KAPITEL 1: Auf in die Winkelgasse (endlich!)

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So und hier ist jetzt das erste richtige Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch :)

KAPITEL 1: Auf in die Winkelgasse (endlich!):

„Rhea, wir müssen los! Wir haben einen langen Tag vor uns, Süße", rief Mum aus der Küche in mein Zimmer.
„Ich komme schon",sagte ich und rannte zu ihr.
Ich freute mich schon soo unglaublich doll. Endlich holten wir meine Sachen für Hogwarts in der Winkelgasse und ich musste nie wieder in die Muggelschule gehen, wo alle komisch zu mir waren und ich nicht einmal wusste, warum.
Na gut, vielleicht hatte ich mal einen Jungen etwas schweben lassen, nachdem er mich geärgert hatte. Aber das konnte ich nicht kontrollieren und es war keine Absicht. Es dachten zwar alle, sie hätten sich das eingebildet, aber trotzdem spielte nie jemand mit mir, was mich sehr traurig machte. Aber wenigstens ärgerte mich keiner mehr.
„Wollen wir los, Süße?", fragte Mum mich und ich nickte sehr heftig, „Gut, aber wir nehmen das Auto, finde ich. Denn wir haben kein Flohpulver mehr und vom Apparieren wird dir wahrscheinlich sehr schlecht, das versuchen wir ein anderes Mal."
Auch wenn es komisch klang. Ja, Mum hatte ein Auto und sogar einen Führerschein, der von den Muggeln ausgestellt war. Wir lebten aber auch mitten in London unter den ganzen Muggeln und Mum fand, dass wir nicht zu auffällig sein sollten, weswegen wir ganz normal lebten, also normal in Sinne der Muggel. Zumindest mehr oder weniger...
Nach einer ewig langen Fahrt (Mum meinte, ich solle nicht so übertreiben, es seien nur 15 Minuten gewesen), erreichten wir endlich eine komische Bar. An dem Eingang stand: Zum tropfenden Kessel. Ich war schon öfter hier gewesen, wenn ich zum Beispiel mit bei Mum auf der Arbeit war, weil sie in den Ferien niemanden fand, der auf mich aufpasste. Ich war jader Meinung, dass ich auch schon alt genug bin, um alleine zu Hause zu bleiben, aber Mum gefiel diese Vorstellung ganz und gar nicht.
Wir gingen durch das Hinterzimmer und dann sah ich sie endlich wieder: die Winkelgasse.Ich freute mich so sehr, aber gleichzeitig war ich auch sehr aufgeregt. Was ist, wenn die Bücher, die ich brauche schon ausverkauft waren oder es keine Waagen mehr gab? Oder noch schlimmer: Was wäre, wenn ich keinen passenden Zauberstab finden würde, weil mich keiner auswählte. Mum hatte mir das mit dem Auswählen erzählt und ich hatte Angst, dass sich keiner für mich entschied.
„Alles ist gut, es wird ein toller Tag. Du wirst sehen", sagte Mum, die meine Nervosität wohl bemerkt hatte, und nahm meine Hand, um mich zu beruhigen. Sie hatte recht. Es würde ein wirklich schöner Tag werden.
Als erstes besuchten wir Madame Malkins, die sofort wusste, dass ich meine erste Garnitur Umhänge brauchte. Sie maß kurz die richtige Größe aus und fand sofort etwas Passendes. Sie probierte mir noch einen Spitzhut auf, der auch passte, einen Winterumhang und Arbeitshandschuhe (diese waren aus Drachenhaut gefertigt und ich hatte ein schlechtes Gewissen, da diese teurer waren, als die normalen, aber Mum bestand darauf).
Danach besorgten wir ein Teleskop, einen Kessel, eine Waage und ein Sortiment Kristallgläser, wie es in der Liste stand, die im Brief enthalten war. Außerdem legte Mums Kollegin in der Apotheke noch einmal die wichtigsten Kräuter dazu, was ich sehr nett von ihr fand.
Dann meinte Mum: „Am besten gehen wir jetzt erst einmal zu Ollivander. Die Bücher holen wir zum Schluss."
Ich war sehr aufgeregt, als wir den Landen betraten.
Er war recht dunkel und überall türmten sich Schachteln mit Zauberstäben in Regalen. Mum ging direkt zum Tresen und klingelte. Sofort erschien ein alter Mann. Er machte mir ein wenig Angst. Er hatte komische blaue Augen und sehr viele Falten, was mir unheimlich war.
