Kapitel 54

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"Luke! Wer ist diese Bitch?" fragte die Brünette.

"Das würde ich gerne von dir wissen." knurrte ich sie an.

"Ich bin Lukes Freundin." sagte sie und musterte mich von oben herab.

"Kann die mal bitte jemand für mich schlagen?" fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

"Untersteh dich!" keifte sie und gab mir eine knallende Ohrfeige. Ich knurrte wild und stieß sie ins Schaufenster. Sie sah mich ängstlich an und bekam eine mittlere Aufwallung. Ein Wolf. Ich schnaubte und stürzte mich wieder auf das Mädchen.


"Du bist mir eine Erklärung schuldig, Luke." sagte ich beiläufig, als wir wieder am Rudelhaus parkten und Lena und Christoph ausstiegen und die Einkäufe ins Haus trugen.

"Ich weiß. Steig aus. Bleib hier. Ich muss...kurz nach Hause...was klären." murmelte er fahrig und sah auf sein Handy.
Ich starrte ihn böse an.

"Jennica, bitte. Ich hab 'ne Nachricht von einem meiner Brüder bekommen, der dringend mit mir reden muss. Ich sehe ihn nicht oft. Danach komme ich sofort zu dir und kläre alles auf."

"Kommt deiner Freundin aber zu spät, was? Ich hätte fast ihre Haare abgefackelt und sie mit nem Stöckelschuh erdolcht. Und es hätte mir nicht mal leidgetan, wenn es wirklich passiert wäre." sagte ich.
Luke fuhr sich durchs Haar.

"Sie ist nicht...meine Freundin. Du..."

"Ich. Ich geh jetzt ins Rudelhaus, und wenn du mir keine gute Geschichte über dieses dumme Miststück auftischen kannst, fliegst du hochkant aus deinem eigenen Rudelhaus, mein Guter." knurrte ich ihn böse an und verließ sein Auto. Ich versuchte, die Autotür möglichst kraftvoll und heftig zuzuschlagen.
Luke, dieser Penner, konnte noch was erleben!

"Und? Alles geklärt?" fragte Lena, während sie mit Hazel die Einkäufe einräumte. Ich setzte mich wütend an die Kücheninsel.

"Wow, Ärger im Paradies, oder was?" fragte Hazel.

"Er hat mir nicht mal gesagt, wer das ist! Er meinte, ein Bruder wolle ihn dringend sehen und er sieht ihn nicht so oft."

Lena seufzte. "Das Mädchen war eins seiner One-Night-Stands. Ich glaube, es war Layla. Ich bin mir aber nicht sicher. Sie hat ihn für sich beansprucht. Nachdem Luke wieder nüchtern war....hat er sie mit einem Auto weggefahren. Seitdem hab ich sie nie wieder gesehen."

Ich ließ meinen Kopf auf die Marmorplatte des Tisches knallen. "Und warum konnte er es mir nicht selbst sagen? Warum erfahre ich es durch seine Schwester?"

"Wow, Kleine. Lass deine Wut lieber an Zac aus." rief Alec fröhlich, als er mit einer Blondine im Arm ins Haus kam. Max hat ebenfalls ein blondes Mädchen im Arm.

"Unsere Alpha-Gefährtin. Jennica Katarina Elizabeth Black." sagte Max und nickte zu uns. Die Blonden lächelten und nickten mir zu.
Ich lächelte zurück, dann wandte ich mich einer armen Packung Smarties zu und zerbröselte sie.

"Dieses Gör kann froh sein, überhaupt noch zu leben." knurrte ich die Smartie-Krümel an.

"Wow, Jennica. Kleine. Man. Was ist denn mit dir los?" fragte Alec und kam zu uns rüber. Max und die beiden Blondinen folgten ihm.

"Ein wenig Stress im Paradies." sagte Lena.

"Ach ja? Wird es sich aufs Rudel auswirken?" fragte Alec besorgt.

"Nur, wenn Jennica Luke wieder mit Messern bewirft." sagte Lena beruhigend.

"Er hat es auch nicht anders verdient!" murrte ich wütend.

"Herzchen..." begann Hazel. Ich rutschte vom Hocker.

"Ich geh hoch. Mal sehen, wann er wiederkommt. Ich brauch...kurz Zeit für mich."

"Natürlich, natürlich." sagte Lena schnell. Ich ging an Alec, Max und ihren Blondinen vorbei und hoch ins Zimmer, das ich mir mit Luke teilte.
Ich war viel zu wütend und aufgebracht, um schlafen zu können. Ich zog mir einfach nur Schlafzeugs an, rannte dann aber ungeduldig im Zimmer auf und ab.
Es verging erst eine viertel Stunde. Dann eine Halbe Stunde. Irgendwann sah ich nicht mehr auf die Uhr. Die Sonne ging unter. Der Vollmond leuchtete ins Zimmer.
Ich war immer noch nicht müde.
Knurrend ging ich wieder runter. Niemand zu sehen. Lukes Audi fehlte immer noch.
Ich machte mir etwas zu essen. Immer noch kein Lebenszeichen von Luke. Ich ging im Wohnzimmer auf und ab.
Kurz nach Mitternacht sah ich die Scheinwerfer eines Autos. Es blieb stehen. Jemand stieg aus und machte irgendwas am Wagen. Dann stieg der Jemand wieder ein und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

"Luke?" fragte ich. Keine Antwort. Nichts tat sich. Zögerlich ging ich zur Tür und drehte den Schlüssel.
Drückte die Klinke runter und zog die Tür auf. Vor der Tür lag ein unförmiges Etwas.

Gold (Part 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt