Harrys Augen ruhte immer noch auf mir. Sein Gesichtsausdruck verriet seine Besorgnis. Ob sie wohl um mich war?
Er nickte kurz stumm und warf einen Blick in den Flur, so, als ob er noch jemanden erwarten würde. Allerdings trat er letztendlich wieder einige Schritte nach hinten und schloss die Tür hinter sich.
Noch immer schweigend durchquerte er mein Zimmer und durchkreiste es mit einem neugierigen Blick.
Ich fühlte mich unwohl. Beide schwiegen wir, wobei ich in einer eher verkrampften und unbequemen Sitzposition auf meinem Bett saß. In Angst, vor dem, was wohl als nächstes passieren würde.
Vor meinem Regal mit den CDs machte Harry halt. Ich liebte Musik. Sie war das zu Hause für den ganzen Schmerz, den ich empfand. Den ganzen Schmerz, den ich Tag täglich in mir herum trug.
Die Musik half mir Dinge zu verarbeiten, vor welchen ich Angst hatte.
"Cool. Du magst die Rolling Stones?", in Harrys Stimme lag eine Spur von Begeisterung. Seine Hand fuhr über die etlichen Alben, die ich von den Rolling Stones besaß.
Bei einem Album stoppte er und fischte es mit seiner linken Hand etwas ungeschickt aus dem Regal heraus. Welches es war konnte ich allerdings nicht sehen, da er mit dem Rücken mir zu gewandt die CD vor sich hielt."Ähm... Ja. Aber heut zu Tage hört die ja eh keiner mehr", ich sprach definitiv nicht viel mit Menschen, aber wenn ich mir mal so die Charts anhörte war ich einfach nur enttäuscht. Enttäuscht davon, was für hirnlose Musik die Leute heute hörten.
"Die Musik, die heute angehört wird ist es nicht wert, als Musik bezeichnet zu werden!", fügte ich noch entrüstet hinzu.
Erschrocken schaute Harry mich an... Sein plötzlicher, sich auf den Boden richtender Blick machte mir Angst.
Er wirkte beschämt.
"Was? Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte ich vorsichtig nach.
„Nope, alles gut...", sein Gesicht richtete sich auf und seine Mundwinkel umspielte ein mattes Lächeln. Aber irgendeine Frage schien ihn weiterhin zu quälen. Dies kaschierte er jedoch hervorragend mit einem auf den Boden gesenkten Blick.
Ratlosigkeit machte sich in mir breit. Denk nach, Lyds! Irgendwas musste ich doch gesagt haben, was ihn verstört haben musste.
Wenn ich doch nur wüsste, was es...KLATSCH!
Meine Handfläche landete mit einem lauten Knall in meinem Gesicht. Mit einer solchen Wucht wurde ich nach hinten katapultiert, dass ich wieder quer auf dem Bett lag.Erschrocken schellte Harrys Kopf in die Höhe. Mit vor Schreck geweiterten Augen musterte er mich durch dringlich.
Schnell schien er dann aber doch zu realisieren, dass keinem von uns auch nur ein Spürchen von Gefahr drohte, sondern, dass ich einzig und alleine mir selber durch eine eher ungemütlice Lektion meine Dummheit mitteilen wollte. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich wieder.Verflucht! Niall und seine Milchbubbikappele! Die hatte ich ja ganz vergessen.
Und wenn Niall dann von seinen Kumpels sprach... Jap. Da war ein Harry dabei. Sh*t! Ich war erledigt! Ruiniert.Noch immer mit der Handfläche in meinem Gesicht lag ich auf meinem Bett. Ich traute mich vor Peinlichkeit nicht einmal meine Hand von meinem Gesicht zu entfernen.
Ein einziges "One Direction -", brachte ich stammelnd heraus, ehe ich mich auf den Bauch drehte, um Harry auch nicht nur eine Sekunde in die Augen starren zu müssen. Ich wäre vermutlich gestorben.