„Ah, Ms. Callahan, wie schön sie mal wieder zu sehen. Es kommt mir vor, als wären sie neulich erst hier gewesen, um ihren Zauberstab abzuholen", sagte der Mann und klang dabei freundlicher, als er, meiner Meinung nach, aussah.
„Hallo, Mr. Ollivander. Es ist auch schön Sie wieder zu sehen. Aber es ist nun wirklich schon über 20 Jahre her, dass ich meinen Zauberstab gekauft habe", erwiderte Mum mit einem Lächeln.
„Doch schon solange? Rotholz mit Einhornhaar, habe ich Recht?", fragte der alte Zauberer.
„Genau, dass Sie das noch wissen", staunte Mum. Dieser Mann hatte ein wirklich gutes Gedächtnis.
„Ich erinnere mich an jeden Zauberstab, den ich je verkauft habe, Ms. Callahan", sagte er. Ein wirklich sehr, sehr gutes Gedächtnis.
„Aber ich denke heute soll es eher um diese junge Dame gehen?", fragte der Mann und sah mich dabei an.
„Ja, Sir", sagte ich schüchtern.
„Wirklich sehr gut erzogen", murmelte er, „Ich bin Mr. Ollivander und jetzt wollen wir mal sehen, ob wir einen geeigneten Zauberstab für dich finden, kleine Ms. Callahan."
Mum schmunzelte und Mr Ollivander holte ein Maßband. Er maß mich auf alle mögliche Arten aus, sogar meine Nase.
Irgendwann sagte er freudig: „Das sollte genügen, probieren wir mal ein paar aus!"
Er gab mir einige Zauberstäbe nacheinander und jedes mal passierte etwas, aber leider nichts positives. Mit einem zerstörte ich einen Blumentopf, der auf dem Tresen stand, mit einem anderen warf ich ein Fass Tinte um,dessen Deckel glücklicher Weise geschlossen war.
Von Ollivander kamen nur Kommentare wie: „Der ist es anscheinend nicht." oder „Wir sollten noch einen anderen versuchen."
Ich verlor immer mehr den Mut und meine Angst, dass ich keinen Zauberstab finden würde verschlimmerte sich von mal zu mal.
„Einen Moment bitte. Ich hole noch einen Stab von hinten", gab Mr. Ollivander von sich und war verschwunden.
„Was ist, wenn ich keinen Zauberstab finden werde, Mummy?", sagte ich und sah sie mit Tränen in den Augen an.
„Das glaube ich nicht, meine Süße. Alles wird gut. Jeder hat seinen Zauberstab von Ollivander und manchmal dauert es eben seine Zeit bis man den perfekten Zauberstab gefunden hat. Das ist ganz normal. Bei einer Freundin von mir hat es über eine Stunde gebraucht", sagte meine Mum.
„Welche Freundin, Mum?", fragte ich neugierig. Mum hatte mir nie viel von ihren früheren Freundinnen erzählt, was ich sehr schade fand. Deshalb war ich jetzt umso neugieriger, dass mir etwas über sie erzählte.
„Du kennst sie nicht. Ihr Name war Lily, aber sie ist leider sehr früh gestorben", sagte Mum in Gedanken und ihr Gesicht wurde unendlich traurig.
Ich umarmte sie und sagte: „Dann passt sie jetzt auf dich auf von da oben."
Mumlächelte wieder, auch wenn sie noch ein bisschen traurig wirkte:„Ja, das tut sie bestimmt."
Mr. Ollivander kam von hinten mit einem hellen Zauberstab wieder.
Ich nahm ihn in die Hand und auf einmal sprühte der Zauberstab weiße, glizerartigeFunken.
„Der ist es.Weißbuche, 9 ½ Zoll, recht biegsam. Und der Kern aus Drachenherzfaser. Perfekt", kommentierte Mr. Ollivander das Geschehen.
„Dann nehmen wir ihn", strahlte Mum und auch ich grinste übers ganze Gesicht. Ich hatte meinen Zauberstab gefunden! Oder besser gesagt: Er hat mich gefunden.
„Ich muss nur noch eine geeignete Verpackung finden. Diesen Zauberstab habe ich gestern Abend erst gefertigt", sagte der Zauberstabmacher und beeilte sich einen Karton mit einem Stoff auszulegen und den Zauberstab einzupacken.
Mum bezahlte und wir verabschiedeten uns von Mr. Ollivander, der mir jetzt gar nicht mehr so unheimlich verkam, wie vor einer halben Stunde.

