Erfahrungen & Erlebniss die uns nachhaltlich verändern

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Ich glaube daran, dass Dinge die wir erleben unser Leben prägt und uns manchmal verändert.

Erlebnisse verändern uns, indem sie Gefühle in uns auslösen. Manchmal gehen sie wieder weg und werden zu Erinnerungen (ich glaube übrigens auch, dass Erinnerung uns zu dem machen was wir sind, wir bestehen zum Teil aus Erinnerungen), anders  mal verändern sie ein Stück unseres Wesens.

Ein Mensch der viel trauriges durchlebt hat, verliert mit jedem tragischen Erlebnis ein Teil seiner Freude. Dinge die uns tief im Herzen treffen und ich meine jetzt nicht, dass man traurig ist weil man z.B Sein Handy verliert, vielmehr geht es um diese Dinge die im Herzen richtig weh zu tuen. Beispielsweise den Verlust eines Menschens durch den Tod, Liebeskummer, häusliche Gewalt, betrogen zu werden, Vergewaltigung usw.

Ich glaube, dass diese Dinge Narben in unseren Herzen hinterlassen die niemals ganz geheilt werden können. Sie werden ein Teil von uns.

Als ich 12 Jahre alt war, versuchte mein Vater mich zu missbrauchen.  Er hatte mich gefragt gehabt, als ich mit ihm alleine war, ob er meine Vagina sehen kann, ich verneinte und dachte mir nix dabei. Das nächste mal rief er mich zu sich und sagte mir, dass er schon die Vagina meiner Geschwister gesehen hätte nur meines nicht.

Ich fühlte mich unter Druck gesetzt und zog meine Hose aus. Dann fasste er mich an und ich versteifte mich direkt. Es war ein sehr unangenehmes Gefühl für mich. Dann kam die Frage, ob es mir etwas ausmachte, wenn er seine Finger reinschieben würde, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und verneinte. Zum Glück ließ er von mir ab und ließ mich gehen. Ich habe sehr lange gebraucht um zu verstehen, was er da versucht hatte.

Den Mann den ich als mein Vater betrachtet, seit diesem Tag hatte ich Angst vor ihm. Ich habe es vermieden mit ihm in einem Raum zu sein. Das war eigentlich die Zeit in der ich zu einer Mutter töchterchen wurde.

Ich dachte mir, wie kann ein Vater der seine Tochter liebt, ihr so etwas antuen? Ich hatte seit dem extreme Angst vor Männer gehabt, und hatte auch somit meinen ersten Freund erst mit 18 Jahren.

Mein Vater warf mir immer wieder vor, ich würde immer zu Mama halten und würde ihn nicht lieben. Obwohl er es war, der alles zerstört hatte und mir keine Liebe entgegen brach. Ich glaube dass er den Vorfall sogar sehr schnell vergaß.

Als ich dann etwa 20 war, habe ich ihm das gesagt, dass ich seit diesen Tag an mich von ihm distanziert hatte, weil ich Angst vor ihm verspürte, dass ich glaubte er würde mich nicht wie eine Tochter lieben.

Dies war ihm egal, dass einzige was er zu mir sagte war, dass er seine Gründe hatte.
Ab dem Tag an, sagte ich mir, okay von diesem Mann brauchst du nichts mehr zu erwarten. Für mich ist er nur mein biologischer Erzeuger, nicht mehr nicht weniger.

Das ist einer der Narben, die ich in mir trage. Er hat etwas in diesen unschuldigen, fröhlichen und unbekümmerten 12-jährigem nachträglich zerstört. Vielleicht wäre ich ja heute ganz anders geworden, hätte er mir nicht ein Stück meiner Seele geraubt.

Was ist eure Meinung? Denkt ihr auch, dass solche Dinge den Wesen eines Menschens verändern?

Kuss 😘

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