Ich drehte mich um und sah ihn in Gestalt eines brennendes Tigers auf mich zu fliegen.
Angst.
Das war es, was ich im Moment fühlte.
Was ich dachte.
Was ich sah.
Es war die Angst.
Die Angst eines jeden Lebewesens, eines Jeden, der denken konnte, Angst eines Jeden, der Angst fühlen konnte.
Die Angst zu scheitern.
Die Angst entdeckt zu werden.
Die Angst verraten zu werden.
Die Angst zu sterben.
Die Angst verletzt zu werden.
Ja, sogar die Angst das der Pickel auf der Nase noch größer werden würde.Diese Angst war ich.
Fühlte ich.
Sah ich.
War ich.
Ich fühlte die Angst Aller.
Ich träumte von ihr.
Immer.
Nacht für Nacht quälte sie mich.Ich stand auf einer Wiese. Ich sah den Mann. Ich sah die Frau. Ich sah die Waffe. Ich sah den Schuss. Ich sah den Tod.
Und ich fühlte die Angst.Ich stand am Straßenrand und sah das Kind. Sah seine Mutter. Sah das Auto. Hörte den Schrei der Mutter. Sah den Tod.
Und ich fühlte die Angst.Ich sah sie, wie sie sich liebten. Ich sah ihren Ehemann, der sie entdeckte. Ich sah das Messer in seiner Hand. Ich sah den Tod.
Und ich fühlte die Angst.Ich sah wie sie umher liefen, wie sie schrien. Wie alles explodierte. Ich sah den Tod.
Und ich fühlte die Angst.Ich sah sie wie sie glücklich spielten.
Ich sah sie, wie sie liebten.
Wie sie lachten.
Wie sie weinten.
Wie sie starben.
Und ich fühlte die Angst.
Die Angst jedes Einzelnen.Ich sah nicht nur sie, ich sah auch die nie da gewesenen, ich sah was kommen würde und was geschehen war. Doch sie alle waren gleich. Sie hatten Angst.
Und ich fühlte diese Angst.
Ich sah sie, roch sie, schmeckte sie.
War wie sie.Ich befand mich auf einem Schlachtfeld. Ich sah die beiden Soldaten die sich wegschleppten. Den Hund. Den Teddy. Ich sah wie sie einander halfen. Und ich sah ihre Angst.
Doch zum ersten Mal sah ich auch Hoffnung. Hoffnung auf Rettung. Hoffnung, die die Angst verdrängte.Es war wie ein Traum.
Es wirkte surreal.
Unwirklich.
Nie da gewesen.
Als würde die Angst nicht existieren.
Wie ein Fabelwesen, ein Einhorn, eine Elfe, ein dreiköpfiger Hund.Doch ich wusste sie war da.
Sie musste da sein.
Es war kein Traum.
Ich wusste es.
Es musste so sein.
Denn ich war die Angst.
Ich brauchte die Angst zum Leben.
Ich atmete sie.
Fühlte sie.
War sie.Ich wollte sie wieder sehen, wollte wieder dem Tod begegnen, doch sie liesen es nicht zu.
Ich lies es nicht zu.
Doch ich wollte sie wieder fühlen, die Angst.
Meine Angst.
Und da wurde mir klar das ich sie noch nie selbst erlebt hatte.
Das ich noch niemals dem Tod begegnet war.
Persönlich.
Ich war immer nur der Zuschauer gewesen.
Ich hatte all den Verrat gesehen, all das Leid, den Schmerz.Doch ich hatte noch nie selbst Kontakt dazu. Nie hatte ich jemanden verraten. Oder jemand mich.
Davon war ich überzeugt.
Es stand fest.
Es musste sein.
Es war meine Bestimmung.
Es war nicht mein Leid, mein Schmerz, mein Verrat.
Es war ihres.
Sie litten.
Sie wurden verletzt.
Sie verletzten andere.
Sie verrieten und wurden verraten.
Sie starben.
Denn sie waren schlecht.
Davon war ich überzuegt.
Denn es musste so sein.Es war kein Traum.
Es war real.
Es war da.
Das wusste ich.
Denn es musste so sein.Und dann war ich wieder auf dem Schlachtfeld. Im Krieg. Sah den Tod. Sah die beiden Soldaten. Doch die Angst war weg.
Nein.
Nein. Das konnte nicht sein.
Sie hatten immer Angst gehabt.
Immer.
Angst vor dem Tod.
Es konnte nicht anders sein.
Es musste so sein.Da sah ich wie er halt machte. Wie er sich abwendete. Wie er zu mir kam.
Der Tod.
Und das erste mal in meinem Leben fühlte ich Angst. Große Angst. Und da wurde mir bewusst wobei ich all die Zeit nur zugesehen hatte.
Was ich nie verstanden hatte.
Was ich nie gefühlt hatte.
Und dann dachte ich wieder an die beiden Soldaten auf dem Schlachtfeld.
Ich wusste sie hatten Schmerzen.
Ich wusste sie litten.
Ich wusste das sie verraten wurden.
Das sie sterben würden.
Und sie wussten es auch.
Doch sie hatten keine Angst.Da bemerkte ich, dass ich anfing zu verstehen.
Zu verstehen, was Angst war.
Was Angst bedeutete.
Was Tod bedeutete.
Und ich hatte Hoffnung.
Hoffnung, das es auch andere verstehen würden.
Das es anderen nicht so ging wie mir.
Das sie verstanden.
Das sie nicht an etwas festhielten, dass es so gar nicht gab.
An der Angst vor dem Tod.
Denn sie wurde von uns erzeugt.
Von uns gelebt.
Wir glaubten an sie.
Wir waren Schuld an ihrer Existenz.
Doch die Angst vor dem Tod war nur ein weiteres dieser Fabelwesen, eine weitere Einbildung, ein weiterer dieses schlechten Träume in denen man vom Tod in Gestalt eines brenndenden Tigers aufgefressen wird.----------------
Jo... Das is mein beitrag zu Jojo269 s Contest, Die Wörter waren Verrat, Traum und Fabelwesen.
Sind knapp über 700 Wörter (710 oder sowas) , ich hoffe es sind keine Fehler drin ._.
Ok, meine Geschichte klingt eher als wären die Wörter Angst und Tod gewesen aber egaaal XD
Ich mag sie.
Irgendwie.
Wie findet ihr sie?Beim Titel hab ich auch ne Weile überlegt, irgendwie hat das aber grad so gepasst also ja... #Yolonese :D (Wo hab ich das denn jetzt schon wieder her XD?)
Ich hab natürlich mal wieder mit einer komplett anderen Idee angefangen und dann iist das entstanden... Joa... Ich geh jetzt schlafen :D
Tschööö ohne X!
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~Kurzgeschichten~
Short StoryDie, die kein eigenes Buch brauchten oder wollten. Die meisten meiner Kurzgeschichten sind Übungen, Versuche Stimmungen zu erschaffen oder ähnliches. Ich freue mich immer über konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge, denn dieses Buch ist fü...