XI. Kapitel

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"Was Marc?!", brülle ich in mein Handy. "Du versetzt mich - schon wieder! Hast du überhaupt auf die Uhr geschaut? Ich warte schon seit zwanzig Minuten auf dich, hier in der Bar!", "Ella, das tut mir so leid, aber es ist was dazwischen gekommen.", erklärt er mir. Ich schaue runter auf den Tresen der Bar und massiere meine Stirn. "Ella, es tut mir wirklich leid.", entschuldigt er sich schon wieder. Aber dies sorgt nicht für Beruhigung, sondern sorgt nur noch mehr dafür, dass ich noch wütender werde.
"Ist schon in Ordnung, Marc.", sage ich ihm in einem ruhigeren Ton. "Ich hoffe es ist wichtig, wenn du mich schon wieder versetzt!", füge ich hinzu und lege auf.
Ich schaue auf und sehe wir Ben, der Barmann, sich über den Tresen beugt und mich anschaut.
"Na Ella, wieder ein Abend alleine.", fragt er mich und zieht eine mitleidige Schnute. "Ja, leider.", gebe ich zu und schaue ihn an. "Ich hab da genau das richtige für dich!", ruft er aus und schnippt mit der Hand. Er bückt sich kurz nach unten und stellt sich mit einer Flasche Tequila wieder gerade hin. Dann schnappt er sich ein kleine Glas und fühlt es. Er stellt es vor mir ab und sagt: "Komm, der geht auf Haus.". Hinter ihm taucht Pablo auf und bedeckt uns mit einem strengen Blick.
"Füllst du wieder unsere liebe Ella ab, Ben?", fragt er ihn. Pablo ist ein sehr attraktiver Latein Amerikaner, mit Karamell Haut und schwarzen Haaren. Dazu noch diese dunkel braunen Augen, die einen zu durchbohren zu seinen.
"Tja, unsere liebe Ella wurde mal wieder versetzt und ich dachte ein paar Tequila Shots würden sie wieder aufmuntern.", erklärt er ihm und zwinkert ihm zu. Sofort wird die Mine von Pablo wieder weicher und grinst ihn an. Dann wendet er den Blick von ihm ab und bleibt bei mir hängen. "Ah, Ella nicht schon wieder!". Er holt ein weiteres Glas raus und schenkt sich selber ein. Dann hebt er das Glas an.
"Auf die Männer, die uns versetzten, uns verletzten und uns die Sinne rauben!", sagt er und blickt zu seinem Freund Ben. Ich hebe ebenfalls mein Glas an und stoße an. "Bin ganz deiner Meinung!" Und kippe die Flüssigkeit auf ex runter. Sofort spüre ich das brennen in meiner Kehle, die mich von meiner Versetzung ablenkt.
"Schatz, ich war noch nicht fertig!", beschwert sich Ben bei Pablo. Die beiden sind so süß. Schon seit zwei Jahren sind die beiden zusammen und führen gemeinsam diese Bar, die sehr beliebt ist bei dem Studenten. Auch ich gehe hier schon seit meinem ersten Semester hier her. Seit dem mich Marc zum ersten mal mitgenommen hat. Eigentlich wollten wir heute meinen ersten überstanden Monat, meines zweiten Semesters. Er hatte schon im letzten Semester seinen Abschluss gemacht und hin und wieder trafen wir uns um den neusten Klatsch und Tratsch zu besprechen. Doch in letzter Zeit sagte er immer wieder unsere Treffen ab. Anfangs sagte ich nichts dazu, aber jetzt ärgert mich das nur noch.
"Ah ich sehe, dass du schon wieder viel zu viel denkst, kleine! Hier kriegst du noch einen Shot.", "Diesmal einen Richtigen!", schaltet sich Ben ein und legt Zitrone und Salz dazu. Pablo füllt mir das Glas neu ein und ich lecke während dessen meinen Handrücken ab. Ben streut das Salz rüber und ich lecke es ab. Dann trinke ich mein Glas aus und beiße in die Zitrone. Verdammt, brennt das in der Kehle.
Mit einem stöhnen lass ich das Glas auf den Tresen knallen. "Gott, tut das gut!", rufe ich aus. Pablo und Ben lachen.
"Wir wissen was gut tut, sonst würden wir diesen Laden nicht erfolgreich leiten!", sagen die beiden gleichzeitig und ich muss lachen. Nein, das war ein kichern!
