4

22 2 4
                                    

„Alter, wo warst du?", fragte Roman mich, der zusammen mit Marvin, vor dem Dom wartete. „Ach nicht so wichtig", sagte ich rasch. Was sollte ich ihnen auch schon sagen? Ich hab eine Katze gesehen, die mir angewiesen hat, ihr zu folgen. „Die Kratzer auf an deiner Wange sagen aber etwas anderes", bemerkte Marvin. „Drei Jungs haben 'n Mädel verprügelt und ich hab sie verteidigt", meinte ich ausweichend. „Du bist bescheuert", Roman schüttelte verständnislos den Kopf, „ Kurz vor einem Wettkampf deine Kräfte aufzubrauchen." „Lass ihn doch", verteidigte Marvin mich, „Wenn er es für richtig hielt? Sah sie wenigstens gut aus?" War ja klar, dass von Marvin die Frage kommen musste.

„Ja", ich lächelte verlegen, „Sie sah gut aus. Verdammt gut sogar." „Hast du ihre Handynummer?", gespannt sahen meine Freunde mich an. Ich schüttelte den Kopf. „Es ging so schnell... Dann bin ich weggerannt." Verständnislos sahen mich meine Kameraden an. Ein Handy klingelte. Marvin holte sein Handy aus seiner Hosentasche und schaltete den Wecker aus. „Wir müssen los", meinte er, „Wir haben noch 15 Minuten."

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg.

„Wo bleibt ihr?", Hanjo stand bereits ungeduldig am Eingang. „Wir sind doch pünktlich", sprach Roman vorwurfsvoll. „Zieht euch um", drängelte unser Trainer, „Wir sehen uns in der Halle." Genervt verdrehte ich die Augen und ging, den Anderen voran, zu unserer Umkleide.

„Was meint ihr?", fragte ich die anderen und zog mein Shirt aus, „Könnten wir heute gewinnen?" Ich blickte die Anderen an. Durch das viele Training zeichneten sich die Muskeln gut ab. „ich weiß nicht", überlegte Marvin, „Ich meine, wir sind mit die Jüngsten."

„Ich hoffe auf den 6. Platz in der Teamwertung und 9 in der Einzelwertung", meinte Roman und zog seine Hose an. Sie stammte vom Dojo und hatte das Vereinswappen aufgedruckt.

Schnell zogen wir uns um. Schweren Herzes legte ich mein Armband in mein Portemonnaie. Es stammte von meiner Mutter. Sie ist gestorben als ich noch ganz klein war. „Lyen", fragt Marvin, „Wo bleibst du?" „Ich komme", schnell verstaute ich mein Portemonnaie in meiner Tasche und folgte Marvin.

Die Turnierhalle war riesig. Über 16 Felder waren aufgebaut, in denen wir uns nachher bekämpfen müssten. Hanjo wartete schon ungeduldig am anderen Ende der Halle. Wir beeilten uns um zu ihm zu kommen.

„Macht euch warm", meinte er zu uns, „Lyen, woher kommen die Kratzer?" „Ach...", meinte ich zu ihn, „Bin mit jemanden zusammen gestoßen."

Nach einem leichten Andehnen nahmen wir uns Springseile und begannen unsere Koordination zu verbessen. Nach einem 5-Minütigem einspringen begannen wir abwechselnd die Knie zu Bauch und die Hacken an den Arsch zu ziehen. Schweiß rann uns die Stirn hinunter und wir kamen ganz schön außer Atem. „Dehnt euch jetzt einzeln", befahl Hanjo, „Und danach gegenseitig. Ich finde heraus gegen wen ihr antretet."

Wir legten die Springseile in den Rucksack mit unseren Materialien. Springseile, Helme, die wir während der Wettkämpfe tragen mussten, und eine Tüte Gummibärchen. Das Training war hart und die Turniere schmerzhaft. Jedoch munterten unsere Trainer uns gut auf und wir bekamen immer Weingummi als Belohnung.

Vom Nacken bis zu den Knöcheln dehnten wir uns. Der Spagat durfte natürlich nicht fehlen. Er war von besonderer Wichtigkeit, da man für einige Tritte ziemlich dehnbar sein musste. Wir setzten uns im Kreis, die Fußsohlen aneinandergelegt, hin. Wir hielten uns an den Handgelenken des Nachbarn fest. Ich hielt die rechte Hand von Marvin und die Linke von Roman. In dem Roman und ich uns in eine Richtung neigten zogen wir Marvin in unsere Richtung und dehnten seine Bänder in den Knien.

„Ich hab kein Bock mehr", maulte Roman, „Dehnen ist langweilig." „Dann schlag was Besseres vor. Worüber sich Hanjo nicht ärgern wird", meinte Marvin. Roman holte Schwung und ging in den Handstand. Er hielt ihn für einige Sekunden und rollte sich geschmeidig ab.

„Wir könnten von der einen Seite bis zur Anderem im Handstand laufen. Trainiert die Arme", schlug Roman vor. Ich nickte. „Und bis zu den Kämpfen haben wir denn genug Zeit um uns zu erholen, Kraft zu sammeln und die Gegner zu beobachten. „Kenne die Schwachstellen deines Gegners und du weißt, wie du ihn schlagen kannst", lachte ich. „Genau so sieht es aus", lachte auch Roman.

„Dann würde ich vorschlagen jetzt zu beobachten und gleich im Handstand zu laufen", schlug Marvin vor, „Ich meine jetzt wärmen sich alle auf. Wer weiß, ob sie gleich noch dabei sind." „Geniale Idee", sprach Roman. Ich hole unsere Getränke und wir gingen durch die Halle und taten so, als ob wir Hanjo suchen würden.

***

Intrigen der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt