"Harry?", seit mehreren Minuten hatten wir nun kein Wort mehr miteinander gewechselt. Stille herrschte in meinem Zimmer. Die Partygeräusche begannen ebenfalls langsam zu verstummen. Mit meinem starr an die Decke gerichteten Blick, war es mir beinahe unmöglich die Uhrzeit heraus zu finden.
"Hmmm?", ein kleines Brummen entfuhr dem besagten Zielobjekt, welches sich ohne jegliche Erklärung links von mir in meinem Bett befand. Warum ich dagegen nichts unternahm? Ja das ist ja das Schlimme! Es gefiel mir.
"Glaubst du, dass es jemanden gibt der die Macht hat das Leben auf der Erde zu kontrollieren?", aus meinem Augenwinkel beobachtete ich, wie Harry sich auf seinen linken Arm ab stüzte und mich ernst von der Seite musterte, da meine volle Aufmerksamkeit ja immer noch meiner Zimmerdecke galt.
Stille. Erneut.
"Du meinst so etwas, wie Gott?", er schien verwundert über meine Frage zu sein, denn er versuchte immer noch vergeblich Augenkontakt mit mir aufzubauen.
Als ich seine Augen immer noch auf meinem Körper spürte, tat ich ihm endlich den Gefallen und drehte mich zu ihm um. Ein drastischer Fehler! Seine funkelnden grüne Augen raubten mir beinahe den Verstand.
Meine Wangen schienen sich vor Verlegenheit rot verfärbt zu haben, denn ich spürte die Wärme in meinem Gesicht nur so pulsieren.Mein Körper begann zu explodieren. Ich fühlte mich als ob jemand, trotz der falschen Jahreszeit, Silvesterraketen in mir angezündet hätte. Ich fühlte mich wie in einem Krampf. Stockstarre. Wie gelähmt. Aber genau dies machte mich stärker. Ich musste weiter kämpfen.
"Ja... So ungefähr", ich verstummte. In Harrys Gesicht lag eine Spur von Interesse. Sollte ich wirklich mit dieser depressiven Scheiße anfangen? Harry sah mir nicht so aus, als ob er es verstehen könnte. Mich verstehen könnte.
Aber genau dort lag wiederum der Beweis. Der Beweis für mich, ob er anders wäre. Anders, als die Menschen, die mich mein Leben lang die Klippe hinunter gestoßen hatten.
Kurz holte ich tief Luft. Nur um meinen Mund daraufhin wieder zu schließen. "Wenn es diesen ach so tollen Gott doch gibt... Wo ist er dann?", meine Stimme bebte. Oh Mann, ich durfte jetzt auf keinen Fall los heulen.
Damit Harry meine heftige Stimmungsschwankung nicht mit bekam, drehte ich meinen Kopf Richtung Decke.
Wow, die war ja mal wieder spannend!Es war raus. Das, was mich die letzten Wochen so endlos gequält hatte, war endlich raus. Woher hatte ich denn auf einmal dieses Talent mich zu öffnen? Und dann noch vor jemandem, den ich gerade erst kennengelernt hatte.
"Vielleicht kann er diese Welt nicht beschützen. An schlechten Tagen... Da brauchst du einfach etwas, an dem du dich festhalten kannst. Von mir aus auch etwas, dem du die Schuld geben kannst. Er tut das nicht mit Absicht, Lydia...", kurz unterbrach Harry sich, um mir in meine Augen schauen zu können, ehe er sich auf den Rücken fallen ließ, um wieder einmal unseren guten alten Freund 'die Zimmerdecke' zu beobachten.
Ich finde wir sollten sie Hugo nennen. Ihr nicht?
"Jede Qual auf dieser Welt wird durch eine gute Tat ausgeglichen. Daran glaube ich fest", flüsterte Harrys Stimme beinahe. Ich sah ihm an, wie wichtig ihm dieses Thema war. Nächstenliebe und so... Gott was dachte ich mir nur dabei...
Mit meinem Selbsthass Mamas Engelchen in so ein krankes Thema hinein zu schleifen... Er war genau wie alle anderen. Das Leben war schön und die Sonne schien. Jeden Tag arbeitete man für seine Zukunft. Seine Zukunft, in der man einen guten Job hatte, verheiratet war und verzogene Biester seine Kinder nannte. War das wirklich alles, was man brauchte um glücklich zu sein?!
