„Jetzt geht es los", grölten Marvin und Roman, die schon ungeduldig warteten. „Jetzt geht's los", brüllten sie immer wieder. Ich schmiss meine Sporttasche über die Rückenlehne in den Kofferraum und winkte meinem Vater, der zurück in das Haus ging. Hanjo, unser Trainer drehte die Musik laut auf und bog in Richtung Autobahn auf die Straße.
Die Turnierhalle war riesig. Überall hing Werbung: „Kick-Box-Wettbewerb 14:00- 19:00".
Ich blickte auf meine Armbanduhr, die mir zeigte, dass es erst 11:00 war. Wir bogen auf das Gelände und Hanjo parkte das Auto. „Also, ich melde euch an", erklärte er, „Ihr bringt eure Sachen in eure Umkleide. Jedes Dojo hat seinen eigenen Raum zugeteilt bekommen. Dann habt ihr ca. eineinhalb Stunden Freizeit. Dann nach seid ihr wieder hier, zieht euch um und wärmt euch gut auf."
Wir stiegen aus dem Auto aus und holten unsere Sporttaschen aus dem Kofferraum. Bei einem erholsamen Strecken knackte meine Wirbelsäule und die Wirbel rutschten wieder übereinander. „Man Lyen", schnauzte mich Roman an, „Beeile dich, ich will noch etwas von Köln sehen." „Ich auch", mischte sich Marvin ein. Genervt verdrehte ich die Augen. „Ich komme ja schon", gab ich zurück. Ich nahm mir meine Sporttasche und schloss den Kofferraum. Ungeduldig liefen meine Freunde neben mir in Richtung Arena. „Ich hoffe, dass wir jemanden sehen", meinte Marvin. „Wen werden wir sehen?", fragte ich. Roman sah mich schockiert an. „Bist du dumm oder so?", fragte er entgeistert, „Wir sind in Köln!" „Youtuber-Stadt", versuchte mir Marvin auf die Sprünge zu helfen, „Sag nicht, dass du es vergessen hast." Shit, dachte ich, ich war aber auch zu Blöd.
Zu dritt traten wir in die Arena. Schilder zeigten uns, wo sich die Umkleiden befanden und wo wir uns anmelden mussten. „Beeilt euch nachher", mahnte Hanjo, „Ich will nicht, dass ihr zu spät kommt und dann nicht aufgewärmt seid."
Schnell hatten wir unsere Taschen in unsere Umkleide verstaut. „Kick-Box Dojo e.V. Berlin stand auf einem Schild vor unserer Umkleide. „Sie mal einer an", hörte ich eine gehässige Stimme hinter uns sagen. „Hallo Kai", mit gespielter Freude drehte sich Marvin um und lächelte den 17- Jährigen an. „Dass ihr euch wagt überhaupt hier anzutreten", sprach Kai. „Bulldog Dojo Hamburg" prangte auf seinem T-Shirt. „Wenigstens...", begann Roman. „Ach kommt schon, Leute", unterbrach ich ihn, „Wir wollen doch noch in die Stadt. Und uns nicht auf das Niveau von den Bulldogs begeben."
Kai funkelte mich böse an. Ich drehte mich einfach um und ging den Flur entlang.
„Ich habe Durst", meinte Marvin. Wir liefen eine Straße entlang. Nicht weit von der Arena entfernt und der Dom war auch nur einen Katzensprung entfernt. Marvin steuerte den nächst besten Starbucks an und stellte sich an der Schlange an. Wir unterhielten uns über die Bulldogs, Youtube, Schule und über viele weitere Themen. „Ihre Bestellung, bitte", unterbrach uns eine Bedienung. „Drei Kakao hätten wir gerne", meinte Marvin und holte sein Portemonnaie aus seiner Tasche. Wir unterhielten und noch über Dat Adam und wie gut ihre Musik doch war.
Wir nahmen unsere Kakao-Becher entgegen und wollten gerade aus dem Kaffee gehen, als uns drei Personen entgegenkamen.
Ich wechselte einen gehässigen Blick mit Kai, schüttelte schließlich mit dem Kopf und verließ das Kaffee.
Wir schlenderten die Straßen entlang und gelangten auf die Domplatte. Dann gingen wir in den Dom hinein und sahen uns um. Alles schien Normal zu sein als plötzlich...
***
...ein Schatten um die Ecke huschte. Aus einem Instinkt heraus, den ich mir in den Jahren des Trainings angeeignet hatte, drehte ich mich um. Doch das einzige was ich sah, war eine Katze! Nur eine verdammte Katze! Ich schüttelte über meine eigene Hysterie den Kopf. Allerdings war es eine wunderschöne Katze, dass musste ich zugeben. Sie hatte weißes Fell mit einem leichten Blaustich. Als sie meinen Blick bemerkte, drehte sie mir ihren Kopf zu und mauzte einmal leise.
„Oh, bist du niedlich!", rief ich aus.
Ich streckte meine Hand nach ihrem Kopf aus und wollte sie streicheln. Doch sie drehte sich blitzschnell um und rannte davon. Nach kurzer Zeit blieb sie jedoch stehen und drehte sich erneut zu mir um. Mit einer schnellen Kopfbewegung deutete sie an ich solle ihr folgen. Moment! Eine Katze sagt mir ich soll ihr folgen? Schnell schüttelte ich erneut meinen Kopf und wandte mich ab. Die Aufregung vom Wettkampf brauchte mich ganz durcheinander! Und so rannte ich Marvin und Roman hinterher, die schon weiter gegangen waren.
„Da bist du ja! Ich hab mich schon gewundert wo du bist", meinte Roman.
Wir schlenderten weiter. Während Marvin und Roman darüber Diskutierten welcher YouTuber der Beste sei, musste ich die ganze Zeit an die Katze denken. Irgendwie wollte sie mir nicht aus dem Kopf gehen.
„Lasst uns ein Eis essen gehen. Eine kleine Abkühlung wird gut tun", schlug Marvin vor.
„Gut Idee", stimmte auch Roman zu.
Kurz darauf standen wir in der Reihe des nächsten Eisladens. Jeder von uns bestellte nur eine Eis Kugel, damit sie später, beim Wettbewerb nicht schwer im Magen liegen würde. Unser Trainer würde auch schon diese eine Missbilligen, aber was soll's er war schließlich nicht dabei. Wir setzten uns an einen Tisch und aßen genüsslich, als ich sie wieder sah.
Der weiße Fellbuschel saß neben meinem Stuhl und schaute mich erwartungsvoll an. Dann drehte sie sich wieder um und rannte ein paar Stritte. Sie blieb wieder stehen und schaute mich mit ihren blauen, fast Menschlichen Augen an. Ohne Lange Nachzudenken sprang ich auf.
„Bin gleich wieder da", sagte ich und rannte los.
„Aber...", hörte ich Marvin noch sagen. Doch ich war schon um die nächste Ecke gebogen.
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Intrigen der Macht
FantasyEigentlich ist Lyens Leben völlig in Ordnung, er hat gute Freunde, einen netten Vater und ist erfolgreich in der Kick-Box Szene. Doch seit dem er gegen seltsame Straßenschläger kämpfen musste geschehen merkwürdige Dinge. Da wären beispielsweise der...