5

102 4 2
                                    

Um dich ranken sich Geschichten,
die man erzählt und niederschreibt,
bis zwischen Märchen und Legenden
eine Wahrheit bleibt

aus "Elisabeth, "Elisabeth - Legende einer Heiligen"



Die Nacht versuchte ich zu schlafen. Doch wälzte ich mich nur umher. Jede Position gefiel mir nicht. Alles war unbequem und unbekannt. Mein Schlaf blieb mir bis zum Morgen aus und genervt schlug ich mir die Decke auf dem Kopf als die Sonne ihre ersten Strahlen in mein Zimmer warf. Ich trat meine Decke von mir und stand gequält auf aus dem Bett. Meine Haare waren zerzaust, verfilzt und ein halbes Vogelnest. Tiefe, dunkle Augenringe prangten unter meinen Augen und verrieten umso mehr das ich nicht geschlafen hatte. Meine Eltern schliefen wohl noch. Mein Vater erwähnte gestern ein Bäcker, der hier in der Nähe sei. Ich denke es wäre gut sich die Beine zu vertreten. Ich zog mich schnell an und ging raus. Musik in den Ohren und ich hörte nicht die Geräusche der Tiere. Nach einigen Minuten kam ich an einer Bäckerei an. Hinter dem Tresen stand eine mollig, füllige Frau. Sie hatte blondes Haar, welches sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Ich schätze sie um die 45 Jahre doch sicher konnte man sich nicht sein,bei all der Kosmetik die sie im Gesicht trug. Selbst mit einem Spachtel würde man da lange dran rumkratzen. Sie grüßte mich freundlich als ich den kleinen Laden betrat. "Neu hier? Habe dich hier noch nicht gesehen" ihr gesicht verzog sich merkwürdig und sie lispelte beim Reden. Dies führte dazu das sie über den Tresen spuckte und der Tresen nun einige Tropfen trug. "Gestern hergezogen. Sechs Brötchen bitte" sie packte mir diese ein und betrachtete mich abschätzend. "Das muss ich gleich weiter erzählen. Ihr wohnt doch nicht in dem grauen Haus am Dorfanfang oder?" ich zog eine Augenbraue hoch. Da ich mich fragte wieso sie das jetzt wissen möchte. "Ja schon. Aber was ist mit dem Haus" sie verzog ihr Gesicht so, als würde sie Mitleid aussprechen. Sie setzte zum reden an aber brach nochmals ab. "Das weißt du nicht? Das Haus wurde immer und immer wieder verkauft. Und immer wieder wurden die Käufer kurze Zeit später im Keller tot gefunden. Man sagt das der Geist eines jungen Mädchen aus dem zweiten Weltkrieg in dem Haus hausen würde und die Bewohner ermordet so wie man es mit ihrer Familie tat. Doch das die Kinder der Käufer lies sie bis jetzt immer am Leben" Ich musste einmal schwer schlucken. Das ist wirklich heftig sowas zu hören. Ich nahm die Brötchen, bezahlte und ging. Ist es wirklich wahr was erzählt wird. Das die Käufer ermordet werden, einfach so. Das Kind bleibt am Leben und die Eltern sterben. Wahrscheinlich wollte die Frau mir nur Angst machen,aber was ist wenn da wirklich was dran ist. An der Geschichte

Tochter des JägersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt