Kapitel 6 "Romantik auf dem Bavaria Empfang"

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Mein Kostüm wurde durch ein Kleid, meine chucks durch highheels und meine glatten Haare durch Locken ersetzt. Da ich davon ausging das der bavaria empfang nicht so lange gehen würde, nahm ich mir keine Wechselschuhe mit und das war mein Todesurteil. Also Appell an alle Mädels da draußen. Nehmt IMMER Wechselschuhe mit, wenn ihr highheels anhabt. Der bavaria Empfang wird oft auch als Familientreffen bezeichnet. Viele nationale und internationale Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren etc. treffen aufeinander. Es wird gegessen, getrunken, neue Projekte vorgestellt, Visitenkarten ausgetauscht und viel geplaudert.

  Und da sturm der liebe eine bavaria Produktion ist, waren wir Stürmer natürlich auch mit von der Partie. Kai Albrecht, Joachim Lätsch, Christin Balogh, Niklas Löffler, Dietrich Adam, Mona Seefried, Isabella Hübner und meine Wenigkeit. Aber auch ehemalige Stürmer wie Lara Mandoki. (Rolle Mandy Meier). Wir tranken Champagner, es wurden viele Fotos auf dem Roten Teppich gemacht, Interviews gegeben und meine Handtasche füllte sich mit Visitenkarten. Der Spaß sollte natürlich auch nicht zu kurz kommen und wir tanzten den ganzen Abend. Ich tanzte sogar mal mit Kai. 99% der Geschäftsleute auf dem bavaria Empfang waren ehrlich super nett. Man konnte sich gut mit denen über Projekte unterhalten, aber es gibt nunmal auch immer wieder schwarze Schafe in diesem Business und das waren die 1%. 

Ein Produzent kam mir etwas zu nah. Ich würde schon fast von einer Belästigung sprechen. Der Mann war leicht angetrunken, was aber trotzdem keine Entschuldigung dafür war, dass er immer versucht hat, sich an mich heran zu machen. Ich wollte gehen, doch er schränkte mich in meiner Bewegungsfreiheit ein. Panisch sah ich mich um, aber niemand war zu sehen, da wir draußen und die anderen drin waren. Ich sah Kai an der Tür vorbeigehen, aber er sah mich nicht. Ich rief seinen Namen. Er drehte sich um und ohne zu zögern kam er zu mir, schob den aufdringlichen Mann weg und nahm meine Hand und wollte mich zu ihm hin ziehen, als der Mann anfing rumzubölken. Er nahm Kai an den Kragen. Kai schubste ihn weg. Der Typ landete auf einem Sessel, also ihm ist nichts passiert. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so froh sein könnte, sie zu sehen.", sagte ich. "Ich nehm das mal als Kompliment. Komm.", antworte Kai und nahm blitzschnell meine Hand. Er hatte so ein rasantes Tempo drauf, dass ich ihm nur schwer folgen konnte, deshalb ließ ich seine Hand los und blieb stehen. "Was ist los?", fragte er verwundet. Schmerzvoll schaute ich auf meine Füße. "Meine Schuhe" "Dann ziehen sie sie doch aus?" Sagte Kai. "Ich hab keine Wechselschuhe dabei und ich kann auf so einer Veranstaltung nicht barfuß rumlaufen.", antwortete ich. Genervt seufzte Kai. Er ging zu mir und hob mich hoch. Er trug mich durch die Menge bis zum Ausgang. "Lassen sie mich runter, die Leute gucken schon.", flüstere ich. "Sollen sie doch gucken.", sagte Kai grinsend. 

Wir waren draußen angekommen. Es war dunkel. Nur die Sterne und der Mond waren noch zu sehen, inklusive Lichter von München. Es war wunderschön und noch ziemlich warm draußen. "Lassen sie mich jetzt runter, sonst schreie ich. Und ich kann verdammt laut schreien.", sagte ich energisch. "Uuuh jetzt hab ich aber Angst.", antworte Kai lachend. Trotzdem ließ er mich runter. Ich zog meine Schuhe aus und es war mit das schönste Gefühl in meinem Leben. So befreiend einfach. Mit den Schuhen in der Hand ging ich mit Kai die Straße hinunter. "Ach ich hab überings noch was für sie.", sagte Kai auf einmal. Neugierig schaute ich ihn an. "Augen zu und Mund auf.", forderte er. "Sind wir hier bei der Dschungelprüfung" fragte ich ihn sarkastisch. "Augen zu und Mund auf.", wiederholte er nochmal. "Ja ist ja gut.", gab ich auf. Ich schloss meine Augen und öffnete mein mund. Auf einmal spürte ich was schokoladiges an meinem Gaumen. Es war ein schokomuffin. Ich riss die Augen auf. "Hmm lecker" sagte ich glücklich. "Tja sie wollten ja einen Muffin haben.", sagte Kai grinsend. "Haha Dankeschön. Haben sie den die ganze Zeit mit rumgetragen?", fragte ich ihn, während ich mir noch ein Stück gönnte. "Ich hab ihn hergezaubert.", erwiderte Kai. "Achja klar.", sagte ich grinsend 

Plötzlich schrie ich auf. Ich war auf spitze Kieselsteine getreten. "Autsch" schrie ich. "Soll ich sie wieder tragen?", fragte Kai lachend."Ne geht schon". Vorsichtig Tapste ich durch die Kieselsteine. Mit jedem Schritt zuckte ich zusammen. "Sicher?" fragte er mich nochmal. Kai und ich guckten uns ratlos an. Auf einmal zog er seine Schuhe aus. "Was machen sie?" Fragte ich ihn. "Hier." Er gab mir seine Schuhe. "Die werden ihnen vermutlich zu groß sein, aber besser als nichts." "Das ist echt süß, aber müssen sie echt nicht machen.", sagte ich dankend. "Keine widerrede." Misswillig zog ich seine Schuhe an die mir natürlich viel zu groß waren. "Schick. Steht ihnen .", sagte Kai lachend. "Haha Dankesehr. Ich wusste ja garnicht das sie so ein Gentleman sind.",gab ich ehrlich zu. "Haha was haben sie anderes erwartet." Antwortete Kai. Was ich erwartet hatte, wollte ich ihm lieber nicht sagen, deshalb lächelte ich nur verlegen. Kai brachte mich zum Taxistand:" Dann hoffe ich mal, dass sie gut schlafen können. Gute Nacht!" "Wollen wir nicht mal das alberne gesieze lassen?", fragte ich ihn grinsend. Er musste auch grinsen. "Dann hoffe ich mal, dass DU gut schläfst. Gute Nacht." "Gute Nacht." erwiderte ich und stieg ins Taxi. Erst als das Taxi losfuhr, fiel mir auf das ich noch seine Schuhe anhatte.   

Magdalena und Kai FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt