Südafrika und Heimweh

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Hallo meine Lieben,
Ich befinde mich zurzeit in Südafrika, genauer gesagt in Johannesburg für mein Auslandssemester. Uns wird das nämlich vorgeschrieben im 6 Semester ein Praktikum von mind 4 Monaten im Ausland zu absolvieren, damit wir zur Prüfung zugelassen werden.

Als ich hier ankam, war ich voller Vorfreude und Angst zugleich. Ich habe schnell ein Zimmer gefunden ( es ist der Anbau eines großen Hauses, lebe hier bei einer Familie), wo die Miete auch sehr günstig ist. Auch lebe ich in einem sehr guten und sicheren Gegend. Das erste was mir hier auffiel ist, dass jedes Haus, ja wirklich jedes Haus, hinter einem Gitter mit Elektrozaun und Alarmanlage liegt. Die Kriminalitätsrate ist hier so hoch, dass man sich extrem schützen muss.

Dies sollte ich auch Bald zu spüren bekommen. Etwa eine halbe Stunde Fußweg von mir entfernt gibt es ein großes Einkaufszentrum. Es ist sehr Modern und man findet hier nahezu alles. Am zweiten Wochenende meines Aufenthaltes hier, habe ich mich auf dem Weg dahin gemacht, zu Fuß wohlgemerkt. ( ich laufe einfach gerne). Meine Mutter hatte mir Geld geschickt gehabt und in dem Einkaufszentrum gibt es diverse Banken, bei denen ich das Geld abholen konnte.

Dort angekommen, habe ich also das Geld geholt und habe mich in einem Restaurant gesetzt um mir was zu gönnen.

Nach dem Essen, es war so gegen 15 Uhr, habe ich mich auf dem Nachhauseweg gemacht. Plötzlich wurde ich von einem jungen Mann angesprochen, er hat wohl nach einer Straße gesucht, ich war gerade dabei ihm zu erklären, dass ich mich nicht auskenne, als ein andere Typ beim vorbeilaufen mir die Handtasche entriss und wegrannte. Bevor ich dies realisierte und regieren konnte, stieß mich der Junge, der nach der Straße gefragt hatte, mich zu Boden und rannte ebenfalls weg.

Das alles ging blitzschnell und es dauerte ne weile bis mir dämmerte was geschehen war. Völlig verzweifelt und aufgelöst fing ich an zu weinen, ohne jeglichen Schwarm. Ich glaube ich stand unter Schock. Ich hockte mich auf dem Gehweg und weinte bitterlich.

Viele Menschen kamen um zu fragen was geschehen war und bemitleideten mich. In der Tasche befand sich mein Handy - meine einzige Kontaktmöglichkeit nach Deutschland, mein gesamtes Geld, mein Haustürschlüssel und meine Bankkarten. Ich war am Boden zerstört.

Zwei junger Männer aus der Gruppe boten mir an mich nachhause zu fahren. In diesen Schockzustand dachte ich gar nicht nach und stieg weinend zu Ihnen ins Auto, nannte die Adresse und wir fuhren los. Zuhause angekommen bedankte ich mich und ging zu meinen Vermietern, die mich tröstend empfangen. Erst dann wurde mir bewusst wie unvorsichtig ich gehandelt hatte, zu wildfremden Männern ins Auto zu steigen.

Nachdem ich meiner Familie geschildert hatte was Geschenke war (meine Vermieter haben mir ihr Telefon geliehen), wollte ich eigentlich alles abbrechen und einfach nachhause.

Doch am nächsten Tag sprach ich mir selbst Mut zu und versprach mir selbst es durchzuziehen.

Dieses Erlebnis macht mir jetzt noch Angst wenn ich zu Fuß hier irgendwo unterwegs bin. Doch hat es mich auch irgendwie gestärkt.
Es ist eine Erfahrung die mich verändert hat.

Kuss 😘

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