... Piep... PIEP..PIEP..PIEP..PIEP..PIEP..PIEP*




So, das war es mit dem Epilog.

Was denkt ihr, ist sie aufgewacht oder nicht? Falls ihr wissen wollt, was ich dazu denke, schreibt das dazu. Mal sehen wie ich es euch dann sage, weil ich will da niemandem seine Vorstellungen zerstören. :)

Die eigentliche Haupthandlung ist hiermit vorbei. Es kann sein, dass noch was kommt, aber da bin ich noch nicht ganz sicher.

Ich hoffe dir hat das Buch gefallen. :) Vielleicht sehen wir uns ja auch mal bei einem anderen Buch von mir (wenn ich es schaffe, dass mal noch was kommt :D. Ist aber geplant.)

Danke fürs Lesen!

CIAOOIII
Aileen

Ausweglos? [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt