Outlast~No Escape

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Musical written by Paula
Sang by Leonie

Ich rannte auf den Ausgang zu. Nur noch ein paar Schritte und all das wäre vorbei. Auf einmal knickte mein linkes Bein weg und ich fiel. Hart kam ich auf dem Boden auf und blieb benommen liegen. Hinter mir hörte ich näher kommenden Schritte des Wissenschaftlers. Mühsam rappelte ich mich wieder auf. Mein linkes Bein knackte fürchterlich und ich konnte den schmerzerfüllten Schrei nur schwer unterdrücken. Eine erneute Welle überfiel mich, die Wirkung der Drogen ließ nach. Ich musste hier raus, bevor sie ganz aufhörten. Ich zog mich an der Wand hoch und humpelte weiter. Mit jedem Schritt in Richtung Freiheit wurde der Schmerz schlimmer. Der Wissenschaftler bog in den Gang ein. Scheiße. Pure Panik durchflutete mich und trieb mich an schneller zu laufen. Unter der Doppeltür fiel ein Lichtstrahl durch. Er war klein und dennoch vermochte er Licht in diese Hölle zu bringen. Dieses kleine, unscheinbare Licht symbolisierte meine Hoffnung. Sie war zerbrechlich, aber existent. Nur noch ein paar Schritte. Ich würde frei sein, ich würde leben. Mein Herz schlug schneller, ich würde es schaffen. Ich musste es schaffen. Ich streckte die Hand aus und zum ersten mal seit Ewigkeiten berührte das Licht meine skelettartige, blasse Haut. Die Hoffnung in mir breitete sich aus. Das Licht fühlte sich warm an und ließ die Glücksgefühle aus der Dunkelheit zurückkehren. Nur noch zwei Schritte. Dann hörte ich es. Der Knall. Er kam abrupt und unerwartet. So schnell wie er erklang war er auch wieder verstummt. Die Stille war nur von kurzer Dauer. Dann hörte ich das Geräusch der Patrone, die sich in meinen Rücken bohrte. Das Fleisch zeriß und die Knochen splitterten. Ich spürte keinen Schmerz, dazu war die Wirkung der Drogen noch zu stark. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Mein Körper sank zu Boden und das Licht erlosch. Meine Hoffnung, mein Leben. Tot. Ich hatte so hart gekämpft um diese Hölle lebend zu verlassen, wieder das Licht zu sehen. Jetzt war es zu spät. Der Wissenschaftler hatte mich erreicht. Er stand über meinem leblosen Körper und sein bodenlanger Kittel sog sich mit meinem Blut voll. Das letzte was ich sah, war sein, zu seinem sadistischen lächeln, verzogenes Gesicht. "Schöne Träume" flüsterte er fast schon sanft.

Vusl GeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt