25. Apple Pie

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Es fühlte sich an, als seien wir einen großen Schritt vorwärts gekommen, was unsere Beziehung betraf. Niall und ich hatten gestern über viele Dinge gesprochen, deren Relevanz nicht zu bestreiten war. Nun war es an uns, mit diesen Tatsachen umzugehen, sie zu akzeptieren und damit zu arbeiten. Ich wusste, dass wir es konnten, denn Niall hatte sich auch nie daran gestört, dass ich mit einer Frau zusammen gewesen war und mir war es relativ egal, wie viele Ex-Freundinnen er hatte. Dies waren einfach Teile unserer Vergangenheit, die jedoch keinerlei Einfluss mehr auf unsere Zukunft haben sollten. Alles konnte nur besser werden und nach diesem Wochenende sowieso.

Nachdem wir noch eine geraume Zeit in meinem Apartment verbracht hatten, fuhr Niall gemeinsam mit mir zum Supermarkt, damit wir beide unser Einkäufe erledigen konnten. Meine Befürchtung, dass wir dort Chad über den Weg laufen würden, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Somit verlief der Einkauf recht entspannt und wir kehrten zufrieden in meine Wohnung zurück.

Dort angekommen, kochte ich Kaffee, zu welchem wir den Kuchen vertilgten, den wir im Supermarkt eingekauft hatten. Er schmeckte zwar gut aber nicht so gut wie der Apfelkuchen meiner Großmutter, die ich morgen wieder besuchen würde, dafür wurde ich jedoch liebevoll von Niall gefüttert.

Ich kaute gerade den letzten Bissen des Kuchens, als er eine Frage stellte.

„Was machst du denn morgen?"

Er wusste natürlich, dass ich, wie jeden Montag, frei hatte.

„Ich besuche meine Großmutter in Cardiff", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

„Echt? Na ja, sie ist sicher froh, wenn du bei ihr vorbeischaust."

Die Enttäuschung in seiner Stimme war nicht zu überhören, was mir wirklich leidtat. Doch sogleich formte sich eine Idee in meinem Kopf. Warum sollte ich Niall nicht einfach mitnehmen? Louis hatte mich ja auch schon öfter begleitet und meine Großmutter hatte absolut nichts gegen junge Männer. Außerdem konnte ich ihr auf diese Art und Weise gleich meinen neuen Freund vorstellen, was ihr sicher gefallen würde.

Meine Großmutter war nämlich total altmodisch, was die sexuelle Gesinnung betraf. Sie verstand nicht, wie ich mit einer Frau zusammen sein konnte und die Tatsache, dass sie Tessa nicht wirklich mochte, kam erschwerend hinzu. Trotzdem ließ sie mich mein Ding machen, in der Hoffnung, dass ich eines Tages mit einem jungen Mann auftauchen würde, der sich als mein Freund vorstellte.

Wie enttäuscht musste meine Großmutter gewesen sein, dass es sich bei Louis lediglich um meinen besten Freund handelte und nicht um meinen Lover. Doch da konnte ich ja nun Abhilfe schaffen. Als ich nun in Nialls blaue Augen blickte, musste ich automatisch grinsen. Ich wusste, dass er ihr gefallen würde, sehr sogar.

„Warum grinst du denn so?", hörte ich ihn plötzlich fragen.

Unaufgefordert setzte ich mich nun auf seinen Schoß, legte meine Arme um seinen Nacken und fragte: „Was hältst du davon, wenn du mich nach Cardiff begleitest? Es sind nur zwei Stunden Autofahrt und wir könnten am Abend wieder zurück sein, um noch etwas zu unternehmen."

Nialls hübsches Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. „Das klingt hervorragend", meinte er, um mir dann einen Kuss auf den Mund zu drücken.

„Das finde ich auch", antwortete ich und küsste ihn ebenfalls.

Es war die Art, wie er mich anschaute, die ein heftiges Kribbeln in meinem Bauch hervorrief. Ich versank förmlich in seinen blauen Augen, die mich immer zum Träumen brachten. Doch leider konnten wir den Abend nicht zusammen verbringen, da Niall noch mit einem guten Kumpel aus der Musikbranche verabredete war. Wir verabschiedeten uns lange und ausgiebig voneinander, bevor er endgültig mein Apartment verließ.

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