Am Imbiss angekommen, trete ich sofort und ohne weiteres Nachdenken in den Schuppen. Der Kassierer, der vorhin hier stand, steht jetzt immer noch an dem selben Fleck, was mich etwas erleichtert. Ich lächle und trete zu ihm vor. "Hi!", grinst er. Und das macht er ziemlich einladend. Kein Wunder, dass hier viele hingehen wollen oder auch immer nur diesen Imbiss als Mittagessensziel haben. Könnte aber auch darin liegen, dass dieser Laden weit verbreitet ist - oder auch, weil es hier am nächsten ist und viele vielleicht auch gerade mit der Bahn kamen.
"Ich war heute Mittag hier", setze ich an. "Ja, an dich kann ich mich noch erinnern. Bist hier rausgestürmt, als wären zehn Pferde hinter dir her", grinst der Kassierer. Er ist schwarzhaarig und trägt so etwas wie eine Schürze in grüner Form. Ich lächle. "Ja, hatte es- eilig." Er nickt. "Allerdings habe ich in der Eile mein Handy vergessen und wollte wissen, ob ihr es vielleicht bemerkt habt und rechtzeitig einbunkern konntet?" Ich klinge sicherlich verunsichert, wenn nicht sogar verlegen. Der Mann vor mir lächelt, meint, dass er selber nichts dergleichen bemerkt hat, aber vielleicht seine Kollegen. "Ich kann eben fragen. Warte einen Moment", sagt der Schwarzhaarige und bringt ein weiteres Lächeln auf sein Gesicht. Ich nicke dankend und er entfernt sich von der Theke, geht wahrscheinlich in irgendein Hinterzimmer.
Ich stehe etwas länger da, weshalb ich mich im Raum umsehe. Besser gesagt, schaue ich in Richtung der Tische, bei denen ich vorhin saß. Wo ich das Double meiner Freunde sah, mich wie ein Verrückter nicht mehr kontrollieren konnte. Ich bin doch ein echter Volltrottel!
Und um wirklich sicher zu gehen und ich später keine hysterischen Panikmomente erlebe, möchte ich unbedingt mein Handy und Zombey auf der Stelle fragen. Klar, ich kann das nachher auch noch auf dem TeamSpeak-Server erledigen, aber ich brauche jetzt Gewissheit. Irgendeine Bestätigung, dass sie nicht hier sind. Auch wenn da die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering ist.Zu meinem Glück kommt der freundliche Kassierer um die Ecke und als er mich erblickt, bemerke ich ein Schmunzeln auf seinen Lippen. "Also, folgende Sache, ehm-", stochert er. "Maurice", antworte ich auf seine indirekte Frage nach meinem Namen. "Jackson", antwortet er darauf angenehm lächelnd. "Okay, Maurice. Folgende Sache", wiederholt er. "Meine Kollegen haben leider kein Handy gesehen. Vielleicht wurde es von jemand anderem mitgenommen. Ich würd' sagen, du gehst zum Rathaus. Die haben da so eine Fundbox. Nur hat das werte Gebäude wochenends nie offen, müsstest deshalb am Montag hin. Du kannst mir auch deine Nummer geben, also deine Festnetznummer natürlich, und ich kann dir sagen, wenn es jemand hier vorbei bringt. Ist zwar unwahrscheinlich, aber naja", lacht Jackson.
Ich nicke lächelnd. "Klar, das wäre nett. Ich hoffe das taucht vor Montag auf! Hast du ein Stift?", frage ich, nach einer Serviette greifend. Jackson nickt schnell und kramt kurz unter der Theke, ehe er mir ein Kuli überreicht. Schleunig schreibe ich die Nummer auf und überreiche ihm das Tuch. "Danke, Maurice", lächelt er und steckt sich das Tuch in seine Hosentasche. "Wir sehen uns", sage ich. "Hoffentlich!", lacht Jackson. "Ja! Vielleicht ist der Dieb wirklich so 'gütig' und bringt es zurück", kichere ich. Er grinst groß und ich drehe mich um und verlasse nach einem "Tschüss!", den Laden.Bei mir daheim, sage ich allen in der Küche Anwesenden Hallo. Mein Vater hat früher Feierabend, da es Freitag ist. Mein Bruder sitzt eigentlich immer mit meiner kleinen Schwester zusammen. Man könnte fast sagen, die beiden hätten eine Bindung anderer Art. Also, energischer, herzlicher. Adam war allen Anscheinen nach joggen. Normalerweise geht er morgens. Vermutlich, so wie ich ihn kenne, war er heute zu müde. Meine Mutter kocht. Es duftet bereits echt super, weshalb ich am liebsten hier sitzen bleiben würde. Aber ich habe immerhin noch eine Mission vor mir. Deshalb gehe ich hoch in mein Zimmer. Sofort starte ich meinen PC. Nach einer kurzen Weile mache ich etwas Musik an und gehe auf den TeamSpeak. Zu meinem Bedauern ist niemand online. Ich stelle mich auf tonlos und gehe wieder runter in die Küche. Dann esse ich eben! Zumindest gleich... Wenn meine Mutter fertig ist.