Die Hitze, die meinen Körper durch fuhr, verriet mir, dass sich meine Hautfarbe von Vampirweiß in knallrote Himbeere verändert hatte.
Ja, die Haut war halt immer noch der beste Stimmungsring."Ähm... Lydia?", obwohl er es mit einem Husten zu übertönen versuchte. Ich wusste genau, dass er lachte.
Meine Hand fuhr zu einem Kissen und drückte es mir aufs Gesicht um meine Hautfarbe soweit es nun mal ging, wenn man aussah, als ob man einen Sonnenbrand in einem geschlossenen Raum bekam, zu verstecken, als Harry versuchte mich auf dem Bett umzudrehen.Er musste ja nicht wissen, dass ich seinetwegen rot wie eine Tomate angelaufen war.
Aber als ich nach seinen etlichen Bemühungen, mir das Kissen von der Nase zu reißen, dann in sein amüsierten Gesicht blickte, verriet es mir, dass er es schon lange gesehen hatte...Sofort reagierte ich und drehte mich wieder in Richtung Bauchlage. Bloß weg von ihm. Nicht mit ihm reden.
Harry schien mein Vorhaben nur leider rechtzeitig bemerkt zu haben, denn er beugte sich über mich und versuchte mich, wie einen Grillspieß, wieder zurück zu drehen. Ich saß in der Falle."Das muss dir doch nicht peinlich sein!", sein Lachen war tief. Genau, wie seine Stimme. Dunkel. Und beinahe konnte ich sogar ein Spur von Kälte und Abwesenheit vernehmen.
"Doch!", brachte ich in einem leisen, kaum hörbaren, fast erstickten Ton heraus.
Mit aller Kraft versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. Doch nach etlichen Versuchen gelang es mir nur, dass Harry das Gleichgewicht verlor und neben mir aufs Bett fiel.Vermutlich aus Absicht, denn stark genug, um es zu verhindern war er auf alle Fälle.
Einige Zeit lagen wir da einfach nur so. Wir zwei, neben einander und hielten uns den Bauch vor lachen über das zuvor geschehene dämliche Geschehen.
Dieses Gefühl, als ob ich ihn schon ewig kennen würde, dass ich schon seit dem Moment, in dem er den Raum betrat, kehrte in der Zwischenzeit zurück.
Ob wir wohl Seelenverwandte waren? Ach das war doch absurd! Ich kannte ihn ja noch nicht einmal seit einer Stunde. Und selbst wenn. Wir waren doch einfach nur das Gegenteil von einander.
Er war stark. Ich war schwach.
Er kümmerte sich um die Menschen. Ich mied sie. Hatte Angst vor ihnen.
Er liebte sein Leben. Und ich hasste meins.Und vor allem: Er war ein Star. Und ich einfach nur eine einfache zerstörte Seele.
Aber vielleicht war es ja, wie bei zwei Magneten. Plus und Minus zogen sich an. Und dabei waren sie noch so verschieden.
Ich konnte ja nicht ahnen, wie ähnlich wir uns in Wirklichkeit waren...
Hey Leute. Ich bin mal wieder zurück mit einem neuen Kapitel XD Ich bin momentan im Urlaub und stehe außerdem vor der Frage, wie ihr wohl meinen Schreibstil findet. Was kann ich eurer Meinung nach verbessern? Und würdet ihr noch andere Geschichten von mir lesen?
Meine Gedanken sind mit den Opfern von dem Anschlag in Nizza... #PrayForNice <3
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Vulnerability ➶ Harry Styles
Fanfiction«тнє мoяє yoυ lovє soмєтнiиg тнє нαяdєя iт is тo losє.» Nach einem peinlichen Gespräch auf einer Party hat der berühmte Sänger Harry Styles alles andere vor, als sich von der seltsamen Lydia Sheffield fern zuhalten. Bedacht darauf ihr Geheimnis zu l...