Prolog

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Seit zwei Monaten besuche ich das Collage im New York und studiere Journalismus. Naja, eigentlich besuche ich den Kurs Kreatives schreiben, aber ich sehe es als Anfang meiner Journalisten Karriere an. Und ich bin sehr glücklich darüber in diesem Kurs zu sein.
Mit einem dümmlichen Lächeln in meinem Gesicht gehe ich durch die belebte Stadt und schaue in die Schaufenster der verschiedenen Boutiquen. In ein paar Läden gehe ich hinein und schaue mir die Sachen, die mir gefallen, genauer an wie zum Beispiel das schöne lindgrüne Sommerkleid, das ich mir sogar gekauft habe.
Ein kurzer Blick auf den Display meines Handys sagt mir, dass ich noch 20 Minuten Zeit habe bevor ich mich mit Rosalie zum Kaffee trinken treffe. Rosalie ist eine Studentin in dem Kurs Kreatives Schreiben, die in den letzten Monaten gezeigt hat, dass sie wirklich eine tolle Freundin ist. Ich mache mich auf den Weg zum Café. Ich müsste 15 Minuten brauchen, bis ich dort ankomme.
An der Kreuzung bleibe ich stehen und warte ab bis die Ampel auf Grün schaltet. Ich blicke mich um und meine Aufmerksamkeit wird geweckt, als ich eine bekannte Person in einem Restaurant sehe, das sich auf der anderen Seite der Kreuzung befindet. Wie angewurzelt bleibe ich stehen und fasse nicht was ich gerade sehe.
Die Ampel schaltet auf grün und ich gehe mit schnellen Schritte auf die andere Seite.
Am Fenster bleibe ich stehe und beobachte das Szenario, das sich vor mir abspielt.
Eine Familie sitzt an einem Tisch und sieht glücklich aus. Sie haben Spaß und lachen laut auf, sodass man sie auch auf der Straße hören kann.
Das Elternpaar schaut sich tief in die Augen und halten gegenseitig ihre Hände, wo sich an den Ringfingern jeweils ein Goldring befindet.
Mein Atem stockt und mein Kopf fängt an zu prickeln.
Das kann nicht sein! Ich muss mich irren!
Die beiden Küssen sich leidenschaftlich und mir wird schlecht. Tränen kullern mir über die Wangen.
Die Kinder schreien » Ihhh « und ihre Lippen trennen sich. Der Blick der Mutter wandert zu ihren Kindern und sie lächelt sie an. Der Vater jedoch wirkt erstarrt, denn er hat mich entdeckt.
Ich wende meinen Blick vom Fenster ab und gehe weiter. Hinter mir höre ich eine Türglocke und ich weiß, dass es er ist! Meine Schritte werden schneller. Er ruft nach mir, aber ich reagiere nicht. Ich gehe einfach weiter.
» Stella, bleib doch stehen! «, ruft er mir nach und holt mich ein.
Er packt mich am Arm und zwingt mich stehen zubleiben. Ich traue mich nicht ihn anzusehen und schaue an ihm vorbei.
Mein Wangen sind nass von meinen Tränen.
» Stella, ich wollte es dir noch sagen! Doch gib mir noch eine Chance, ich werde sie bald verlassen! «, erklärt er mir und ich schaue ihm endlich in die Augen. Meine Trauer ist verschwunden und blanke Wut packt mich.
» Du bist wirklich das letzte! «, keife ich ihn an und er schaut mich verwirrt an.
» Glaubst du wirklich, dass ich nach diesen Worten mich dir an den Hals werfe? «, frage ich ihn und ziehe die Augenbraue hoch.
» Du bist das letzte Arschloch! Es ist vorbei! «, füge ich noch hinzu und er macht den Mund auf um etwas zu sagen. Doch ich lasse es nicht zu, dass er etwas sagt.
» Ich will kein Wort mehr von dir hören! Sonst gehe ich gleich mit dir in dieses Restaurant und erzähle deiner ganzen Familie, was du hinter ihren Rücken treibst! Oder sagen wir besser mit wem du es hinter ihrem Rücken treibst! Und jetzt lass mich los, ich habe noch eine Verabredung. «. Ich entreiße meine Arm und gehe an ihm vorbei.
Dann drehe ich mich nochmal zu ihm um, er steht wie angewurzelt da und ich rufe ihm noch nach: » Ich will dich nie wieder in meinem Leben sehen! Und falls ja, rede mich bloß nicht an! «. Dann setzte ich meinem Weg weiter fort.
Bei der nächsten Gasse jedoch, verstecke ich mich vor den Leuten und lasse meine Gefühle freien Lauf. Mit dem Rücken lehne ich mich an die Wand. Meine Beine werden weich und ich rutsch mit dem Rücken an der Wand runter. Mein Gesicht verstecke ich in meinen Händen und schluchze drauf los.
Was habe ich nur angestellt! Wie konnte ich das nicht merken?

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