Wie meine Nerven verätzen.
Der Raum war dunkel. So dunkel wie meine Gedanken. Ich saß still da, das Glas in der Hand. Die Uhr tickte.
Tick. Tack. Tick. Tack.
Ich hatte keine Ahnung, was ich da gerade tat. Ich hatte das Gefühl, ich würde neben mir stehen. Ich war ein stimmenloser Geist, der seine Hülle betrachtete.
Hilfe.
Im Sommer waren wir in den Kioks eingebrochen, um Alkohol zu klauen. Die Alarmanlagen waren angegangen und wir mussten fliehen. Du warst hingefallen, deine Knie hatten geblutet. So stark, dass ich dachte, dass es vorbei wäre.
Ich weiß es, als wäre es gestern gewesen.
Meine Finger trommelten gegen das Glas. Verdammte Scheiße, wie konnte es nur dazu kommen...?
Die Vernunft wurde engültig von den Schmerztabletten betäubt und ich setzte das Glas an. Der beißende Geruch verriet den tödlichen Inhalt. Ich war wahnsinnig.
Aber die Stimmen...Zwei Schlucke reichten. Die Flüssigkeit fraß sich hungrig in mein Fleisch, ich ließ das Glas fallen. Es zersplitterte auf dem Boden. Blut, es roch nach verätzdem Fleisch.
Schmerz. Nichts als Schmerz, ich wollte schreien, aber nur ein Röcheln entkroch meiner Kehle.
Alles brannte. Als würde ich in Flammen stehen.
Der Schmerz betäubte alles und ich spürte, wie die Säure meine Nerven verätze.Das brachte mich einen Schritt näher an den Tod.
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humanus (II)
PoetryWeil wir innerlich alle gleich sind. Aus Atomen und Sternenstaub. Und weil ich viel zu lange brauchte, um dies zu erkennen. . . . Die Stimmen, sie schreien nach mir. Aber die Lauteste von ihnen warst du. Die indirekte Fortsetzung von "Der Andere in...