Ich schweige während ich die Türe unseres Autos öffne und mich auf die unzähligen Kissen und Decken auf meinem Platz setze. Der eingeschnappte Atmer meiner Mutter reißt mich aus meiner Trance, als ich meine Augen von dem Fenster entferne.
"Schau doch mal da!"
"Nein wie toll, guck doch mal Ruby!" Wow. Ein Haus. Meine Augen wenden sich wieder dem Fenster zu. Die vielen Bäume, die an uns vorbeirauschen, verwischen in dem Tempo des Wagens.
Ich bin ein wenig irritiert von der Umstellung der Straße. Ich bin en gewöhnt, dass ich auf die Grünstreifen an der Seite der Straße gucke. Jetzt gucke ich auf die anderen Autos die vorbei fahren.
Ich nehme meine Tasche auf den Schoß, die bis jetzt unten zwischen meinen Füßen stand. Der Reißverschluß wird zur Seite geschoben, die Kopfhörer aus dem kleinen Fach gezogen und in meinen Ipod gesteckt.
Mein Finger streicht über den Touchscreen, als ich nach dem richtigen Album zum hören suche. Meine Faust stützt meinen Kopf als ich fortfahre aus dem Fenster zu starren. Mit jeder roten Ampel schwindet meine Geduld. Mit jedem harten Ruckeln des Autos geht mir die Fahrt mehr auf die Nerven. Mit jedem stöhnene meines Bruders, weil er das Level nicht geschafft hat, steigt meine Wut.
Ich habe alles hinter mir gelassen. Wirklich alles. Meine Freunde. Meine Schule. Meine Vereine. Mein zu Hause.
Ich konnte mich noch nichteinmal vorbeireiten. Es war einfach ein normaler Tag. Ich kam nach Hause, machte meine Hausaufgaben, meine Muttewr kocht Essen, wir essen.
Und mein Vater kommt. Er hat es gesagt als wäre es nichts besonderes. Er setzt sich hin und sagt "Ich wurde nach England versetzt" Und so, wie meine Mutter ist, stört es sie nicht. Mit den Kommentaren "Ich wollte doch eh umziehen" und "Dein Zimmer ist doch viel zu klein" wurden alle Möbel verkauft, das Haus verkauft und mein Leben.
Ich weiß nicht wirklich ob ich hier leben möchte. Hier habe ich niemanden. Wirklich gut im Freunde finden bin ich erst recht nicht. Werde ich die ganze Zeit alleine sein? Ich frage das besser nicht.
Das leichte Klopfen am Fester neben mir reißt mich aus meinen Gedanken. Wir stehen in einer Einfahrt, in einer Einfahrt von einem Haus. Ist das unser Haus?
"Schatz! Es ist wunderschön!" Meine Mutter ist wahrscheinlich begeistert.
Ich ziehe die Kopfhörer aus meinen Ohren, stopfe sie zurück in die Tasche, steige aus dem Auto und hänge sie mir über die Schulter. Es st nett. Ja okay ich gebe es zu. Es ist atemberaubend. Sieht aber dennoch aus wie das Haus von so einem ollen reichen Schnösel.
"Wie findest du's?" Mein kleiner Bruder, Tommy, stößt mir mit seinem Ellebogen in die Seite.
Wunderschön.
"Ist okay."
"Ja finde ich auch" Er lächelt zu mir hoch und hüpft hoch zu unserem Vater, der gerade den Schlüssel des Hauses in das Schlüsselloch schiebt.
Ich glaube er hat auch gelogen. Er strahlt die ganze Zeit und läuft duch die Gegend als wenn er im Lotto gewonnen hätte. Aber ich werde es nicht zeigen. Ich mag es umzuziehen, aber nur in bekannte Gegend, und nicht direkt in ein anderes Land.
Meine Beine tragen mich die Treppe hoch als ich mir die kahlen, weißen Fliesen des Eingangsbereiches anschaue. Es ist schön. Modern aber trotzdem gemütlich.
Der Flur ist dunke. Hier oben sind keinerlei Fenster. Rechts, links und geradeaus sind Türen.
"Ich will das rechte!" Tommy läuft an meiner Seite vorbei und reißt die rechte Türe auf. Dann nehme ich wohl das linke.
"Ruby?!" Mein Vater ruft mich von der ersten Treppenstufe. "Ja?" "Die linke Türe ist unsere!"
Ok. Dann geradeaus.
Langsam tragen mich meine Füße den Flur hinunter. Meine Hand greift die Türklinke und öffnet die Türe.
Weiß. Was sonst. Aber es ist groß, hell und hat 2 Heizungen an den gegenüber liegenden Wänden. And der langen Wand sind 2 große Fenster. Ich glaube, wenn ich es mir hier schön einrichte, kann das ein ziemlich schönes Zimmer werden.
"Verdammt" Ich drehe mich um zu Tommy, der mit aufgrissenem Mund im Türrahmen steht. "Hm?" "Deins ist ja viel größer! Ich will das Zimmer!" Ich fange an zu lachen "Vergiss es. Du wolltest das rechte Zimmer haben!" "Och manno" Er zieht seine allzu bekannte Fleppe und stampft aus dem Zimmer.
Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und schreibe meiner besten Freundin Aileen.
-Textnachricht an : Aileen <3-
*Angekommen -.-*
Ich schalte den Ton an und stecke das Handy wieder in die Tasche.
Als ich dei Treppe wieder runter schlenderte, bekam ich Aileen's Antwort.
-Textnachricht von : Aileen <3-
*Scheiße, hört sich ja echt beeindruckt an :O*
Sie hat ja keine Ahnung.
Ich vermisse sie jetzt schon so sehr. Wenn ich pech habe, werde ich sie nie wieder sehen.
-Textnachricht an : Aileen <3-
*Heeeey ich bin daaaa, es ist ja sooo schön ich vermisse meine Freunde gaaarnicht und ich werde hier sooo glücklich werden <3*
-Textnachricht von : Aileen <3-
*Schon besser. Können wir später schreiben? Ich kann gerade nicht :S*
Ich antworte nicht ich denke mal sie wird mich schon verstehen.
"Hey" Meine Mutter lächelt mich an, als sie die Küchentheke inspiziert.
"Hay"
"Willst du gleich mitkommen?" "Wohin?" "Willst du in der Nacht auf dem Boden schlafen? Es ist noch früh, wir gehen ein paar Möbel holen."
"Achso. Ja, klar"
Sie lächelt mich noch einmal an uns verschwindet duch die Hintertür.
Ich denke, ich werde mich hier gut einleben können.