Meine Neugierde während deren beiden Gespräch hatte sich wohl bezahlt gemacht, denn schließlich stand das Antlitz der beruhigenden schönen Stimme, die so klang wie eine Blumenwiese, (Lydia! Ich bitte dich! Nicht kitschig werden... Ach kommt schon ihr wisst, was ich meinte.) in full HD nun vor mir.
Uii. Braune lange gelockte Haare, Lederjacke und dann noch diese grünen einen durchbohrenden Augen. Autsch! Gratulation an seine Freundin, für so einen Leckerbissen.
„Ähm... Ja. Einfach die Tür schräg gegenüber", versuchte ich ihm auszuhelfen. Seinerseits folgte ein Nicken, er lächelte kurz. Ein Lächeln, bei dem ich das Gefühl hatte zu schmelzen. Er drehte sich zögernd um, machte auf dem Absatz kehrt und wollte wohl gerade die Türe schließen.
Irgendetwas schien ihm dann wohl doch noch eingefallen zu sein, denn langsam drehte er sich wieder um. Oh nein! Bitte keine Frage nach Verhütungsmitteln. Bitte, bitte nicht!
Er musterte mich allerdings nur besorgt, bevor er fragte: „Wieso bist du nicht unten bei den anderen?" Puuuuuh! Ich konnte die Erleichterung in mir förmlich spüren.
„Achso... Keine Ahnung... Ich bin nicht so der Party-Fan", sagte ich nur, aber meine Stimme bebte. Schließlich kam es nicht häufig vor, dass ich mich mit jemand anderem außer Alycia, meiner Großmutter und der Bäckerin, morgens, wenn ich Brot holte, unterhielt.
Und ja! Vielleicht hatte ich aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund sogar Angst davor, dass dieser Haz, den ich noch nicht einmal zehn Minuten kannte, mich nicht mögen würde.
„Um ehrlich zu sein... Ich auch nicht", kam es überraschenderweise von ihm, während er lachend auf den Boden guckte. Dann fuhr er sich mit einer Hand durch seine langen Haare und guckte mich wieder an. „Ich bin Harry und du?"
Ah! Harry... Und ich dachte wirklich schon seine Eltern hätten ihn ernsthaft Haz genannt.
„Äh, Lydia... Aber meine Freunde nennen mich einfach nur Lyds", ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, denn seine grünen Augen hatten mich tief in ihren Bann gezogen.
„Oh... Also ist es okay, wenn ich dich Lyds nenne?", wie selbst gefällig stand er da an den Türrahmen angelehnt und schien wohl nicht recht zu wissen, was er sagen sollte.
"Klar", sagte ich, während ich nur beschämt zu Boden schaute. Was machte dieser Kerl nur mit mir? Die normale Lydia hätte ihn doch schon längst aus ihrem Zimmer heraus geschmissen!
Ihr solltet wissen, dass ich manchmal echt zur Furie werden konnte.
"Ich geh dann mal kurz", erwiderte Harry grinsend und zeigte, passend zu seiner Aussage, hinter sich auf die Badezimmertür.
Stumm nickte ich ihm zu, bevor er sich mit einem letzten Lächeln umdrehte und die Tür hinter sich schloss. Alleine.
Augenblicklich machte sich diese Stille wieder breit. Die Stille, die sich wohl mein Leben nannte. Und langsam begann ich die furchtbaren Klänge der Elektromusik ebenfalls aus meinem Kopf zu verbannen.
Immer noch saß ich auf der schönen einfarbigen Bettwäsche, die irgendwie unordentlich zusammen geknüllt auf der Matratze meines Bettes lag.
Ordnung war schon immer untypisch für mich gewesen.
Wäsche lag verstreut auf dem Boden rum und sogar mein Laptop lies sich unter dem Berg voller Kleidungsstücken erkennen.
In Gedanken versunken begann ich einige der Kleidungsstücke zur Seite zu schieben, weshalb ich leider erst viel zu spät bemerkte, dass meine Zimmertür wieder geöffnet wurde.
Als ich mich dann vom Boden aufrichtete, um mich wieder auf mein Bett setzen zu können, blickte ich als aller erstes in das grinsende Gesicht von Harry.
"Ähm... Muss ich dir jetzt auch noch den Weg nach unten zeigen?", raunte ich ihn kurz an. Doch innerlich verfluchte ich mich schon für meine, für mich typische Arroganz.
Natürlich wollte ich nicht, dass er mich hasste. Aber meine soziale Isolierung hatte es mir schon immer unmöglich gemacht auch nur 'normal' mit Menschen reden zu können. Warum Alycia mit mir befreundet war, konnte ich mir selber nicht ganz erklären.
"Woah... Sachte, sachte, meine Liebe. Ich dachte nur, dass ich mich noch nicht wirklich von dir verabschiedet habe...", kurz verstummte er, um eine Pause zu machen, ehe er fortfuhr. "Außerdem weiß ich so gut wie noch gar nichts über dich."
"Da gibt es auch gar nichts über mich zu wissen!", entgegnete ich einfach nur. Was war den los mit mir? Ich bekam meine Tage doch erst in zwei Wochen und einen schlechten Eindruck hatte Harry von Anfang an eh nicht gemacht.
Mit einem traurigen Unterton in seiner Stimme entgegnete Harry nur ein kleinlautes: "Oh okay", ehe er sich langsam umdrehte und begann mein Zimmer zu verlassen.
F***! Der ging ja wirklich. Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte mehr über ihn erfahren. Er gab mir irgendwie das Gefühl, als ob ich ihn schon ewig kennen würde. Das Gefühl zu Hause zu sein. Wo das war, wusste ich allerdings nicht.
Ich war heimatlos. Saß auf einer endlos langen Straße gefangen, die ich nie überqueren können würde. Zu viele Steine lagen dort, welche ich nicht zur Seite schieben konnte. So oft musste ich Umwege nehmen, ohne mein Ziel erreichen zu können.
Was war mein Ziel überhaupt? Ob ich dort sicher wäre? Glücklich? Lebendig?
"Nein... Sorry. Warte. Das war nicht so gemeint", entgegnete ich erstaunlicher Weise. Woher hatte ich auf einmal meinen Mut genommen einen mir wild fremden Jungen anzusprechen?
Verwirrt schaute Harry mich an. Er schien wohl nicht mit meiner Reaktion gerechnet zu haben.
"Ich will nicht, dass du gehst...", leichte Tränen sammelten sich in meinen Augen an. Ich wollte nie, dass Menschen gingen, doch letztendlich entrissen sie sich doch meinem Griff. Ich konnte die, die ich liebte nicht beschützen.
Und das musste ich verdammt noch mal endlich lernen.
Hey. Ich melde mich mal wieder mit einem neuen Kapitel und hoffe, dass ihr es so weit auch mögt. ;)
Was würdet ihr davon halten, wenn ich anfangen würde Trailer zu erstellen? Nur so eine Frage. :P
your_little_dreamer X
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Vulnerability ➶ Harry Styles
Fanfiction«тнє мoяє yoυ lovє soмєтнiиg тнє нαяdєя iт is тo losє.» Nach einem peinlichen Gespräch auf einer Party hat der berühmte Sänger Harry Styles alles andere vor, als sich von der seltsamen Lydia Sheffield fern zuhalten. Bedacht darauf ihr Geheimnis zu l...