Kapitel 20

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"Ich denke die sind im Sommerschlaf", sage ich. Die Ratten haben schließlich nicht geantwortet. "Bist du dir da sicher?", fragt Fabi grinsend. "Ja bin ich." "Sicher?", fragt er daraufhin langgezogen. "Ja", antworte ich. "Sicher sicher?", fragt er erneut.

"Fabi!"

Wieso habe ich jetzt so plötzlich ein Déjà-vu? "Ich habe gerade ein Piepen gehört!", meint Mika aufgeregt. "Siehste!" Fabi fängt selbstsicher an zu lachen. "Man kann nie sicher genug sein, Maurice!"
Ich nicke. "Ich bin sicher, sie erlauben es. Können wir wieder hoch gehen?" Ich bin recht verschlafen. Ich habe um ehrlich zu sein nur mein Bett in Sicht, auch wenn ich diesen Traum von eben doch etwas verwirrend fand. "Nein! Du hast selber gesagt, wie die Ratten sind!", wendet Fabi ein. Ich muss das jetzt wirklich selber ausbügeln. Ich habe ja immerhin mit den Ratten angefangen. Allerdings fällt mir als Lösung nur eine ein und ich bin ungelogen keine Besonderheit in Imitationen von Tiergeräuschen. Und ob Fabi dann überhaupt locker lässt, weiß ich auch nicht wirklich.

"Ja!", quiekt es plötzlich. Ich sehe nach rechts und sehe, wie Mika durch den kleinen Raum läuft. "Ja, Mika und Fabian. Wir erlauben euch, dass ihr hier schläft!", fährt Mika piepend fort. Verwundert starre ich ihn an und merke wie jegliche Müdigkeit aus meinem Körper scheint zu entschwinden. "Was?", frage ich verdattert nach. "Hast du nicht gehört? Wir dürfen hier schlafen!", freut sich derjenige links von mir. "Ja", sage ich gedämpft. "Wuhu!", piept er weiter, räuspert sich dann aber. Das hört einfach nie auf, oder? Mikas Ähnlichkeiten zu Zombey, diese hohe Stimme, das Aus- okay stopp. Wenn ich noch einmal darüber nachdenke, wird mir übel. Auch, wenn ich so ausgiebig mit Fabi darüber sprach, es nervt mich langsam selber.

Ich drehe mich einmal zu den Treppen, sehe dann aber doch kurz zu den beiden. "Eh, gehen wir hoch?", sage ich und laufe bereits ein paar der Stufen auf. Kurz darauf folgen sie mir und schon stehen wir wieder in der obersten Etage. Wir gehen schließlich in Richtung meines Zimmers und ich versuche mir zu überlegen, wie ich jetzt am besten ins Bad komme, wo sich noch immer mein Handy befindet. Ich bleibe eben stehen, direkt vor der Badtür.
Fabi hält sofort inne und sieht mich erstmals verwundert an, doch als ich mit meinem Blick auf Mika andeute und ich innerlich hoffe, er würde es gleich verstehen, nickt er tatsächlich sanft und dreht sich sofort wieder zu Mika, wie als würde er mir zeigen, er hätte mich nie stehenbleiben sehen. Jedenfalls kommt es mir so vor.
"Eh, Leute. Ich geh' mir mal eben Wasser ins Gesicht spritzen", sage ich. Und diesmal bleiben beide stehen und sehen mich an. "Ich bin noch ein wenig kaputt", erkläre ich. "Ja, eh. Bis gleich", sagt Fabi und lächelt mir dabei auf irgendeine Weise ermunternd entgegen.

Im Bad drehe ich wie vorhin bereits den Schlüssel einmal um und setze mich anschließend auf den Boden. Schließlich öffne ich, nachdem ich für kurze Zeit durchatmete, den Wandschrank und nehme mein Handy heraus. Jetzt oder nie, denke ich und entsperre es hinterher.
Sofort starte ich WhatsApp und suche unseren Chatverlauf, bis ich versuche eine sinnvolle Nachricht zu formulieren. Eventuell muss ich mir eine Ausrede einfallen lassen, dass wenn er nachfragt, ich schnell eine Antwort parat habe, wieso ich ihn so was eigentlich frage. Aber das ist gar nicht mal so einfach, muss ich sagen. Ich meine, was für einen Grund sollte es denn geben, jemanden so etwas zu fragen.

maudado: Hi

Ich warte. Derzeit gehe ich ein paar andere Nachrichten durch, die ich schon längst las, wodurch ich mir aber lediglich versuche die Zeit zu vertreiben. Ich warte, bis endlich das online-Zeichen aufblinkt und ich beruhigt meine Frage stellen kann. Ich warte sicherlich bereits eine Minute. Seine Freundin ist krank. Er kann bestimmt aufgrund dessen nicht online kommen, sofern er überhaupt bei seiner Freundin ist- Arghhh. Ausschnaufend blicke ich den grellroten Duschvorhang an. Na gut, wenn Zombey Mika ist, dann ist es doch klar, dass er nicht on kommt. Vielleicht sollte ich ihn wirklich anrufen. Hier könnte ich das Klingeln immerhin hören.

Herr Doll... Zomdado & DadosaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt