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Harrys PoV

"Harry, ich verstehe, dass es dir schlecht geht, aber ich werde dir helfen." Ihr fürsorgliches Lächeln war ihr wie ins Gesicht getackert und trieb mich langsam aber sicher zur Weißglut. Man konnte mir nicht helfen und ich wollte es auch gar nicht. Meiner Meinung nach redete sie viel zu viel und stellte ebenfalls zu viele Fragen. Ich hatte keine Lust zu reden, wieso verstand sie das nicht?

"Was hat Louis dir eingeredet?" Fragte sie plötzlich, als sie bemerkte, dass sie mit ihrer alten Taktik nicht weiterkam. Ihr Lächeln war wie ausgelöscht und wurde durch einen ernsten Ausdruck ersetzt. Für mich wirkte es so, als ob Avery ein Mensch mit zwei Seiten hatte, und die liebevolle war eindeutig nicht die, die ihren Charakter widerspiegelte.

"Louis hat mir überhaupt nichts eingeredet." Gab ich patzig zurück und mied den Blick ihrer stechenden Augen. Trotzdem hörte ich ihr leises Lachen.

"Er hat dir gesagt, dass du schwul bist, nicht wahr?" Mein Kopf schoss hoch und mein erschrockener Blick fand ihren. Wie konnte sie das wissen? Stimmte es etwa nicht? Mein Magen drehte sich urplötzlich um und wollte seinen Inhalt loswerden, weshalb ich hektisch nach dem Mülleimer unter dem Schreibtisch griff und mich erbrach. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Avery zu mir eilte und kurz darauf spürte ich ihre kleine Hand an meinem Rücken, die dort schnell auf und ab strich. Es war mir unangenehm, dass sie mich so sehen musste, doch ich konnte es nicht ändern.

"Es tut mir leid,  Harry. Aber das ist seine Taktik." Ich hasste den Klang meines Namens aus ihrem Mund, doch ich musste mich auf den Wahrheitsgehalt hinter der Aussage konzentrieren. Würde Louis mir das antun? Es konnte nicht sein, er konnte die intimen Momente zwischen uns beiden nicht nur vorgetäuscht und mich derart hintergangen haben.

"Wieso?" Meine Stimme war heiser und kraftlos, ich erkannte sie selber kaum wieder. Doch ich musste wissen, was sie meinte, auch wenn ich mir noch nicht sicher war. ob diese angebliche Freundin von Louis glaubhaft war.

Doch ich brauchte eine Bestätigung von ihr, dass es richtig war, Louis zu hassen.

"Er ist selber schwul und ist auf Sex aus, Harry. Er nutzt seine Patienten in ihren schwächsten Momenten aus und indem er allen einredet, dass sie schwul sind." Mitleidig mustert sie mich, während sie mir vorsichtig unter meinen Oberarm griff und mir auf den Stuhl half, bevor meine Beine wieder nachgaben.

Ich spürte, wie die Tränen wieder anfingen zu fließen und mein Herz in tausend Teile zerbrach. Dieser Louis, den Avery hier beschrieb, war nicht der Louis, den ich kennengelernt hatte. Aber konnte ich überhaupt sagen, dass ich ihn gekannt habe? Ich kam vor einiger Zeit hierher und könnte absolut nichts über Louis Vergangenheit sagen, würde man mich fragen. Erst jetzt fiel mir auf, wie schlecht ich ihn eigentlich kannte.

"Nein, nein, das kann nicht sein." Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper und schüttelte hektisch den Kopf. "Nein, nein, nein." Avery streichelte über meine Schulter, doch ich schlug ihre Hand weg. Ich wollte nicht angefasst werden und erst recht nicht getröstet werden.

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Hallo ihr Lieben!

Ich habe mir vorgenommen jetzt häufiger zu updaten, ich hoffe das freut euch :D

Ganz viel Liebe
Lynni

Sexdoctor || Larry Stylinson #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt