Magdalena und Kai Fanfiction

Kapitel 11 "Nur ein bisschen"

{Magdalenas Sicht}
Als Kai und ich das Restaurant betraten, war es schon Abend. Das Restaurant "Schliersee Hof" war proppenvoll, deshalb fanden wir am Anfang unsere Kollegen nicht, bis ein Kellner mit dem Finger nach draußen zeigte. Das Restaurant verfügte über eine große Terrasse, die auf ein Steg aufgebaut war. Das Geländer war mit Lichterketten geschmückt und an den Ecken waren jeweils eine Fackel aufgestellt. Der Schliersee glitzerte und die untergehende Sonne spiegelte sich im Wasser orange. Es sah so wunderschön aus, sodass ich für einen kurzen Moment stehen blieb und einfach auf den Horizont starrte. Ich war so versunken bis mich Kai aus meinen Gedanken riss. "Magda?" Er sah mich fragend an. Ich musste lächeln. Er hatte mich noch nie Magda genannt. Ich folgte ihm zum Tisch unser Kollegen. Nach einer langen Begrüßungsrunde löcherten mich natürlich alle mit fragen wies mir geht, was der Arzt gesagt hat und so weiter. Im Augenwinkel sah ich die Sorge in Kais Augen. Wir bestellten Essen und Getränke und anschließend ging ich zur Toilette. Bevor ich wieder zu meinen Kollegen ging, steuerte ich zum Terrassengeländer zu. Ich ging ganz an den Rand, schaute runter und musste an den Unfall heute morgen denken. Dann ging ich wieder zwei Schritte zurück und prallte gegen etwas.

 "Oh aufpassen",sagte eine Stimme lachend. Erschrocken drehte ich mich um und Kai stand vor mir. Ich schaute in seine großen braunen Augen. In seinen Augen konnte man sich verlieren. "Ich hab dich gesucht.", fing er das Gespräch an. "Warum? Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?",fragte ich ihn grinsend. "Quatsch", erwiderte er ebenfalls grinsend. "Nicht mal ein bisschen?", fragte ich ihn. "Aber nur ein bisschen", antwortete er lächelnd. Wir beide standen nebeneinander und schauten auf den Schliersee. Es war eigentlich warm, aber eine kurze Sommerbrise schweifte meine Haut und mir war auf einmal kalt und ich bekam Gänsehaut. Das schien auch Kai zu merken, denn er fragte mich, ob mir kalt sei. Ich antwortete ihm, dass es schon okay sei, aber Kai war nunmal ein Gentleman durch und durch, deshalb hatte ich eine Sekunde später seine Jacke auf meinen Schultern liegen. "Danke", flüsterte ich lächelnd. Er erwiderte mein Lächeln, sagte aber nichts. 

 "Bald hast du keine Klamotten mehr, wenn du mir immer deine leihst. Erst deine Schuhe, dann deine Jacke. Irgendwann musst du nackt rumlaufen, wegen mir.", sagte ich lachend. "Ach macht mir nichts aus. Ich laufe Zuhause auch immer nackt rum", antwortete er ganz trocken. Ich sah ihn verstört an. "Das war ein Scherz", sagte Kai und fing lauthals an zu lachen. "Spinner", sagte ich und boxte ihm leicht in die Seite und fing auch an zu lachen. "Irgendwie komisch das morgen der letzte Drehtag von Jenny, Nadine und Jan ist. Ich meine, ich hab gerade erst angefangen und kann mir nicht vorstellen irgendwann mal abzudrehen.", entgegnete ich. "Würdest du mich denn vermissen, wenn morgen unser letzter Drehtag wäre?", fragte er mich. Die Frage überraschte mich. Ich sah ihm in die Augen und sagte: "aber nur ein bisschen" Wir beide mussten grinsen. Gerade als Kai was sagen wollte, platzte Jan in unser Gespräch. "Essen ist fertig", rief er. Gemeinsam gingen wir zum Tisch. Es war ein wunderschöner Abend mit tollen Gesprächen, unendlichem Gelächter und sehr gutem Essen. Außer Jenny und Christin fiel aber niemandem auf das ich noch Kais Jacke trug. Nach dem Essen gingen wir ans Seeufer. Es war schon recht dunkel, aber die Fackeln und die Lichterketten sorgten trotzdem für eine gute Beleuchtung. 

 Während wir zum Seeufer gingen, hakten sich rechts und links Christin und Jenny bei mir ein. "Naa, schöne Jacke hast du da", sagte Jenny grinsend. "Dankeschön", erwiderte ich auch mit einem grinsen. Ich wusste frau worauf sie hinaus wollte."Was läuft denn da zwischen euch?", horchte mich Christin aus. "Wir sind nur Freunde, Schnitti", antwortete ich. "Ja geeeenau. Ich bin auch mit Kai befreundet, aber seine Jacken hab ich nie bekommen", entgegnete Jenny. "Tja", sagte ich lachend.

Wir setzten uns neben unsere Kollegen. Wenig später kam Mona mit Erich im Gepäck wieder. "Schaut mal wen ich mitgebracht habe", rief Mona fröhlich. "Eeeeerich", riefen wir alle im Chor. "Der Mann mit der schönsten Föhnfrisur", sagte Jan grinsend. "Jaja du mich auch.", antwortete Erich. Hinter seinem Arm holte er eine Gitarre hervor. "Jetzt singen wir erstmal schön", sagte er lächelnd."Ihr könnt gerne singen, aber ich kann überhaupt nicht singen.", gab ich kleinlaut zu. "Und magdalena fängt an.", fügte Erich hinzu. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. 

 "Na gut, was soll ich denn singen?" "Wie wäre es mit stay?" "Dein ernst?", fragte ich lachend, aber da begann er schon auf seiner Gitarre zu spielen. Also begann ich zu singen. "From the first ray in the morning, to the last kiss in the night ,just one day without you. I could throw my heart away, Can't you hear I'm asking you to stay , through the rainbow couloured night, staaaaaay", sang ich und brach im Gelächter aus. "Hast du doch gut gesungen. Wer darf jetzt singen?", fragte Erich. Mit meinem Finger zeigte ich auf Kai. Erich warf ihm die Gitarre zu. Kai warf einen Blick in die Runde und fing an zu singen: "Ein hoch auf uns, auf dieses Leben, auf den Moment, der immer bleibt" nach einer Weile sangen wir alle mit und das Lied passte perfekt zu unserem Team. Irgendwann sangen wir alle möglichen Hits durcheinander bis unsere Stimmen heiser wurden. "Und was singen wir jetzt?", fragte Nadine. 

 "Wie wärs mit Freunde von siamo con voi", schlug Mona vor. "Siamo con voi?, fragte ich. "Gute Idee Mona. Ja das war damals ein Charity Konzert, wo einige Stürmer von uns aufgetreten sind. Freunde ist ein schönes Lied.", sagte Erich und spielte den ersten Ton an und Mona fing an zu singen. "Ich kann noch so traurig sein, ist mein Kummer noch so groß [..]" Irgendwann fingen wir alle an mitzusingen weil Jenny den Text auf ihrem Handy hatte. "Vergiss nicht die Freunde, vieles was nicht geht, das geht dann doch ganz glatt, wenn man Freunde hat. Auch wenn du in not bist, du wirst sehn', es wendet sich das blatt, wenn man Freunde hat."