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Harrys PoV

Nachdem ich Louis Worte gehört hatte, setzte mein Verstand vollkommen aus. Ich lief einfach nur los, weg von ihm, weg von dieser Erniedrigung und vor meiner eigenen Naivität, die es zuließ, dass ich mich auf ihn eingelassen hatte. Meine Füße trugen mich automatisch zu den Duschen, die ich noch von dem einen Aufenthalt mit Louis erinnerte. Vielleicht war es nicht das beste, an einen Ort zurückzukehren, der mich so an ihn erinnerte und den Schmerz noch bestärkte, doch ich wusste nicht, wo ich sonst hinsollte.

Ich stellte ich mit meiner Kleidung unter die Dusche und machte sie an. Das Wasser war eiskalt und ließ meinen Körper steif werden, doch es kümmerte mich nicht. Mein Rücken rutschte an der Wand hinunter, als ich mich auf den ungemütlichen Fliesen niederließ. Die Tropfen, die sich aus meinen Haaren den Weg über mein Gesicht bahnten vermischten sich mit meinen Tränen und ließen sie somit verschwinden.

Louis hatte mich gebrochen.

Ich war für ihn nur eine Art Affäre gewesen, die er wahrscheinlich mit jedem seiner Patienten hatte. Nach wie vor verstand ich nicht, wie ich mich auf ihn einlassen konnte, obwohl ich schon von seinem Ruf gehört hatte. Doch er war so verständnisvoll zu mir gewesen, hatte mich gut behandelt und mir das Gefühl gegeben, etwas besonderes zu sein.

Aber wie sagte man so schön?

Der Schein trügt.

Das leise Quietschen der Tür riss mich aus meinen Überlegungen. Ich musste ein paar Mal blinzeln, damit meine verquollenen Augen scharf stellten und ich etwas erkennen konnte. Doch als ich erkannte, wer in der Tür stand, wandte ich meinen Blick sofort wieder ab.

Ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie es ihn bei meinem Anblick in die Knie zwang. Wahrscheinlich war es durchaus berechtigt, ich musste elend aussehen so wie ich hier saß. Meine Kleidung vollkommen durchnässt, meine Haare glatt und fast schwarz und meine Lippen blau, während ich am ganzen Körper zitterte. Es war ein Trauerspiel.

Seit ich diese Klinik betreten hatte, erlebte ich eine Achterbahn der Gefühle. Ich war erst vor einem Tag ganz oben angekommen und noch nicht bereit, wieder runterzufahren, doch irgendeine höhere Macht hatte andere Pläne für mich und ließ mich aus dieser Höhe unsanft auf den Boden knallen.

"Harry." Seine tiefe Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern und klang so, als ob er bereits Stunden geschrien hatte und seine Stimmbänder nun vor Erschöpfung versagten und sich weigerten, weitere laute Töne von sich zu geben. Mein Herz wollte zu ihm hinlaufen und ihn in meine Arme schließen, ihn trösten und seinen Schmerz wegküssen. Doch mein Gehirn hielt mich zurück, machte mir klar, dass er mich verraten hatte, mir mein Herz aus der Brust herausgerissen hatte. Mein ganzes Vertrauen zunichte gemacht hatte. Und genau aus diesem Grund verhielt ich mich weiterhin still und tat so, als ob ich seine flüsternde Stimme nicht wahrgenommen hatte.

"Harry?" Wiederholte er nochmal meinen Namen, dieses Mal mit ein weniger Kraft in seiner Stimme und als Frage formuliert. Bei dem Klang seiner weichen Stimme entwich mir ein lautes Schluchzen, was ich eigentlich vermeiden wollte. Weinend legte ich mich auf die Seite und rollte mich noch enger zusammen, während meine Arme meine Knie fest umschlungen hielten.

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Hey ihr Lieben!

Ihr seid in den Kommentaren vom letzten Kapitel richtig eskaliert, dabei hatte ich etwas ganz harmloses im Sinn :D

Um die Frage von einigen zu beantworten, nein mein Freund hat die Story immer noch nicht gelesen, er hat im Moment eh eine Phase, in der er mich und alles was ich mache scheiße findet, und dazu gehört natürlich auch meine Story. Schwierig...

Ganz viel Liebe
Lynni

Sexdoctor || Larry Stylinson #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt