Kapitel 39 - Just a Dream

10.2K 712 82
                                    

Liam's P.o.V.


"Liam?"

Eine Stimme, schöner als jede Musik, zarter als alles andere, drang von hinten an mein Ohr. Ohne dem Lächeln auf meinem Gesicht jegliche Beachtung zu schenken, drehte ich meinen Oberkörper in die Richtung, aus der ich glaubte, die Stimme zu hören. Mein Ellbogen stützte sich auf dem kalten Leder der Sofalehne ab, als meine Augen ihre kleine Statur erfassten.

"Was ist los?"

erkundigte ich mich und platzierte meinen Kopf auf meinen Unterarm. Ohne sie aus den Augen zu lassen, bedeutete ich ihr mit einer kleinen Handbewegung, das sie sich zu mir setzen sollte. Zögernd trat Amy ein paar Schritte vor, und kletterte über die Lehne. Das gefütterte Polster wölbte sich minimal, als sie sich darauf niederließ.

Langsam zog sie ihre Knie an ihren Körper und legte ihren Kopf seitlich darauf. Unsere Blickte trafen sich.

"Ich ... muss dir etwas sagen"

Verunsichert wackelte Amy mit ihren Zehen und schloss ihre Arme etwas fester um ihre schönen Beine. Angst flackerte in ihren Augen auf, als sie unseren Blickkontakt unterbrach. Verwirrt legte ich meinen Kopf zur Seite und musterte sie weiterhin.

Was war es, das sie mir sagen wollte? War etwa wieder was zwischen ihr und Harry passiert?

Allein schon an den Gedanken begann mein Herz schneller zu klopfen. Das würde er sich nicht noch einmal wagen. Nachdem was alles zwischen den Beiden und mir passiert war, schien Harry endlich begriffen zu haben, das Amy mein Mädchen war. Nur meins.

Bevor sie bemerken konnte, schluckte ich meine Angst schnell herunter. Doch sie hatte es bereits gesehen. Ihre Gesichtszüge entspannten sich, ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, die ich am liebsten jede Sekunde meines Leben geküsst hätte.

"Keine Sorge, es ist nichts schlimmes"

versicherte sie mir schnell und zog die Ärmel meines Pullovers über ihre Finger. In den letzten Wochen trug sie nur noch meine Klamotten. Bereitwillig gab ich sie ihr, doch wieso sie nur zu große Sachen tragen wollte, blieb mir ein Rätsel.

"Ich weiß nur nicht, wie du darauf reagieren wirst"

beendete Amy ihren Satz. Beruhigt rutschte ich näher an sie heran und legte meinen Arm um sie. Ihr Kopf löste sich von ihrer ersten Stütze und versteckte sich unter meinem Arm.
Lächelnd positionierte ich ihn so, das ich freien Blick auf sie hatte, sie aber noch das Gefühl von Geborgenheit hatte.

Nicht ohne meine Lippen vorher auf ihr weiches Haar gedrückt zu haben, ließ ich meinen Kopf auf ihren fallen.

"Es ist egal was du mir sagen willst, ich bin mir sicher, das ich nicht ausrasten werde"

versicherte ich ihr und schloss meine Augen. Ich wollte nicht mehr, das sie Angst vor mir oder meinen Reaktionen hatte. Meine Dummheit, sie damals so extrem verletzt zu haben und ihr sogar ins Gesicht gesagt hatte, das ich sie nicht mehr geliebt hätte brachte mich nahezu um den Verstand.

Ich war ein totales Arschloch gewesen.

"Also, ich -ehm ... "

Amy druckste unter meinem Arm herum. Nicht einmal für eine Sekunde wagte sie, zu mir aufzusehen. Aufgeregt öffnete ich meine Augen und sah auf. Vorsichtig hob ich meine freie Hand, um sie unter ihr Gesicht zu schieben. Finger umschlossen ihr Kinn, damit ich zwingend Blickkontakt erzeugen konnte.

"Du kannst mir alles sagen"

flüsterte ich und stupste meine Nasenspitze gegen ihre. Amy kicherte über meine Geste und lehnte ihr Stirn gegen meine. Dünne Arme legten sich um meinen Hals.

Hold my HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt