Freundschaft erlaubt einem nicht automatisch, dem anderen unangenehme Dinge zu sagen. Je näher man einem Menschen ist,desto Wichtiger werden Taktgefühl und Höflichkeit.
~Oliver Wendell Holmes____________________________________
Die frühen Sonnenstrahlen kitzelten mich aus meinem Schlaf. Ich öffnete langsam meine Augen. Es dauerte eine Weile ehe ich mich an das grelle Licht gewöhnt hatte. Mein Blick schweifte über die Bilder an meiner Wand. Heute ist es soweit. Soweit alles zu verlassen was ich liebte und nie wieder zurück erhalten werde. Selbst der pure Gedanke daran das alles nicht mehr sehen zu können ist grausam. Da meine Eltern sich entschlossen hatten um zu ziehen, muss ich heute nach 16 Jahren mein Geburtshaus endgültig verlassen. Schönes und Schlechtes liefen mir über den Weg. Mein Blick wanderte im Zimmer umher, während ich mich mit meinen Unterarmen mein Oberkörper abstützte. An meinem Fenster, wo die Sonnenstrahlen in mein Zimmer brachen, blieb ich hängen. Der Moment welches das Fenster trug ist noch immer mein Liebstes. Meine Mutter stand mit mir zusammen vor dem Fenster. Ich lag in ihrem Arm und sie streichelte zaghaft und behutsam meinen Kopf. Diese Erinnerung ist ungewöhnlich. Ich war ein halbes Jahr alt und kann mich jetzt noch immer an diesen wundervollen Moment erinnern. In einer anderen Ecke meines Zimmers lag mein kleiner Rucksack. Mein Vater schenkte ihn mir zum Ersten Tag im Kindergarten. Die Bilder die sich in meinem Kopf abspielten, wie ein zusammen gebastelter Film, sagten mir wie schwer meine Eltern es damals doch gehabt haben. Ich klammerte mich ängstlich um das Bein meiner Mutter und wollte nicht gehen. Die Angst. Die Angst vor dem neuen Unbekannten. Sie sagte mir immer wieder das mir nichts geschieht und das es schön wird. Das stimmte. Meine beste Freundin Jessica lernte ich an dem Tag kennen. Sie verschüttete ihren Saft und ich habe ihr meinen gegeben. Von da an waren wir unzertrennlich. Wir waren immer Freundinnen bis zuletzt, wo ich ihr sagen musste das ich weg gehe. Sie hat es nicht verkraftet und war in Versuchung gegen mich die Hand zu heben. Noch nie hatten wir uns so gestritten. Dennoch liebe ich sie. Wir haben alles zusammen durchgestanden. Den ersten Schultag. Die ersten Ausflüge. Die erste Liebe. Die Partys. Alles erlebten und durchstanden wir zusammen. Jetzt ließ ich sie allein. Für immer.
Nie war es leicht im Leben. Aber so wie es ist, ist es richtig. So wie ich es liebe. Wieso sollte man Leben wenn man alles kann? Wenn man alles besitzt? Wenn es keine Probleme gibt? Das Leben ohne Komplikationen zu über stehen. Würde es so ein unbeschwertes Leben geben, so wäre ich die Letzte die dieses Wählen wollen würde. Ein Leben mit Höhen und Tiefen ist das was ein Leben aus macht. Denn am Ende des Lebens kann man sagen, das man gekämpft hat bis zu letzt, doch das nun die Zeit gekommen ist wo man den Kampf aufgeben muss.
Das Haus ist mir wichtig. All das ist mir wichtig. Richtig bewusst wurde es mir bis jetzt noch nicht. Aber jetzt kommt alles auf einem Schlag. Ein Schlag der einen buchstäblich in den Magen traf. Die knirschenden Treppenstufen, den knarrenden Türen und das Wasser welches mal kalt und heiß wird. Ein Teil von meinem Leben werde ich zurücklassen. Ein Teil von meiner Familie und ein Teil von mir.
Das Wasser der Dusche spülte meine salzigen Tränen von meinem Gesicht. Ich setzte mich hin und zog meine Beine eng an meinem Körper, meine Arme schlang ich um meine Knien. Das Wasser prasselte auf mich nieder. Diese Berührungen beruhigten mich doch auch sie nahmen mir nicht meine Traurigkeit weder noch meine Verzweiflung.
Meine nasse Haut trocknete ich mit einem roten Handtuch. Meine Haare föhnte ich schnell und schon vielen sie in leichten Wellen über meine Schultern. Sie hatten ein schönes rostbraun und gingen in den Spitzen in ein leichtes Blond über. Meine Augen waren trüb. Trübes Grün. Welches sonst nur strahlte vor Energie und Lebensfreude.
Heute war diese weg. Sie verschwand und kommt wieder, doch ob sie dieses mal wieder kommt weiß ich nicht.____________________________________
Das Erste Kapitel des Buches :D
Wie findet ihr es? Gibt bitte ein Feedback. Die Geschichte ist frei erfunden und die Rechte liegen bei mir. Es ist meine Erste Geschichte und ich hoffe sie gefällt euch.
Lg
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Tochter des Jägers
FanfictionIst es verständlich das eigene Leben für eine Kreatur zu riskieren? Eine Kreatur der Dunkelheit, welche die Macht besitzt dir deinen letzten Atemzug zu nehmen? Ein Wesen welches schon Jahre lang Opfer forderte. Opfer die nie wieder die Augen öffnen...