29. Lost in Love

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Nach einem ausgiebigen Frühstück in meiner gemütlichen Küche (Niall hatte mich ständig gefüttert), beratschlagten wir, was wir an diesem freien Tag unternehmen sollten. Bevor ich jedoch dazu kam, einen Vorschlag zu machen, äußerte sich Niall zu einem Thema, das ihm wahrscheinlich schon die ganze Zeit auf dem Herzen lag.

„Angel, hör zu, wir beiden hatten beschlossen, dass wir unsere Beziehung nach Weihnachten an die Öffentlichkeit tragen wollen, oder?", begann er, seine blauen Augen auf meinem Gesicht fixiert.

Ich nickte zwar zustimmend, doch gleichzeitig machte sich ein Kloß in meiner Kehle bemerkbar. Was würde passieren, wenn die Fans mich nicht akzeptierten? Würde ich damit umgehen können, und wie würde Niall darauf reagieren?

„Mach dir nicht zu viele Gedanken", besänftigte er mich jedoch, als ich ihm meine Bedenken mitteilte. „Auf jeden Fall müssen wir dem Management zuerst reinen Wein einschenken und ihnen grünes Licht erteilen, wenn es darum geht, unsere Beziehung zu bestätigen", fuhr er fort.

„Und wie willst du das tun? Willst du gleich dort anrufen?", erkundigte ich mich seufzend, worauf er seinen Kopf schüttelte.

„Wir beide fahren heute noch hin. Denn es könnte sein, dass man uns in Paris zusammen sieht und wie du ja weißt, geht unser Flug schon morgen früh."

„Als ob ich das vergessen hätte!" Ich schlug ihm leicht auf den Arm, was er mit einem Grinsen quittierte.

So kam es, dass wir eine halbe Stunde im Vorzimmer von Simon Cowells Büro, dem Boss von One Direction saßen, um darauf zu warten, hereingerufen zu werden. Sichtlich nervös rutschte ich auf meinem Sessel hin und her, bis sich endlich die Tür öffnete und ein strahlender Simon herausspazierte, um uns herzlich zu begrüßen.

„Hallo Angel, Niall hat mir bereits einiges über dich erzählt", meinte er grinsend.

Das war mir zwar neu, doch ich nahm es einfach zur Kenntnis und folgte dann den beiden Männern in das Büro. Nachdem wir unsere Plätze eingenommen hatten, erkundigte sich Simon zuerst, wie und wo wir Silvester zu feiern gedachten. Somit gab er Niall praktisch das Stichwort, das unseren Besuch hier erklärte.

Mein Freund berichtete nun kurz, dass alle gemeinsam nach Paris fliegen würden, um dort zu feiern und er in diesem Zuge dem Management den Auftrag erteile wollte, seine Beziehung zu mir nicht länger zu verschweigen.

„Das ist kein Problem", meinte Simon und nickte mir freundlich zu.

Ich fand ihn sehr nett, überhaupt nicht abgehoben oder eingebildet, dabei war er der Herrscher eines kompletten Imperiums. Das Musikimperium Sony Music gehörte sozusagen ihm, denn in dieser Branche kannte ich mich ein wenig aus, zumindest wusste ich, wer wo das Sagen hatte.

Nach einigen belanglosen Sätzen verabschiedeten wir uns wieder von Simon und standen dann in der Tiefgarage, um erneut zu beratschlagen, wie wir diesen Tag verbringen wollten. Auf jeden Fall musste ich Trigger noch darüber aufklären, dass er Angus während meiner Abwesenheit füttern, und ihm Beruhigungstropfen verabreichen musste, bevor das Neujahrsfeuerwerk startete. Er besaß sowieso einen Schlüssel zu meiner Wohnung, den er im Notfall auch stets verwenden würde.

„Eigentlich könnte ich dir auch einen Schlüssel geben", sagte ich zu Niall, als wir auf Trigger zu sprechen kamen.

„Und was spricht dagegen?", frage er sofort, mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

„Gar nichts, der liegt sozusagen bei mir zuhause in der Schublade und wartet nur auf einen Besitzer", erklärte ich lächelnd.

„Ok, dann nehme ich ihn nachher mit."

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