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Verdammt waren Katzen schnell! Und durch ihre kleine Größe konnte sie sie auch noch perfekt durch die Menschenmassen schlängeln. Ich verlor sie nur mit Mühe nicht aus den Augen. Die Menschenmassen verdünnten sich immer mehr, bis sie schließlich in eine Seitengasse einbog.

Plötzlich ertönte ein Schrei. Einen kleinen Augenblick zögerte ich sollte ich der Katze folgen? Oder schauen, was es mit dem Schrei auf sich hatte? Doch diese Entscheidung wurde mir abgenommen. Denn die Katze lief in die gleiche Richtung, aus der der Schrei ertönt war. Ich rannte noch schneller. Nach der nächsten Ecke sah ich sie. Drei kräftige Jungs umringten ein Mädchen, sie konnte nicht viel älter als ich sein. Einer der Jungs holte zum Schlag auf.

„Hey, lasst sie in Ruhe!", schrie ich.

Nach einem kurzen Blick auf mich fing er an zu grinsen und schlug ihr trotzdem mit der flachen Hand ins Gesicht. Er holte erneut aus. Doch ich war schneller und hatte ich mich zwischen das Mädchen und die Jungs geschmissen und das Handgelenk von dem Angreifer gepackt. Woher mein plötzlicher Beschützerinstinkt gekommen war wusste ich nicht. Doch drehte ich sein Handgelenk herum, bis er vor Schmerz aufschrie. Dann zog ich mein Knie mit Schwung nach oben, direkt in seine Weichteile. Schmerzerfüllt stöhnte er und taumelte zurück. Daraufhin schubste der eine seinen Panter in meine Richtung. Ein Schlag in sein Gesicht und ein Side Kick mit dem rechten Fuß genügten um ihn außer Gefecht zu setzen.

„Man kann euch Idioten auch nichts selber überlassen. Alles muss ich selber machen", fauchte der Dritte und trat mir entgegen.

Er hatte ungewöhnlich schwarze, schulterlange Haare. Seine blasse Haut betonte dies umso mehr.

Ich wollte ihn mit einem linken Kinnhaken erledigen, doch ich hatte ihn unterschätzt. Er packte mich seinerseits blitzschnell an meinem Handgelenk und warf mich mit Schwung auf den gepflasterten Boden. Zu meinem Glück rettete mich mein Instinkt vor schlimmeren Verletzungen, denn ich rollte mich geschmeidig ab. Bevor ich aufstehen konnte, trat er nach mir, doch ich wich ihm in letzter Sekunde aus. Stattdessen packte ich nun seinen Fuß und zog ihn mit Schwung nach oben, sodass er das Gleichgewicht verlor und auf das Pflaster knallte. Er ächzte einmal, stand aber in einem Bruchteil einer Sekunde wieder auf den Füßen. Er war unglaublich schnell.

Er schlug von oben nach meinen Kopf, aber ich wehrte mit meinem Unterarm ab. Leider Unterschätzte ich wieder ein wenig und seine Kraft hätte mir beinahe meinen Arm gebrochen. Während diesem Moment der Schwäche kratzte er mit seiner anderen Hand mir quer über die Wange. Man hatte er Fingernägel, man hätte sie fast als Klauen bezeichnen können! Blut rann über meine Wange. Der Fremde holte erneut aus, aber etwas klirrte und er taumelte zurück, bis er Bewusstlos in sich zusammensackte. Das war knapp gewesen. Doch was war passiert? Da erblickte ich das Mädchen. Sie musste unbemerkt hinter ihn getreten sein. Und aus der zerbrochenen Flasche in ihrer Hand, konnte ich schließen, dass sie diese auf seinem Kopf geschlagen haben musste.

„Danke", sagte ich erleichtert.

„Nichts zu danken, du hast mich schließlich gerettet. Du kannst gehen ich kümmere mich um sie und hole die Polizei", bestimmte das Mädchen.

„Sicher, dass ich nicht bis dahin bei dir bleiben soll?"

„Alles okay. Ich werde sie fesseln. Kümmere du dich lieber um deine Wange."

Mechanisch faste ich an sie. Doch die Wunde hatte schon aufgehört zu bluten. Komisch, es hatte sich so angefühlt, als hätte er mir ein ganzes Stück Fleisch herausgerissen. Dann hätte meine Wange aber definitiv noch geblutet. Es musste sich viel schlimmer angefühlt haben, jetzt war die Wunde nur noch als etwas tieferer Kratzer zu erkennen. Nur das viele Blut ließ mich daran zweifeln, dass es wirklich nur ein Kratzer gewesen war.

„Minka!", rief das Mädchen aus.

Verwundert sah ich mich um. Da war sie wieder, diese unheimliche Katze.

„Warum warst du solange weg?", fragte sie die Katze.

Die Katze reagierte tatsächlich und deutete wie wild mit dem Kopf auf mich.

Jetzt halluzinierte ich schon. Ich hatte vielleicht doch ein wenig zu viel Blut verloren. Ich meine, bitte, menschliche Katzen, die so tun als ob sie ihr Herrchen verstehen würden!

Ich schüttelte den Kopf und rannte davon.

***

Intrigen der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt