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Wer in seinem Herzen daheim ist,
dem erscheinen alle Orte
auf der Erde gleich gut.

~Hermann Stehr

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Die knirschenden Stufen der Treppe verrieten meinen Eltern wohl das ich zum Essen kam. Ich werde nicht mehr dieses knirschen der Stufen hören können. Wir werden ein neues Haus haben. Neu gebaut. Die neuste Technik und alles auf dem Ersten Stand. Die Holzverkleidung der Wand ist wunderschön. Eine Schande das ich dieses Bildnis erst jetzt wahrnehme, wo ich es nicht einmal länger betrachten könnte. Wieder einmal wurde mir bewusst wie sehr ich das Alles vermissen würde. Wie sehr ich das geliebte und vertraute vermisste. Schon jetzt wo ich weiß das ich dieses gewohnte Umfeld nicht mehr wieder sehen weder noch einmal spüren darf vermisste ich es schon so sehr. Wenn ich jetzt schon weiß wie sehr ich es vermisse, obwohl ich noch in meiner geliebten Umgebung verweile, wie wird es dann sein wenn ich alles aufgeben muss. Das ist der Fall. All mein geliebtes Umfeld muss ich aufgeben. Für immer.

In der Küche, wo teils nur noch Tisch und Stühle standen, stieg mir der Geruch von Pfannkuchen in die Nase. Mein Magen rummorte aufgeregt und verlangte gerade zu den dampfenden Teig zu verschlingen. "Guten Morgen, Liebes". Mein Vater nuschelte hinter der Zeitung so, das ich kaum verstand was er sagt. Heute laß er zum Letzten mal unsere Zeitung und dann nie wieder. Meinen Eltern schien es kein Problem zu sein einfach alles hinter ihnen zu lassen. Ich meine selbst sie hatten Freunde und ließen diese zurück. Meine Eltern. Sie wissen wie wichtig mir all dies ist, aber mich fragten sie nicht einmal. Ob das wohl daran lag das wir momentan ein schlechtes Verhältnis zueinander haben? Liegt es wirklich daran? Obwohl die Antwort leicht war so viel sie mir nicht ein. Mein Vater sah mich abschätzend an. " Willst du wirklich so fahren?" fragte er mich schließlich. "Problem damit? Sonst intreressiert es dich doch auch nicht was ich für Kleidung trage!" Er sah eingeschnappt auf die Zeitung zurück und meine Mutter stellte mir mein Frühstück bereit.

Meine Mutter nahm mich bei Seite, nachdem ich gegessen hatte. Sie sagte ich sollte nicht so frech sein. Frech? Tatsächlich? Aber mir war es egal. Neues Leben. Neue Victoria. Damit müssen sie leben. Mein Vater ist noch immer sauer auf mich und wird höchstwahrscheinlich kein Wort mit mir reden während der Fahrt. Soll es mir recht sein.

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Entschuldigt das kurze Kapitel:( das nächste wird länger. Es ist noch nichts passiert aber das kommt alles noch.
Wie findet ihr es? Feedback?
LG




Tochter des JägersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt