Doch keiner lachte. Es war leise. Vorsichtig sah ich hoch, sah in die Gesichter der Leute. In Ihren Gesichtern spiegelte sich Überraschung und Erstaunen, bei vielen Hoffnung, bei einigen sogar Angst. Doch keiner lachte. Glaubten sie uns etwa? Wieso sollten sie den? meldete sich meine nervige Stimme im Kopf. Aber ja, wieso sollten sie uns glauben? Also wenn mir jemand erzählen würde, dass er aus der Zukunft kommt, würde ich die Person zumindest belächeln. Doch nichts der gleichen taten diese Leute hier. Ein Mann, Ende 40, Anfang 50 mit schwarz-grauem Haar und breiter Statur trat hervor. Er hob die Hände und sagte: „Raziel, danke! Raziel muss unsere Hilfeschreie erhört haben und euch geschickt haben. Danke, dass ihr gekommen seit, unsere Retter!" Er wirkte aufrichtig erleichtert, voller Hoffnung und glücklich. Ein Mann um einiges älter, bestimmt schon um die 70, erhob sich ebenfalls, lächelte und klatschte dreimal in die Hände. „Na los, begrüßt unsere Retter die nur für uns gekommen sind", meinte er zu den anderen. Und dann fing hier und da jemand an zögerlich zu klatschen und es kamen immer mehr dazu, bis es zu einem richtigen Applaus wurde.
Izzy und ich sahen uns verwundert an. Was war den hier bitte los? Raziel soll uns geschickt haben? Rettung, Rettung vor was? Doch nicht etwa vor dem Krieg!? Lauter Fragen schossen mir durch den Kopf. Der Applaus nahm ab und abgesehen von leisem Getuschel hier und da, wurde es wieder leise. Der Mann, der als erstes gesprochen hatte, hob die Hand und das Getuschel verstummte. Er kam auf uns zu: „Tut mir Leid. Es war unhöflich, ich habe mich nicht einmal vorgestellt. Mein Name ist Friedrich Altmann und das ist Abraham Kaiser", er zeigte auf den Mann der mit ihm vorgekommen war, es war der Mann der angefangen hatte zu klatschen. Sie lächelten uns beide freundlich an. „Ehm, ja also...Hallo", stotterte ich. Ich war unglaublich verwirrt, so hatte ich mir das nun wirklich nicht vorgestellt. Izzy war zwar auch verwundert, aber irgendwie hatte sie sich schneller als ich wieder gefangen. Während ich mich noch immer leicht durcheinander umsah legte sie los: „Guten Tag. Also wie ich vorhin schon sagte ich bin Isabelle Lightwood und das ist meine Freundin Clarissa Fray. Wir kommen aus New York aus dem Jahr 2010." Langsam beruhigte ich mich wieder, der ältere Mann, Abraham, lächelte mich freundlich an und sagte dann: „Es ist uns eine Ehre euch kennenlernen zu dürfen, das ist wirklich ein großer Zeitunterschied und sie kommen aus den USA?" Ich nickte. „Ja, kommen wir. Darf ich fragen, welches Jahr Sie momentan haben?" Wieder lächelte er und gluckste, „Natürlich, darfst du fragen. Wir haben das Jahr 1943, genauer gesagt den 4.Juli 1943. Sicher habt ihr gesehen wie es draußen aussieht? Vor ein paar Tagen haben uns die Engländer mit Hunderten von Bomben angegriffen so viele haben ihr zu Hause verloren und so viele Menschen und natürlich auch Schattenjäger sind gestorben. Wisst ihr, deswegen hat euch Raziel geschickt." „Weshalb soll Raziel uns geschickt haben?", fragte Isabelle neugierig. „Nun, dies ist ein Krieg den die Menschen führen müssen, wir Schattenjäger müssen einen Krieg mit den Dämonen führen und nicht mit Menschen. Wenn wir hier bleiben, werden noch mehr von uns sterben und wir werden noch weniger Krieger im Kampf gegen die Dämonen haben", erklärte uns Friedrich. „Aber wie sollen wir Ihnen dabei helfen?", fragte nun ich. „Das wissen wir auch nicht so genau. Aber wir müssen unbedingt nach Idris, dort sind wir in Sicherheit. In Idris wartet man schon auf uns aber der Hexenmeister der uns das Portal hätte erschaffen sollen, ist in der Nacht des Bombenanschlags gestorben." „Ein Portal? Clary kann Portale erschaffen", meinte Izyy und sah mich an. Jetzt sah mich wirklich jeder aus dem Raum an. Erstaunen und Verwunderung lag in der Luft. „Portale erschaffen? Kein Schattenjäger kann Portale erschaffen. Oder bist du eine Hexe?", fragte mich Abraham erstaunt. „Nein, ich bin keine Hexe. Ist eine lange Geschichte. Aber ich weiß nicht ob ich ein Portal erschaffen kann. Izzy vorhin hat es doch auch nicht geklappt." „Einen Moment", meinte Izzy und zog mich am Arm wieder Richtung Treppe. Dort angekommen meinte sie: „Was ist, wenn wirklich Raziel uns geschickt hat? Und wir deshalb vielleicht nicht zurück konnten? Vielleicht müssen wir den Leuten hier erst helfen nach Idris zu kommen und erst dann können wir wieder zurück nach Hause."
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Reise in die Vergangenheit (Chroniken der Unterwelt FF)
FanfictionClary und Izzy wollten eigentlich nur vor den Dämonen in New York entkommen. Als Clary ein Portal erschafft, denkt sie an einen Ort weit entfernt von New York. Anstatt nur den Ort zu wechseln, machen die beiden eine Zeitreise. In der Vergangenheit e...