"Glaubst du an Happy Ends, Lydia?", seine Stimme hätte ich aus Tausenden wieder erkannt. Sie war einzigartig. Und ich schwöre euch, dass er den dritten Weltkrieg mit nur einem Wort hätte stoppen können. Peace.
Aber Happy Ends gab es nicht.
Harry drehte sich auf die Seite. Seine Augen fokussierten mich. Wollten jede meiner Bewegungen genaustens studieren. Er schien auch nach wenigen Minuten immer noch eine Antwort zu erwarten.
Doch als er dann irgendwann realisierte, dass er sich keine Hoffnung auf eine Antwort brauchen zu machen musste, spürte ich seine sanften, aber dennoch kalten Hände an meiner Hüfte.
Ich wollte ihn schlagen. Um mich treten. Aber irgendetwas hielt mich davon ab.Er zog mich an sich heran. Ich ließ es zu. Zu oft hatte ich mich bereits gewehrt. Doch dieses Kribbeln ließ sich nicht abwimmeln. Es war zwecklos dagegen an zu kämpfen.
Harrys gelassener gleichmäßiger Atem verriet mir, dass er eingeschlafen war. Vorsichtig, bedacht darauf ihn auf keinen Fall zu wecken, drehte ich meinen Kopf nach hinten, um ihn anschauen zu können. Er wirkte so friedlich. So unschuldig, wenn er schlief.
Dann drehte ich meinen Kopf zurück. Zurück auf meine Seite. Noch immer gehalten von Harrys Armen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl von jemandem gehalten zu werden. Von jemandem, der sich für dich interessierte. Jemand, der für dich da war.
"Nein...", formte ich kaum hörbar mit meinen Lippen und schmeckte nur wenige Sekunden später die salzige Substanz auf meinen Lippen, die sich den Weg aus meinen Augen bereits unbemerkt herunter gebannt hatte.
Nein, ich glaubte nicht an Happy Ends.
Er mochte sich für mich interessieren. Aber spätestens, wenn er meine Narben entdeckte würde er wegrennen. Das hatten sie bisher doch alle getan.
Blackout.
Die Helligkeit, die trotz der geschlossenen Gardinen in mein Schlafquartier eindrang, machte es mir beinahe unmöglich meine Augen weiterhin geschlossen zu halten. Wieso war es denn bitte auf einmal so hell? Total verschlafen riskierte ich einen müden Blick auf meinen Wecker, der auf meinem Nachttisch rechts vom Bett stand.
Naja... Zum Wecken war das Schrottding ja eigentlich nicht gedacht, schließlich machten meine Albträume es mir immer unmöglich länger, als bis fünf Uhr auszuschlafen. Und da ich ja eh keinen Job oder andere Verpflichtungen hatte, war es ja auch egal.
11.34 Uhr.
Wtf?! Spinne ich... So lange hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus meinem Bett auf den kleinen weißen Vorlegeteppich, der improvisorisch vor meinem Bett geknüllt lag.
Mein Bett sah ja mal wieder ordentlich aus...Mit schnellen Hüpfsprüngen hopste ich zum Fenster und riss dieses genüsslich auf. Puh! Frische Luft.
Hastig griff ich in meinen Kleiderschrank hinein, holte mir ein schwarzes Top mit dem weißen Schriftzug 'I think I'm dumb or maybe just happy' heraus.
Total genervt suchte ich mir eine dazu passende Shorts heraus... Aber meine Lieblingshose fand ich nicht.Ein Blick an mir hinunter genügte, denn aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund trug ich genau die besagte Shorts. Wieso zur Hölle war ich denn mit meiner Kleidung am Körper eingepennt? Und wieso hatte ich so lange geschlafen?
Hatte Alycia ihre scherzhafte Drohung jetzt doch wahr gemacht und mir ein Betäubungsmittel verabreicht?Na warte! Die konnte was erleben.
Omg ich habe von dieser Story schon ganze Sechzehn Kapitel. Nur leider ist da eine mega lange Zeitspanne von jetzt bis zum nächsten schon fertigen Kapitel. XD Trotzdem hoffe ich, dass der Schrott, den ich hier fabriziere, euch gefällt. ;D
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Vulnerability ➶ Harry Styles
Fanfiction«тнє мoяє yoυ lovє soмєтнiиg тнє нαяdєя iт is тo losє.» Nach einem peinlichen Gespräch auf einer Party hat der berühmte Sänger Harry Styles alles andere vor, als sich von der seltsamen Lydia Sheffield fern zuhalten. Bedacht darauf ihr Geheimnis zu l...