Anscheinend wirken die beiden Tequilas schon. "Noch einen.", bestelle ich und beide tauschen einen verwirrten Blick aus. "Bist du dir sicher?", fragt mich Pablo und ich nicke. "Okay".
Nachdem Ben mir das Glas neu auffüllt kippe ich es sofort runter. "Danke Leute, ihr seit die besten, aber bevor sich die Tequilas noch weiter bemerkbar machen, sollte ich vielleicht nach Hause gehen.", "Sollen wir dir vielleicht ein Taxi rufen?". Ich schüttle den Kopf. "Nein, meine Wohnung ist ja gleich um die Ecke.".
Ich stehe auf und bezahle meine Drinks. "Die waren umsonst!", beschwert sich Ben. "Nun ja, wenn ihr weiterhin erfolgreich seien wollte, dann muss ich anfangen meine Drinks zu bezahlen!", ich rutsche vom Hocker und lächle die beiden an. Beide lachen laut auf und verabschieden sich.
Beim Ausgang angekommen, muss ich mich an einer Männergruppe vorbei mogeln um endlich durchzukommen. Als ich am Ende der Gruppe an gelange, fällt mir ein bekanntes Gesicht auf.
Oh Gott! Das ist mein Studienlehrer Mr. Kanith. Seit Anfang diesen Semesters schwärme ich leicht für ihn, wie jedes andere Mädchen auch. Wie könnte man den nicht hin und hergerissen sein von diesem Mann. Er sieht gut aus, hat wunderschöne blonde Haare und braune Augen.
Schnell wende ich den Blick von ihm ab und versuche noch die letzten Schritte in einem schnell Lauf hinter mich zu bringen. Doch es ist zu spät! "Stella! Richtig?", meldet sich Kanith hinter mir und ich beiße mir auf die Lippen. Verdammt. Reiß dich zusammen!
Ich drehe mich selbstbewusst um und schau ihm direkt in die Augen. Das war ein Fehler! "Richtig", stottere ich und ein leichtes lächeln umspielt seine Lippen.
"Willst du den schon gehen?", fragt er mich und ich nicke. "Ja, meine Verabredung hat mich leider sitzen lassen!", antworte ich ihm. "Wie kann nur jemand, so jemanden wie dich einfach sitzen lassen?", fragt er mich und ich schüttle den Kopf. Wow, was für ein billiger Spruch. "Nun ja, da müssen sie die Person fragen, die es heute getan hat!". Er lacht und sofort schmelze ich dahin. "Tut mir leid, die Anmache, war nicht die gerade die beste.", gesteht er und ich muss lachen. Na wenigstens ist es ihm selber aufgefallen.
"Der war schon echt Old-School!", lache ich. "Komm, ich lad dich noch auf einen Drink ein!", "Nein, danke. Ich hatte schon drei und die fangen langsam an zu wirken.", winke ich ab. Er schaut zu seiner Gruppe und dann zu mir. "Warte hier ich komm gleich wieder.", sagt er und verschwindet für ein paar Minuten.
Als er wieder kommt, hält er mir die Tür auf. "Ich bring dich nach Hause.", "Nein, das musst du nicht!", entgegne ich ihm. "Ich wohne gleich hier um die Ecke. Also kein weiter Weg!", füge ich schnell hinzu, als ich sein enttäuschtes Gesicht sehe.
"Aber ich möchte dich sehr gerne nach Hause bringen! Sonst mache ich mir den restlichen Abend ein schlechtes Gewissen.", sagt er und zieht dabei einen schmoll Mund. Das sieht echt süß aus!
Ich gehe ein paar Schritte voraus, doch ich komme langsam ins wanken. Vielleicht ist es doch besser wenn er mich nach Hause bringt, sonst dauert der Weg keine zehn Minuten. "Okay!".
Er strahlt über beide Ohren und geht langsam neben mich.

Hey,

heute ein kurze Kapitel, aber ich habe einer Freundin versprochen, dass ich ein Kapitel von der Vergangenheit schreibe. Ich dachte mir, dass ich immer wieder solche Passagen in meine Geschichte mit ein beziehe und heute war dies der erste Teil. Vielleicht kommt demnächst weiter solche Teile... Ich hoffe es hat euch gefallen! Außerdem wenn ein Kapitel aus der Vergangenheit ist, schreibe ich immer eine römische Zahl als Angabe des Kapitels hin.

Lg. Mona-Maria.

Secret PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt