30. Game Over

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Mit klopfendem Herzen kuschelte ich mich enger an Niall heran, um einen Blick auf sein Handy werfen zu können. Er schien auf Twitter unterwegs zu sein. Die Plattform war zugepflastert mit Fotos von uns beiden, als wir an der Seine entlang spazierten und auch, als wir vor Notre Dame, der großen, beeindruckenden Kathedrale standen. Selbst unser Kuss wurde auf mehreren Bildern eingefangen.

„Jetzt wissen es alle", seufzte ich leise, während er einen Kuss auf meine Stirn hauchte.

„Guten Morgen, mein kleiner Engel", flüsterte er grinsend.

„Guten Morgen, mein heißer Ire", erwiderte ich prompt, bevor meine Augen erneut über das Display seines Handys glitten.

Es war das Übliche: Ein Teil der Fans freute sich für Niall, und der andere Teil wünschte mir den Tod. Da ich nichts Anderes erwartet hatte, nahm ich es dementsprechend gelassen auf. Ändern konnte man sowieso nichts daran. Ich war nun einmal mit einem Sänger der derzeit berühmtesten Boyband der Welt zusammen, also war ich nun auch Teil des Spiels.

Sophia, El und Perrie erging es ja nicht anders. Auch sie mussten jeden Tag damit zurechtkommen, dass Fans existierten, die ihnen am liebsten den Hals herumgedreht hätten. Aber es war besser, als ewig Verstecken zu spielen, denn ich fuhr lieber eine klare Linie.

„Das Management wird es bestimmt bald bestätigen", sagte Niall und schloss dann die Twitter Seite, um die Wetter App zu öffnen.

„Sieh mal, strahlend blauer Himmel in Paris."

„Aber schweinekalt", setzte ich hinzu.

„Stört dich das?"

„Nein, denn du wärmst mich bestimmt", erwiderte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, welche er sogleich küsste, was immense Schmetterlinge in meinem Bauch auslöste.

Seit der letzten Nacht, in der wir uns so nahe gekommen waren, wie nie zuvor, befand sich unsere Beziehung auf einem neuen Level. Ich wollte am liebsten den ganzen Tag mit ihm in diesem Bett verbringen, aber es wäre schade gewesen, den Aufenthalt in Paris so vorüberziehen zu lassen. In London würde uns noch Zeit genug für unsere traute Zweisamkeit bleiben. Langsam streckte ich mich aus und sagte: „Weißt du, was ich jetzt am liebsten machen würde?"

„Nein, aber ich schätze, du wirst es mir gleich mitteilen", kam es von Niall, der sich gerade aus dem Bett erhob.

Meine Augen folgten ihm, als er zum Fenster lief, um die Vorhänge zurückzuziehen, damit wir einen Blick auf den Eiffelturm werfen konnten. Niall hatte Recht: Es zeigte sich ein strahlendblauer, wolkenloser Himmel über Paris. Das waren beste Voraussetzungen, um den Turm hinaufzufahren, damit man die Stadt von oben in Augenschein nehmen konnte.

„Also", begann ich, „ich würde zuerst gerne in einem dieser Straßencafés frühstücken und anschließen den Eiffelturm erklimmen."

Nialls Grinsen ließ mich wissen, dass er ganz und gar damit einverstanden war.

Gemeinsam stellten wir uns nun unter die Dusche, obwohl das nicht unbedingt dazu beitrug, schneller fertig zu werden. Als Niall seine Hände über meinen Körper gleiten ließ, um das nach Pfirsich duftende Duschgel auf meiner Haut zu verteilen, spürte ich bereits wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch aufgeregt umher flattern.

„Wenn wir so weitermachen, sind wir bis zum Abendessen noch hier", raunte ich in sein Ohr, während das Wasser auf unsere nackten Körper prasselte.

Niall zog mich ganz nahe zu sich heran, als er seine Hände sachte auf meinen Bauch presste.
„Möchtest du so lange hier bleiben? Wir können unsere Pläne gerne ändern, und Essen aufs Zimmer kommen lassen", lautete seine Aussage, begleitet durch ein verschmitztes Lächeln, welches mich fast zum Dahinschmelzen brachte.

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