„Ich habe noch eine Überraschung für dich, Süße", sagte Mum geheimnisvoll.
„Welche?",fragte ich neugierig. Ich liebte Überraschungen.
„Siehst du den Laden mit den Tieren? Such' dir eins aus. Egal welches", sagte Mum glücklich.
„Wirklich? Aber Mum, die sind so teuer", sagte ich, da ich wusste wie sehr sie im letzten Monat gespart hatte, um mir meine ganzen Schulsachen zukaufen.
„Das ist schon in Ordnung. Hopp. Such die eins aus", sagte sie und nickte, wobei ihre blonden Haare, die so ganz anders waren als meine, nach vorne fielen.
„Danke, Mum!",rief ich überglücklich und lief los in die magische Menagerie.
Es war ein Laden, bei dem sich an jeder Ecke und in jedem Gang Katzen und Eulen tummelten. Auch Kröten und andere Tiere konnte man kaufen. Auch so eklige wie riesige Spinnen, von denen ich mich lieber fernhielt.
Ich schaute die ganze Zeit in Richtung der Tiere, sodass ich gar nicht mitbekam, dass ich in jemanden hinein lief und prompt auf meinen vier Buchstaben landete.
„Oh, Entschuldigung", sagten der Junge, den ich umgelaufen hatte und ich gleichzeitig. Wir grinsten uns an.
„Nein, es war meine Schuld", sagte ich und nahm die Hand, die er mir anbot, um mir aufzuhelfen, dankend an.
Der Junge war recht groß und in meinem Alter schätze ich. Er hatte rote Haare und braune Augen. Und Sommersprossen. Ganz viele Sommersprossen, aber sie standen ihm ganz gut. Ich habe nur ein paar über der Nase und ich finde bei mir sieht das schrecklich aus.
„Nein, meine", lächelte der Junge. Statt zu diskutieren lächelte ich einfach zurück.
Nach einem peinlichen Moment des Schweigens, sagte der Junge: „Ich bin Fred Weasley. Und du?"
„Mein Name ist Rhea Callahan", antwortete ich.
„Kommst du auch nach Hogwarts?", fragte er wieder neugierig.
„Jaa, endlich. Ich freue ich schon so unglaublich, bin aber auch sehr aufgeregt. Du auch?", stellte ich die Gegenfrage.
„Schon ein bisschen, aber ich habe drei ältere Brüder, die auch nach Hogwarts gehen. Daher weiß ich schon ein bisschen was" gab er zu.
„Ohh, das ist ja toll. Ich hätte auch gerne Geschwister, die mir schon was zeigen könnten", schwärmte ich. In Wahrheit hätte ich auch gerne Geschwister, denen ich was zeigen kann später, wenn sie alt genug wären, aber Mum konnte ja auch kein Kind herbeizaubern und jetzt sagte sie immer, sie sei schon zu alt, um noch ein Kind zu bekommen.
„Hm, manchmal sind Geschwister aber auch ziemlich nervig. Egal. Was machst du hier? Suchst du dir ein Tier aus?", lenkte er geschickt vom Thema ab.
„Ja, meine Mum will mir unbedingt eins schenken, aber ich weiß noch nicht was es werden soll", meinte ich und im nächsten Moment sprang mir plötzlich ein kleines Kätzchen auf den Arm.
„Ich glaube das ist ein Zeichen", zwinkerte Fred.
„Fred Weasley, wo steckst du schon wieder?!", ertönte da auf einmal die Stimme einer Frau vom Eingang.

Hier, Mum. Ich komme schon", rief Fred zurück und wandte sich danach noch einmal mir zu: „Es war sehr schön, dich kennen zu lernen. Ich hoffe, wir sehen uns in Hogwarts mal wieder."
„Ja, bestimmt. Das wäre schön", lächelte ich zurück und dann war Fred auch schon verschwunden.
Vielleicht hatte ich schon mal einen Freund gefunden.
Ich wandte mich der Katze zu, die sich geradewegs in meine Arme geschmiegt hatte, und sich nun an mich kuschelte.
„Na,wer bist du denn?", fragte ich sie und die kleine sah mich aus blauen Augen an. An sich war die Katze schwarz mit einer weißen Pfote und einem weißen Stern auf der Stirn. Das sah irgendwie niedlich aus.
„Ich glaube dich nehme ich mit, wenn Mummy es erlaubt", sagte ich und die Katze schmuste sich wieder an mich.
„Hast du schon was gefunden?", erschien da auf einmal die Stimme meiner Mutter hinter mir.
„Ja,schau mal. Sie ist direkt auf meinen Arm gesprungen", lächelte ich.
„Dann möchte sie wohl mit", meinte Mum und schon hatte ich eine kleine Katze.

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