"Bist du nicht gerade hoch gegangen?", fragt meine Mutter lächelnd. Ich nicke und setze mich neben Noah. "Hier riecht es so gut, Mama", lache ich. Sie lächelt erneut und sagt: "Kommst genau richtig, Liebling. Bin eben fertig geworden." Suppe. Kürbissuppe. Ich liebe diese Suppe, neben natürlich diverser anderer. Ich grinse und schiebe den ersten Löffel in meinen Mund. "Noah? Habe heute deinen Klassenkameraden Simon bei der Nachhilfe getroffen", fange ich an. Noah lächelt. "Hat er mir geschrieben, ja."
"Wie alt ist er? Er wirkte so, naja, jünger wie du", frage ich. "Eh, ich denke, er ist auch 15", antwortet mein Bruder. Ich nicke und esse weiter.
Fünfzehn Minuten später befinde ich mich auf den Weg nach oben. Nachdem ich alle Treppen erklimmen konnte, betrete ich meinen Zimmer und gehe auf meinen Schreibtisch zu. Schnell setze ich mir meine Kopfhörer auf und öffne den Tab des TeamsSpeaks. Es unterhalten sich bereits welche, die ich als Wintercracker und Schlingel identifizieren kann. Vielleicht auch, weil es an der Leiste steht - oder wegen den Stimmen. Hauptsächlich wegen den Stimmen, ja. Ich drücke auf die Taste, damit ich wieder sprechen kann und begrüße mit einem schrillen und lautem "Hallo!", die anderen. Sie lachen auf und begrüßen mich ebenfalls, wenn auch etwas ruhiger. "Und maudado? Gibt's was neues in deinem wilden Leben?", fragt Schlingel. "Habe Nachhilfe gegeben, den Französisch-Kurs, mein Handy verloren und sonst eigentlich nichts weiter. Und bei euch?" Dass ich jemanden für Zombey und Chessie hielt, muss ich ja nicht erwähnen. Sie würden mich nur spaßeshalber aufziehen und vielleicht sogar Zombey damit konfrontieren. "Du hast dein Handy verloren?", fragt Wintercracker.
"Ja, hatte es eilig und mein Handy liegen lassen. Als ich zurück ging, war es weg."
"Hm, gib die Hoffnung nicht auf, dado! Handys kommen immer zurück zu ihrem Herrchen", meldet sich die Person, die vor wenigen Sekunden dem Server beitrat. Osaft. "Klar, ich habe natürlich die vollste Ausstattung. GPS, Köder, Brüllsystem bei fremden Händen", kichre ich. "Aber leider macht das Handy schlapp, wenn es ermüdet ist und zu viel tat. Es schläft wahrscheinlich bereits", fahre ich grinsend fort. Mit Osaft kann ich immer den besten Spaß anrichten. "Und wenn der Entführer Energie-Tanks besitzt und das Handy einen neuen Schub verabreicht?", lächelt Osaft. "Das wäre natürlich vom reinsten Vorteil", antwortet Schlingel.
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Herr Doll... Zomdado & Dadosaft
FanfictionFan-Fiction über maudado, Zombey und Osaft - Zomdado & Dadosaft Maurice ist Student einer Uni. Er bewirbt sich spontan für einen Nebenjob, für den er auch recht schleunig eine Zustimmung erhält. Dort muss er bereits an seinem zweiten Tag einen Gru...